Kapitel 24

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Louis' Sicht (again)

,,Was war das denn bitte!?" fragt Liam und sieht uns überfordert an. Ich sehe geknickt zur Seite und atme tief durch. Ich werde nicht schon wieder weinen. Nicht heute Abend. Ich habe in den letzten Wochen zu viel geweint. Ich weiß, dass es nichts schlimmes ist, zu weinen. Es ist nicht schwach. Es ist sogar stark, Gefühle zeigen zu können. Doch ich will nicht wieder in ein Loch fallen. Ich will nicht schon wieder allen Sorgen bereiten. Ich will einfach nur eine Erklärung von Harry. Doch die werde ich heute nicht bekommen, da ich ganz sicher nicht bei ihm schlafen werde.

,,Liam?" frage ich den Daddy-Direction. ,,Hmm?" - ,,Kann ich heute bei dir schlafen? Nur für eine Nacht? Ich kann jetzt nicht bei Harry sein." erkläre ich ihm meine Frage. Eigentlich will ich in Harry's Armen liegen, mich beschützt und geliebt fühlen und irgendwann in meine Traumwelt abdriften. Aber ich brauche erstmal Zeit zum Nachdenken. Das Bild mit Taylor geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Es hat sich eingebrannt.

,,Natürlich! Immer!" antwortet Liam sofort und ich lächle ihn dankbar an. Auch wenn es ein trauriges Lächeln ist, es ist ehrlich. Ich bin den Jungs wirklich dankbar, dass sie immer für mich da sind.

,,Ich gehe schonmal hoch. Bis gleich, Li." - ,,Schlaf gut, Lou. Ihr klärt das schon." ermutigt mich Niall und Zayn steht auf und umarmt mich noch einmal kurz.

Ohne zu klopfen gehe ich in unser Zimmer. Harry sitzt auf dem Bett in einem T-Shirt und einer Jogginghose. Er tippt auf seinem Handy rum und sieht auf, als er mich bemerkt. ,,Hi Lou." sagt er leise. Doch ich antworte nicht. Keine Antwort ist manchmal auch eine Antwort. Ich nehme stumm meine Decke und mein Kissen und bin gerade dabei, zur Tür zu gehen, als er endlich etwas sagt. ,,Wo willst du hin?" - ,,Ich schlafe bei Liam." antworte ich knapp und lege meine Hand auf die Türklinke. ,,Bitte bleib, Lou." bittet er mich und ein Zittern schwingt in seiner Stimme mit.

,,Wieso sollte ich? Ich bekomme doch keine Antworten. Ich werde gehen und ich komme erst wieder, wenn du mir verdammt nochmal sagst, was mit dir los ist." antworte ich vielleicht etwas zu harsch aber Adrenalin und Enttäuschung fließen durch meine Adern. ,,Du meinst... Wir machen eine... Pause?" fragt er geschockt und stottert ein wenig. ,,Was!? Nein! Niemals. Ich werde dich niemals verlassen. Ich schlafe lediglich woanders. Ich muss nachdenken." antworte ich ihm schnell, denn ich würde niemals Schluss machen. ,,Ich habe die Bilder gesehen." füge ich leise hinzu und gehe mit gesenktem Blick aus dem Zimmer. Er folgt mir nicht. Ich hätte es mir ja denken können.

Ich klopfe bei Liam an und von drinnen kommt ein gedämpftes ,,Ja.". Ich setze mich neben ihn auf sein Doppelbett und ziehe mir die Decke bis zum Kinn. ,,Hat er noch etwas gesagt?" - ,,Er meinte erst, dass ich bei ihm bleiben soll aber ich habe ihm klargemacht, dass ich Zeit für mich brauche. Ich verstehe ihn einfach nicht! Wieso sollte ich bei ihm schlafen, wenn er mit Taylor Swift glücklich verliebt durch die Stadt gelaufen ist und ihre scheiß Hand gehalten hat!? Geht's dem noch gut!? Er merkt nicht, wie ich langsam aber sicher verzweifle, weil ich keine Antworten bekomme und er ändert nichts!" sage ich und werde bei jedem Wort lauter. Als ich fertig gesprochen habe, hole ich erstmal tief Luft und versuche, meinen Puls runterzubringen.

,,Was zur Hölle will er eigentlich von Taylor Swift... Sie ist so eine falsche Schlange!" füge ich aufgebracht hinzu. Ich habe Taylor auf einem Event vor 2 Jahren kennengelernt. Sie hat so getan, als wäre ich Luft und mir am Ende 'aus Versehen' ihren ach so tollen Champagner über mein Hemd geschüttet. ,,Ich bin mir sicher, es gibt eine Erklärung dafür. Schlaf dich erst einmal aus. Du brauchst jetzt Ruhe und solltest dich auf dich konzentrieren. Und ich bin immer für dich da." spricht er mir beruhigend zu. Was würde ich nur ohne meine Freunde tun? Ich weiß es wirklich nicht. Ohne Niall, Liam und Zayn wäre ich aufgeschmissen.

Liam und ich machen immer Wasserschlachten auf der Bühne, Niall und ich machen generell so gut wie immer Blödsinn und mit Zayn kann ich unglaublich gut reden. Sie sind alle immer für mich da und haben mich nicht einmal allein gelassen. Aber Harry bedeutet mir nun einmal Alles. Harry ist und bleibt der wichtigste Mensch in meinem Leben.

Liam ist ins Bad gegangen und ich schaue auf mein Handy und entdecke neue Nachrichten.

Fizzy: Hey Bruderherz, ich habe die Bilder von Harry und Taylor gesehen. Ist alles in Ordnung? Ich vermisse dich so sehr.

Ich: Hey Schwesterherz, wir haben uns gestritten, obwohl wir nichtmal wirklich miteinander reden. Es ist so kompliziert. Ich vermisse dich auch. Können wir telefonieren?

Fizzy: Natürlich!

Ich rufe sie an und nach zwei Freizeichen nimmt sie ab. ,,Hey Fizz." begrüße ich sie und meine Stimme klingt traurig. ,,Hi Lou. Was ist passiert? Willst du reden?" - ,,Heute mittag waren wir in der Stadt und als wir nach Hause gekommen sind hat er einen Anruf bekommen. Danach war er total distanziert und kalt zu mir. Ich habe ihn natürlich sofort gefragt, was los ist aber er hat mich nur angeschrien und dann bin ich gegangen. Als wir uns eben wiedergesehen haben, hat er mir wieder keine Antworten gegeben. Ich verstehe es einfach nicht."

,,Das tut mir leid für dich. Fühl dich ganz fest gedrückt von mir. Ihr regelt das schon. Ihr seid so stark. Euch gibt es nur noch im Doppelpack." - ,,Womit habe ich dich eigentlich verdient?" lache ich leise und merke, wie es mir sofort besser geht, wenn ich mit ihr spreche. ,,Du bist der tollste große Bruder, den es gibt!" antwortet sie und ich höre sie durch den Hörer schmunzeln. ,,Danke, Fizzy. Ehrlich. Und jetzt geh schlafen, ich will dich nicht wachhalten." - ,,Schlaf gut, Lou. Ihr schafft das. Ich hab dich lieb." - ,,Gute Nacht, Prinzessin. Ich hab dich auch lieb." mit diesen Worten lege ich auf und lehne mich zurück.

Ich vermisse meine Familie so sehr. Ich habe sie das letzte Mal vor circa 4 Monaten gesehen, da wir ja auf Tour waren. Ich muss sie unbedingt bald besuchen. Doncaster fehlt mir einfach. Alles an diesem Ort fehlt mir. Meine Familie, meine Freunde, der Fußball,...

Liam kommt zurück ins Zimmer und lässt sich neben mich fallen. ,,Du solltest wirklich versuchen, zu schlafen." rät er mir. Ich habe zum Glück schon Zähne geputzt und trage eine Jogginghose und ein T-Shirt von Harry. Es riecht so unvergleichlich gut. Ich weiß nicht, wie er es macht, aber er riecht einfach immer gut. Und schon wieder schwirrt er in meinen Gedanken. Wieso kann ich nicht aufhören, an ihn zu denken!?

Ach richtig, ich bin Hals über Kopf in ihn verliebt und das wird sich auch nicht ändern.

Aber ich bin wütend, enttäuscht und irgendwie verwirrt. Wieso ist er so zu mir? Ich kann es beim besten Willen nicht verstehen. Ich erzähle ihm immer alles von mir. Er kennt mich besser, als jeder andere. Ich vertraue ihm. Ich würde alles für diesen Mann tun. Und er verheimlicht mir etwas, obwohl er weiß, wie es mir damit geht. Ich meine, es ist doch offensichtlich, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Fuck, ich liebe ihn so sehr. Ich glaube, es ist schon ungesund, so viel für einen einzigen Menschen zu empfinden.


forever loving you - Larry Stylinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt