Kapitel 25

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Louis' Sicht

Ich wache schon früh auf. Est ist gerademal sieben Uhr. Ich habe schon die zweite Nacht bei Liam geschlafen. Gestern hat sich die Situation leider nicht gebessert. Harry musste beim Mittagessen ganz plötzlich los und hat uns nicht gesagt, wo er hingeht. Die Bilder, die an dem Tag im Internet kursierten, sprachen aber Bände. Er und Taylor. Händchenhaltend. Ich will die Person sein, die seine Hand hält. Ich habe ihn abends nicht mehr darauf angesprochen, weil es mich ankotzt. Ich zerbreche daran und er ignoriert es.

Ich gehe die Treppe runter, um mir einen Tee zu machen. Ich habe kaum geschlafen und sehe dementsprechend auch aus. Ich habe tiefe Augenringe und bin blass. Ich will gar nicht wissen, wie meine Haare aussehen.

Ich gehe in die Küche und koche mir Wasser auf. Es dauert mal wieder eine Ewigkeit, bis ich meinen Tee aufgießen kann.

Ich drehe mich um und schreie sehr unmännlich auf, weil Harry in der Ecke steht und mich anstarrt. Ich hatte ihn nicht bemerkt. ,,Erschreck mich doch nicht so!" - ,,Sorry." sagt er und muss schmunzeln. Ich muss wirklich erbärmlich ausgesehen haben, wie ich aufgeschrien habe. Ich setze mich und starre in meine Tasse. Es ist eine bedrückende Stille zwischen uns, aber ich habe keine Lust, sie zu durchbrechen.

,,Geht es dir nicht gut?" fragt Harry nach einer Weile. ,,No shit, Sherlock." antworte ich genervt und trinke einen Schluck. ,,Was hast du, Lou?" - ,,Denk mal scharf nach." gebe ich bissig zurück und stehe auf. Ich habe wirklich keine Lust auf ihn. Wenn er nichtmal merkt, warum etwas nicht stimmt, dann weiß ich auch nicht weiter. Es ist doch mehr als offensichtlich!

,,Louis, bitte rede mit mir!" bittet er mich und hält mich an meinem Arm fest. Ich drehe mich zu ihm um und schaue ihn kalt an. ,,Das musst du gerade sagen." - ,,Es tut mir leid, ich-"

Sein Handy klingelt. War ja klar. Er nimmt sofort ab. Ich verdrehe nur die Augen, obwohl es mich innerlich mehr als nur verletzt.

,,Ja, ich komme. Ja, ich weiß. Okay." sagt er zum Anrufer und legt auf. Er geht zur Haustür und zieht sich seine Schuhe an. Und dann höre ich nur noch, wie sie ins Schloss fällt. Was ist bitte in meinen Freund gefahren!? So viele Gedanken gehen durch meinen Kopf und kreisen umher. Ich kann sie nicht abschalten.

Am Nachmittag sitzen Niall, Zayn, Liam und ich auf dem Sofa und reden ein bisschen. Niall antwortet nebenbei auf ein paar Kommentare bei Instagram. ,,Ähm.. Lou?" fragt er unsicher. ,,Ja?" - ,,Bitte raste nicht aus. Es gibt bestimmt eine Erklärung dafür." sagt er leise und hält mir sein Handy hin. Ich schlucke schwer und Tränen steigen in meine Augen. Meine Sicht verschwimmt und ich halte die Luft an. ,,Das kann nicht sein..." flüstere ich und Liam schließt sofort seine Arme um mich. Ich schluchze auf und klammere mich an ihn, als würde mein Leben davon abhängen.

Auf dem Bild küssen sich Harry und Taylor. Er hat seine Arme um ihre Taille gelegt und sie umfasst sein Gesicht. Mir wird kotzübel. Ich löse mich aus Liam's Umarmung und renne ins Badezimmer. Keine fünf Sekunden später übergebe ich mich. Wie kann er mir soetwas antun? Ich lasse mich erschöpft auf die Fliesen fallen und wische mir über den Mund. Dann gehe ich zum Waschbecken und putze mir meine Zähne.

Ich habe keine Kraft mehr in meinen Beinen und Armen und lasse mich in unser Bett fallen. Ich greife nach Harry's Kissen und halte mich daran fest. Es riecht nach ihm. Und ich vermisse ihn. Wir haben uns seit zwei Tagen nicht mehr geküsst.

,,Louis?" fragt Liam, der vor der Tür steht und leise anklopft. ,,Komm rein, Lima." sage ich mit tränenerstickter Stimme und drücke das Kissen noch fester an mich. Ich liege mit dem Rücken zur Tür und habe mich zusammengerollt. Liam setzt sich neben mich und legt eine Hand auf meine Schulter. ,,Soll ich mal mit ihm reden?" bietet er mir an. ,,Wenn du denkst, es bringt etwas." - ,,Irgendeine Erklärung muss ich doch aus ihm heraus bekommen. Verdammt, er liebt dich mehr als sein Leben!" versichert mir Liam und ich umarme ihn dankbar.

Liam's Sicht

Ich gehe wieder nach unten, in der Hoffnung, Harry ist wieder da. Fehlanzeige. Zayn und Niall sitzen alleine auf dem Sofa und reden.
,,Hast du mit Louis gesprochen?" fragt Zayn direkt besorgt. ,,Ja. Und er ist mehr als verletzt. Es tut mir so leid für ihn. Aber was macht Harry nur für Sachen?" frage ich und sehe die beiden ratlos an.

Wir sitzen noch ein paar Minuten auf dem Sofa, als wir die Tür knallen hören. Harry kommt rein und geht in die Küche. Ich gehe ihm natürlich sofort hinterher. Ich muss mit ihm sprechen!

,,Hi Harry." - ,,Hey." sagt er monoton und sieht ziemlich müde aus. Er füllt sich ein Glas mit Wasser und trinkt es in einem Zug aus. ,,Können wir mal reden?" frage ich ihn geraderaus und sehe ihn durchdringend an. ,,Ja?" antwortet er, aber es klingt mehr wie eine Frage. ,,Wieso tust du Louis das an?" Er sieht mich perplex an. Wahrscheinlich hat er nicht damit gerechnet, dass ich ihn so direkt konfrontiere. ,,Das ist meine Sache." antwortet er leise, doch ein Zittern ist in seiner Stimme zu erkennen. ,,Das ist es nicht und das weißt du! Rede mit ihm. Ich bitte dich." versuche ich ihn zu überzeugen. ,,Ich kann nicht." antwortet er knapp und trinkt noch ein zweites Glas.

,,Du weißt schon, dass er gerade weinend in eurem Bett liegt und sich an dein Kissen klammert, als würde sein Leben davon abhängen, während er dein T-Shirt trägt?" frage ich ihn mit Nachdruck. ,,Shit." flucht Harry leise und sieht mich bittend an. ,,Kannst du mir bei etwas helfen, Li?" fragt er unsicher. ,,Ja, natürlich." - ,,Ich hatte keine Wahl. Ich musste mich mit Taylor treffen." Ich schaue ihn perplex an. ,,Was!?" - ,,Modest hat mir gesagt, wenn ich die Gerüchte über Larry nicht aus der Welt schaffe, indem ich Taylor küsse und mich mit ihr treffe, dürfen Louis und ich auch privat nicht mehr zusammen sein. Erst habe ich gedacht, dass die nur Scheiße reden, weil ich über mein Privatleben bestimmen kann. Aber dann haben sie mir den Vertrag unter die Nase gehalten, den ich vor 2 Jahren unterschreiben musste. Da steht drin, dass sie auch in mein Privatleben eingreifen dürfen, wenn es notwendig ist." - ,,Jetzt macht das alles einen Sinn!" sage ich erleichtert und sehe Harry ermutigend an. ,,Erklär es Lou bitte."

,,Das ist der Haken. Ich darf eigentlich nichts sagen." - ,,Du musst mit ihm reden, er geht kaputt! Sag ihm halt, er darf nicht zeigen, dass er es weiß." - ,,Danke Liam. Ehrlich." - ,,Dafür nicht. Und jetzt geh hoch zu deinem Freund!"

Harry's Sicht

Ich bin froh, dass Liam mir helfen konnte. Ich vermisse meinen Lou. Meinen wunderschönen und süßen Lou. Ich klopfe an, aber es kommt keine Antwort. Also öffne ich die Tür und sehe ihn zusammengerollt und schluchzend auf unseren Bett liegen. Er liegt mit dem Rücken zu mir.

,,Lou?" frage ich leise. ,,Geh, Harry." erwidert er und zieht sich die Decke bis unters Kinn. ,,Ich muss mit dir reden." - ,,Ach jetzt auf einmal?" fragt er und seine Stimme trieft vor Sarkasmus. Er setzt sich auf und sieht mich an. Seine Augen sind rot und er sieht komplett fertig aus.

,,Lass es mich dir erklären. Bitte, Lou." - ,,Zwei Minuten." Ich setze mich zu ihm und atme tief durch. ,,Ich wurde dazu gezwungen, mich mit Taylor zu treffen. Ich musste sie auch küssen, damit die Gerüchte um Larry sich legen. Modest hat mir damit gedroht, dass ich mich von dir trennen muss, wenn ich es nicht mache. Und das habe ich nicht übers Herz gebracht. Ich liebe dich so sehr, Lou. Ohne dich wäre mein Leben doch nichts mehr. Du bist alles, was ich brauche. Bitte verzeih mir. Mein wundervoller Lou."

forever loving you - Larry Stylinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt