24.

44 7 8
                                    

Es fühlte sich wie nach Hause kommen an, als er den Raum der Wünsche betrat. Aber auch so, als wäre er auf einer langen Reise gewesen, als hätte er sich verändert aber hier wäre alles beim alten gewesen. 
Es offenbarte sich ihm immer noch dieses gemütliche Wohnzimmer das er so liebte, im Anschluss die unendlich wirkende Bibliothek, die Micha sich erwünschte. Es roch gut, nach dem Stoff des Sofa's, Kaminholz und altem Papier, wobei besonders das ihn an den Slytherin erinnerte.
Etwas verwundert trat Micha aus dem Schatten der Regale, ein in grünes Leder gebundenes Buch in Händen. Es ließ Ardy's Herz erblühen ihn zu sehen, doch erfasste ihn eine abkühlende Besorgnis als er den verletzten Ausdruck in Micha's Augen bemerkte.
"Ardy..? Was machst du hier? Musst du nicht für die Prüfung lernen?"
Es verletzte den Jüngeren soviel mehr von Micha nicht so freudestrahlend empfangen zu werden wie er hoffte, als es jede unbedachte Bemerkung von Taddl je tat. 
"I-ich habe mir eine Pause gegönnt und dachte mir... ich könnte dich ja mal wieder besuchen. Da das letzte vor... eh..."
"Viereinhalb Monaten war? Nach der Prüfungsterminverkündung.", wusste es Micha sofort und als ob es möglich gewesen war, sahen seine Augen noch verletzter aus. Ardy war sich nicht sicher, ab wann dieser Ausdruck seine Augen gebrandmarkt hatten, doch bemerkte er sie bei jedem Besuch intensiver. Aber Micha sprach nicht darüber, egal wie sehr er ihn auch danach fragte.
"Ich weiß, das ich mich dafür nicht entschuldigen kann...", kam es über Ardy's Lippen und warum auch immer war er gerade den Tränen nahe. Er wollte Micha nicht verärgern, wollte er nie! Dafür war ihm der Brünette viel zu wichtig! W-warum war er sich ihm nur solange nicht bewusst!?
Ein leises Seufzend und plötzlich lagen warme Arme um ihn und drückten ihn an eine helle, mit Schriftzeichen übersäte Brust.
"Hör endlich auf, dir für alles die Schuld zu geben. Du kannst nichts dafür, du am allerwenigsten.", die Worte waren tröstend und schniefend drückte sich Ardy tiefer in die heimlich langersehnte Umarmung. Nie wieder wollte er diese Missen...

Micha liest im Raum der Wünsche, sein eigenes Buch hat er dabei in der gigantischen Bibliothek verborgen. Den seltenen Besuch von Ardy hat ihn glücklich und traurig zugleich gemacht... Er sollte Ardy endlich los lassen...

Der Abend mit Micha war noch entspannend und schön zu Ende gegangen und nur wiederwillig verließ Ardy den Raum der Wünsche. Hätte er gewusst das in der Zwischenzeit ein gewisser Blauhaarige sich mit seiner Ex im Innenhof traf um etwas zu besprechen und von vielen Schülern beim Fremdgehen beobachtet wurden, hätte er den Raum der Wünsche nie wieder verlassen.
Doch genau das war der Fall und natürlich musste Ardy es auf die schlimmste Art und Weise erfahren. Durch Andere.
Schüler liefen an Ardy vorbei und begannen wild zu tuscheln als sie ihn sahen. Die Blicke brannten sich förmlich in seinen Rücken.
Ardy ist mehr als nur etwas verwirrt über die Reaktionen auf sein erscheinen und setzt sich an den Ravenclaw Tisch. Eines der Ravenclawmädchen seines Jahrgangs betrachtet ihn mitleidig und rutscht zu ihm. "Es tut mir sooo leid was er dir angetan hat... Wir dachten, das würde ewig mit euch zwei halten."
Darauf erhielt sie nur einen verwirrten Blick. "Was?"
Sie wird knallrot als sie bemerkt das er es scheinbar noch nicht weiß.
"E-eh... naja Taddl... das er dich hintergangen hat.."
"W-Was..?", stammelte Ardy aus seinen Gedanken gerissen. Er verstand nichts mehr!
"D-draußen im Innenhof.. da war er mit Luna und hat sie dann geküsst! ...und der Kuss ging wesentlich länger um aus versehen passiert zu sein... es tut mir leid, Ardy..", man merkte der Schülerin an, wie unangenehm es ihr war, das sie scheinbar die Botschaft überbracht hatte.
Er schaut sie einfach nur ungläubig an.
"...A-ardy?"
Er schüttelt den Kopf.
"Alles gut..?", fragt sie besorgt nach.
Er steht auf. "Klar.."
Er geht, während sich wiedermal alle Blicke in seinen Rücken bohrten. ...Er war kurz davor die Tränen nicht mehr zurück halten zu können. 
Zu allem Elend versperrte ihn der Mensch den Weg aus dem Saal, welche er als letztes sehen wollte.
"Hey, Süßer.", lächelte Taddl fröhlich.

Written by -Notizbuch- and Moonlightkidd_28

Mein Freund zwischen den Seiten #ZomardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt