Kapitel 28

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Harry's Sicht

,,Übrigens könntet ihr das nächste Mal echt leiser sein." schmunzelt Niall und ich erröte leicht. ,,Sorry." nuschle ich peinlich berührt und ziehe Lou noch enger zu mir.

,,Ich bin ja schon ein bisschen neidisch auf euch." lacht er, während Louis weiterhin in meinen Armen schläft. ,,Ich weiß, dass das mit dem Daten nicht so einfach ist, wenn man berühmt ist, aber es gibt bestimmt ein Mädchen, das perfekt für dich ist." ermutige ich ihn. ,,Wir haben so viele wunderschöne Fans, aber ich habe Angst, dass das dann keine echte Liebe ist, weißt du?" überlegt er laut.

,,Ja, das ist immer das Risiko. Es gibt ja auch immer wieder Leute, die einen nur wegen des Geldes ausnutzen. Aber mach dir keinen Kopf." - ,,Ich glaube, ich gehe mal schlafen. Bis morgen, schlaft gut." verabschiedet Niall sich und ich schalte den Fernseher aus.

Dann hebe ich Lou im Brautstil hoch und trage ihn in unser Schlafzimmer. Vorsichtig lege ich ihn auf unserem Bett ab. Anschließend gehe ich noch schnell ins Bad. Ich schalte das Wasser in der Dusche an und stelle mich drunter. Ich habe Rückenschmerzen, warum weiß ich nicht. Man könnte denken, ich bin 94.

,,Harry?" fragt Louis verschlafen, als ich zurück in unser Zimmer komme.
,,Mhm?" - ,,Kuscheln?"

Ich schmunzle und lege mich neben ihn. Er legt seinen Kopf auf meine Brust und ich lege meine Arme um ihn. Er fährt mit einer Hand meine Tattoos auf meinem Oberkörper nach und es ist unfassbar angenehm.

Ich welze mich hin und her, finde aber keine Position, in der mein Rücken nicht wehtut.

,,Alles okay, Haz?" fragt Louis nach ein paar Sekunden. ,,Ich hab nur Rückenschmerzen, alles gut." - ,,Leg dich andersrum hin." bittet er mich und setzt sich auf. Ich lege mich auf meinen Bauch und Louis fängt an, meine Schultern zu massieren. Ich entspanne mich augenblicklich und lasse ihn machen. Was kann er eigentlich nicht? Ich seufze leise, als Louis mir einen kurzen Kuss auf meine Schulter drückt. Er lacht leise und arbeitet sich zu meinem Nacken hoch.

Und ich merke nicht, wie ich unter seinen Berührungen einschlafe.

Louis' Sicht

Harry's Atmung wird immer regelmäßiger und nach einiger Zeit schläft er ein. Seine Locken hängen ihm ins Gesicht und sind noch ein kleines bisschen nass. Ich streiche sie aus seiner Stirn und lege mich zu ihm. Da Harry auf dem Bauch liegt, nehme ich mir nur seine Hand und verschränke unsere Finger.

Wenn er wüsste, was er in mir auslöst...

Am nächsten Morgen wache ich nicht als erster auf. Ich schlage meine Augen auf und schaue in ein paar grüne Smaragde.

,,Guten Morgen, Love." sagt Harry leise und ich kuschle mich an ihn. Er legt seine Arme um mich und ich Atme tief ein. Er riecht so unfassbar gut. ,,Mein Engel..." nuschle ich und taste nach seiner Hand.

,,Lou?" - ,,Mhm?" - ,,Ich muss mich heute wieder mit Taylor treffen... Es tut mir leid." er sieht mich entschuldigend an und ich nicke etwas bedrückt. ,,Es tut mir leid, Lou." versucht er es erneut, aber ich hatte mich darauf gefreut, den Tag mit ihm zu verbringen. ,,Ist schon gut. Du kannst ja nichts dafür." sage ich sanft und drücke ihm einen Kuss auf seine pinken Lippen.

,,Wie jetzt, das ist alles?" fragt er entrüstet. Ich sehe ihn fragend an. ,,Ich will einen richtigen Guten-Morgen-Kuss." bittet er mich und ich beuge mich zu ihm. Ich verschließe unsere Lippen miteinander und bewege sie leicht. Wir vertiefen den Kuss nicht. Wir genießen einfach nur die Nähe des anderen.

Um 13 Uhr geht Harry mit Taylor in ein Restaurant. Ich seufze traurig, als die Tür hinter ihm zufällt. Wie gerne ich mal mit ihm ein Date hätte...

Ich beschließe, ein bisschen spazieren zu gehen, um den Kopf freizubekommen. Ich schnappe mir mein Handy, meine Jacke und ziehe mir meine Vans an. Es ist mittlerweile sehr angenehm draußen und ich brauche nur eine dünne Jacke.

Ich gehe in Richtung des kleines Parks und beobachte die Menschen. Es sind nicht viele, da ich durch unbekannte Seitenstraßen gehe, aber die, die ich sehe, haben definitiv Ausstrahlung. Ich sehe ein Paar, der junge Mann trägt eine Lederjacke und sieht aus wie ein Rockstar. Seine Freundin hingegen sieht aus wie ein Püppchen, aber nicht im negativen Sinne mit Tonnen von makeup, sondern eher zerbrechlich und süß. Aber niemand ist so süß wie mein Haz.

,,Bleib stehen!" schreit plötzlich jemand hinter mir und ich drehe mich um. Der Mann kommt näher. Er ist vielleicht Mitte zwanzig, sehr groß und breit gebaut. ,,Du bist doch dieser Louis Tommo!?" fragt er und ein wütender Unterton schwingt in seiner Stimme mit.

,,Tomlinson, ja." versuche ich so neutral wie möglich zu antworten. Schultern nach hinten, Brust raus. Das habe ich von Harry gelernt. Und trotzdem ist er viel größer als ich. Ist auch nicht sonderlich schwer.

,,Du bist ein elendes Miststück. Soll ich dir mal was verraten!?" ruft er aufgebracht. Ich bin wie erstarrt, weil er eine so laute Stimme hat. ,,Meine Freundin schwärmt nur noch von dir. Immer geht es um dich, du Dreckskerl! Aber jetzt ist das vorbei. Ich werd's dir zeigen!" sagt er aggressiv und packt mich am Kragen.
,,Lass mich los!" fauche ich ihn an, nachdem ich meine Stimme wiedergefunden habe.

Und dann spüre ich einen stechenden Schmerz auf meiner Wange. Er hat mich so fest geschlagen, dass ich glaube, mein Gesicht steht in Flammen.

,,Das war erst der Vorgeschmack." haucht er bedrohlich und ich rieche Alkohol in seinem Atem. Eine Menge Alkohol.

Seine Faust trifft genau auf meine Stirn und ich sacke zusammen. Bewusstsein habe ich zwar noch, aber mir tut alles weh. Tränen fließen über meine Wangen und ich halte mir schützend meine Hände vor den Kopf. Böser Fehler. Denn jetzt hat er freie Bahn auf meinen Bauch und ich spüre einen heftigen Tritt in meiner Magengegend. Ich schreie vor Schmerz auf und habe gleichzeitig das Gefühl, zu ersticken.

,,Sie ist meine Freundin!" schreit er wütend und zieht mich mit einem Ruck auf die Beine. Nur damit ich seine flache Hand wieder auf meiner Wange spüre. Mein Gesicht fühlt sich wie gerädert an und ich schluchze laut auf.

,,Merk dir meine Worte, Tomlinson!" bringt er aufgebracht hervor und schubst mich auf den Boden. Ich komme ungünstig auf und habe das Gefühl, mein Bein bricht auseinander. Ich schlinge instinktiv meine Arme um mein Bein und weine immer mehr. Der Mann geht mit schnellen Schritten davon und lässt mich einfach in dieser Seitenstraße liegen. Hier ist in diesem Moment niemand. Ich liege hilflos auf dem Boden und könnte vor Schmerz sterben. Mein ganzer Körper verkrampft sich und ich habe das Gefühl, der Boden bricht mir unter den Füßen weg. Ich spüre, wie Blut von meiner Stirn über meine Wange läuft und auch mein Knie ist komplett offen. Meine Jeans ist zerrissen und meine Haut ist am ganzen Knie aufgerissen. Das Blut läuft über meinen Unterschenkel und ich ziehe scharf die Luft ein. Alles brennt und ich würde am liebsten schreien.

Ich schaffe es gerade noch, mein Handy aus meiner Jackentasche zu fischen. Meine Finger zittern und ich muss absolut gebrochen aussehen. Mein Auge fühlt sich dick an und meine Lippe ist aufgerissen. Ich tippe mit zitternden Händen Harry's Nummer ein und drücke auf den grünen Hörer.

Mein armer Lou... :(((

forever loving you - Larry Stylinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt