Zweiunddreißig

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P.o.V Jeongin

Ich starrte ihm eine gefühlte Ewigkeit in die Augen, aber er rührte sich die ganze Zeit nicht. Er stand einfach nur da und ließ mich seine wunderschönen Augen bewundern.

Doch plötzlich veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Ich trat einen Schritt zurück, da ich realisierte, was ich gerade gedacht hatte.

Er ist ein Monster! Wie kann ich sowas denken?

„Du solltest Angst haben", hauchte er mir bedrohlich entgegen. Und tatsächlich bekam ich in diesem Moment wirklich Angst vor ihm. Er merkte dies wahrscheinlich und sah zufrieden aus, während ich noch einige Schritte nach hinten trat.

Er ging an mir vorbei, in Richtung Korridor. Ich stand immer noch wie eingefroren da. Als er seine Stimme erhob zuckte ich leicht zusammen. „Schau dich besser mal hier um, damit du weißt wo du die nächste Zeit verbringen wirst." Er lachte leicht auf.

Ich fand das in dem Moment allerdings gar nicht lustig. Wie auch? Sofort drehte ich mich auf der Stelle um, da ich etwas sagen wollte, aber bevor ich das konnte, sah ich, dass er gar nicht mehr da war.

Also machte ich mich auf den Weg, das Haus weiter zu erkunden. Ich hatte prinzipiell schon alles gesehen, aber ich hatte nicht in die Räume hinein geschaut.

Als ich aus dem Raum hinaus trat stand ich einer, der ingesamt vier Türen gegenüber. Meine Neugierde war einfach zu groß, somit besiegte sie meine Angst und ich ging langsam auf die Tür zu.

Der Boden unter meinen Füßen knarzte und ich hatte Angst ein Monster aufzuwecken. Aber das Monster in diesem Haus war ja schon wach.

Meinen Arm streckte ich langsam dem Türgriff entgegen, bis ich ihn schließlich erreichte. Zitternd hielt ich meine Hand darüber, noch zögernd, ob ich die Tür tatsächlich öffnen sollte.

Schließlich drückte ich den Griff dann langsam herunter und die Tür öffnete sich quietschend. Es war dunkel in dem Raum. Ein bisschen Licht schien durch einen Spalt in dem großen Vorhang hinein und erhellte einen Streifen auf den Boden.

Das Zimmer war uninteressant und es versteckte sich auch nichts gruseliges darin. Ich ging weiter und jedes Zimmer war eigentlich echt langweilig. Das eine war wie eine Bibliothek, das nächste hatte nur einen Schreibtisch, eines war ganz leer und in dem letzten konnte ich nichts erkennen.

Ich ging schließlich wieder aus dem Gang raus und schaute auch noch in die anderen zwei Zimmer neben der Treppe auf der Galerie. Sie waren genauso langweilig wie alle anderen. Eins war ein Schlafzimmer und das andere war ein Bad. Es war beides etwas größer, als die anderen Räume, aber sah genauso herunter gekommen aus.

Mein Weg führte wieder die Treppe herunter. Ich dachte ich hätte alle Räume dieses Hauses schon gesehen, aber unten angekommen fiel mir eine große Doppeltür auf. Sie war rechts neben der Treppe und im Gegensatz zu dem Rest der Villa sah sie etwas schöner aus. Ungefähr so, wie der Salon oben.

Langsam trat ich darauf zu. Es war so still in diesem Moment, dass mir meine Schritte so unglaublich laut vorkamen. Ich stand nun direkt vor der Tür. Ich wusste nicht wieso, aber ich zögerte, diesen Raum zu betreten.

Wie aus dem nichts hörte ich einen lauten Knall von drinnen. Ich schreckte zurück. Es klang so, als hätte jemand ein Möbelstück zertrümmert.

Wie, als würde mich etwas anderes steuern, drückte ich die Klinke herunter und trat langsam ein.

Es war still.

Zu still.

„Verschwinde oder du wirst es bereuen, diesen Raum betreten zu haben."

who is in control? ♱ JeongchanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt