Kapitel 31

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Louis' Sicht

,,Ich liebe dich so sehr, mein Liebling. Bitte wach auf und schau mich mit deinen blauen Augen an." höre ich eine Stimme flehen. Ich muss kurz meine Gedanken ordnen, um zu realisieren, wo ich bin. Und erst da bemerke ich, dass Harry mit dem Kopf auf meiner Decke liegt und meine Hand umklammert. Er weint unaufhörlich und mein Herz bricht bei diesem Anblick.

,,Mein Engel..." bringe ich leise hervor, weil mein Hals trocken ist. Sein Kopf schnellt nach oben und ich schaue in seine verweinten Augen. Die Tränen haben salzige Spuren auf seinen Wangen hinterlassen und seine Nase ist rot.

,,Louis..." schluchzt er und fällt mir um den Hals. Ich lege meine Arme um ihn und atme seinen unvergleichlichen Duft ein. Er versteckt sein Gesicht in meiner Halsbeuge und zieht mich noch näher zu sich. Ich verteile kleine Küsse auf seinen Haaren und streiche über seinen Rücken.

,,Ich hatte solche Angst um dich. Schatz, Liebling, wie geht es dir? Hast du Schmerzen?" fragt er besorgt und umfasst mein Gesicht, als er mich anschaut. Ich habe das Gefühl, in seine Seele zu schauen und mein Herz bröckelt. Seine Augen sind rot und er sieht unfassbar müde aus. Ich lege eine Hand an seine Wange und schaue ihn einfach nur an. Sogar jetzt sieht er bezaubernd aus. Mein Daumen kribbelt sofort, als ich anfange, Kreise auf seine Wange zu zeichnen.

,,Es geht. Kannst du mir etwas zu Trinken geben?"

,,Natürlich!" sagt er sofort und greift nach einer Wasserflasche, die auf dem Tisch steht.

Ich trinke die Flasche in wenigen Sekunden aus und atme erleichtert aus. Mein Mund war so trocken wie die Sahara und ich hatte das Gefühl, zu verdursten.

,,Was ist passiert, Lou?" fragt er vorsichtig und nimmt wieder meine Hand. Ich schiebe meine Finger zwischen seine und rutsche ein Stück. Ich bedeute ihm mit einer Geste, sich neben mich zu legen und das tut er auch, nachdem er sich seine Schuhe ausgezogen hat.

,,Ich wollte spazieren gehen und bin dann die Straße langegangen und es waren halt keine anderen Leute da und dann hat jemand gerufen, dass ich stehenbleiben soll. Ich dachte erst, es wäre irgendwie ein Fan oderso und habe mich umgedreht. Aber dann war da ein großer, muskulöser Mann, vielleicht etwas älter als ich."

Ich breche ab und atme tief durch. Die Bilder schleichen sich in meinen Kopf und ich habe das Gefühl, seine Hand noch auf meiner Wange zu spüren. Wie er mich geschlagen hat. Instinktiv lege ich schützend eine Hand an meine Wange und blinzle ein paar Mal hektisch.

,,Lass dir Zeit, Liebling." sagt Harry leise und legt einen Arm um mich. Ich atme seinen Duft ein und entspanne mich ein wenig.

,,Er hat mich am Kragen festgehalten und mich angeschrien, weil seine Freundin nur noch von mir schwärmen würde und er sich nicht mehr geliebt fühlt. Dann hat er mich geschlagen..." den Rest flüstere ich fast und merke nicht, wie eine Träne mein Auge verlässt. Alles, was ich fühle ist, wie der Mann mich geschlagen und getreten hat. Ich kann seine Faust noch an meiner Stirn fühlen. Augenblicklich rücke ich ein Stück von Harry weg. Ich schaue ihn aber sofort entschuldigend an, weil ich weiß, dass er mich nie schlagen würde.

,,Er hat mir eine Backpfeife gegeben und mir mit seiner Faust an die Stirn geschlagen. Ich bin natürlich sofort zusammengesackt und dann hat er mir in den Bauch getreten und ich hab nichts mehr gefühlt, alles hat so sehr wehgetan, aber ich wollte nur noch in deine Arme und ich wollte mich sicher fühlen und ich wollte mich an dir festhalten, aber ich konnte nicht und dann hab ich dich angerufen und-"

Ich werde unterbrochen, indem Harry seine Arme um mich schlingt und mich festhält. Wir sagen beide nichts, wir brauchen einfach nur die emotionale Nähe des anderen. Wir brauchen uns gegenseitig.

,,Shhh Lou, ich bin hier. Ich halte dich. Ich gehe nicht, ich bleibe hier. Beruhig dich, Schatz." sagt er leise und streicht über meinen Rücken, während ich alles verarbeite.

,,Geh nicht weg, bitte geh nicht." flüstere ich nach einer Weile und er verstärkt sofort seinen Griff um mich, damit ich mich sicherer fühle.

Harry's Sicht

Seit dem Vorfall ist eine Woche vergangen. Louis durfte nach einem weiteren Tag entlassen werden und ich konnte endlich wieder in seinen Armen einschlafen.

Aber es blieb nicht langweilig. Zwischen Liam und Zayn ist irgendetwas passiert. Ich weiß nicht, ob sie sich schon wieder gestritten haben, aber sie reden recht wenig miteinander.

Aber wenn sie etwas zusammenmachen, kommt es nicht so rüber, als hätten sie gestritten. Die zwei sind schlimmer als Schwangere. Können sich nie entscheiden.

Louis und ich sitzen am Tisch und trinken einen Tee. Wir haben zwar erst 13 Uhr und es ist eine untypische Zeit für Tee aber das kümmert uns herzlich wenig. Ich lese in einem neuen Buch, das ich mir gekauft habe und Louis schreibt an einem Song.

,,Was liest du, Engel?" fragt er nach einer Weile und ich schrecke mit meinem Kopf nach oben, weil ich so konzentriert war. Er schaut mich belustigt an und wartet auf meine Antwort.

,,Ein Buch über Mary Stuart, die Königin von Schottland. Ist ein Roman." - ,,Das Mittelalter ist mir zu finster. Und außerdem sahen die alle nicht so gut aus, wie du." antwortet er frech und grinst mich an. ,,Ach, Sie finden also, dass ich gut aussehe, Mr. Tomlinson?" frage ich ihn provozierend und hebe eine Augenbraue.

,,Oh, das tue ich, Mr. Styles." antwortet er und ein gewisser Unterton schwingt in seiner Stimme mit.

,,Aber wissen Sie, wie Sie noch besser aussehen?" - ,,Wie denn, Mr. Tomlinson?" - ,,Ohne diese lästigen Klamotten am Leib."

Er funkelt mich aus dunklen, lustgetränkten Augen an und ich erwidere seinen Blick.

,,Dagegen kann man doch sicher etwas tun. Nur zu, Mr. Tomlinson." - ,,So frech heute, Mr. Styles." raunt er und steht auf.

Ich erkenne eine deutliche Beule in seiner Hose und bei mir sieht es nicht anders aus. Alles in mir kribbelt und mein Blut schießt zu meiner Mitte, als Louis mich auf die Beine zieht. Er küsst mich stürmisch. Seine Zunge spaltet meine Lippen und spielt mit meiner. Ich kann kaum hingucken, da hat er schon mein Hemd geöffnet.

,,Da ist aber jemand ungeduldig." raunt er, als ich an seinem Gürtel herumnestle.

Wir küssen uns weiter und meine Hände vergraben sich in seinen Haaren, während er seine auf meine Brust legt.

Wir vernehmen ein Räuspern hinter uns. Wir fahren auseinander und blicken in Liam's und Richard's Augen.

,,Ähm.. Hallo Jungs." begrüßt er uns zögerlich. ,,Hi Richard, was gibt's?" fragt Louis und wir gehen auf die beiden zu. Ich knöpfe schnell mein Hemd zu. Meine Wangen müssen etwas gerötet sein, da sich mein Gesicht heiß anfühlt.

,,Ich konnte noch ein Meeting mit Harry Magee und Simon organisieren. Es werden noch 5 andere vom Management dabei sein. Ihr habt drei Tage Zeit, überzeugende Argumente zu finden, warum Larry öffentlich sein sollte. Ich bin auf eurer Seite und ihr müsst im Prinzip nur alle anderen aus dem Management überzeugen. Bei Simon habe ich auch noch Hoffnung."

,,Danke, Richard!" sagt Louis sichtlich erfreut und umarmt ihn. Ich tue es ihm gleich und Richard erwidert etwas überrumpelt.

,,Okay Jungs, dann bis Donnerstag!" verabschiedet er sich und Louis und ich strahlen uns an. Dann falle ich ihm um den Hals und küsse ihn. Erleichterung macht sich in meinem Körper breit und ich seufze glücklich.

,,Ach und Harry..." fängt er an.
,,Wir haben da noch was offen." grinst er und ich nicke lächelnd.

forever loving you - Larry Stylinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt