Fünfunddreißig

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*Zeitsprung*

P.o.V Jeongin

Zwei Wochen.

Ja, ich habe tatsächlich zwei Wochen dort überlebt. Nichts ist passiert. Ich bin morgens aufgestanden, habe im Laufe des Tages Essen gefunden beziehungsweise bekommen und bin dann abends wieder schlafen gegangen. Manchmal habe ich sogar ein paar Worte mit ihm gewechselt. Er schien auch nichts getan zu haben. Es wirkte alles so, als wäre die Zeit angehalten, als würde sich alles um uns herum bewegen, aber wir uns nicht. Als wären wir in einer anderen Welt, abgeschnitten von der Realität, eingesperrt in einem Käfig einer anderen Dimension.

Unsere Gespräche waren meistens sehr kurz, aber doch irgendwie tiefgründich. Er fragte mich oft, wie die Welt so aussah, da draußen, außerhalb seines Käfigs. Ich wollte öfters mal fragen, wie lange er denn schon dort gewesen ist, aber ich traute mich nie.

Natürlich habe ich immer wieder versucht, abzuhauen. Es war dort wirklich die Hölle, nichts ist passiert und ich war eingesperrt, und es war nicht einmal mein Käfig, sondern seiner. Und der Gedanke, dass meine Familie und Freunde sich Sorgen um mich machten und womöglich mit der Polizei nach mir suchten, machte mich von Tag zu Tag mehr fertig. Ich konnte nichts tun, ich konnte nicht weg. Immer wieder, wenn ich versuchte irgendwie auszubrechen tauchte er aus dem Nichts auf und hielt mich davon ab. Jedes mal versuchte ich mich zu wehren, wenn er mich an meinem Arm festhielt und mich daran hinderte wegzurennen, aber er war einfach zu stark.

Vor ein paar Tagen aber, habe ich etwas erfahren. Ich wusste schon, wie impuliv er eigentlich war und das nutzte ich dann aus. Als ich merkte, dass es ihm nicht gut ging, provozierte ich ihn so lange bis er sozusagen platzte. Er wurde unglaublich wütend, schmiss Sachen in meine Richtung und dann sagte er etwas sehr interessantes:

Er würde immer schwächer werden, da er meinetwegen gegen das alles ankämpfen würde.

Danach war alles still, als hätte jemand den Ton abgeschalten, als hätte ich Watte auf den Ohren gehabt. Unfähig etwas zu antworten stand ich da und sah ihn ganz genau an. Es stimmte, er machte einen sehr schwachen Eindruck. Und ich konnte mich nicht erinnern, dass er irgendwann mal weg gewesen wäre, oder irgendein Mensch mal in diesem Haus war. Also musste es stimmen.

Jetzt warte ich darauf, bis er so schwach wird, dass ich ohne Probleme abhauen kann.

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6K reads... crazyyyy o.o thanks so muchhh <3

who is in control? ♱ JeongchanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt