16. Kapitel

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Mein Kopf fühlte sich an, als ob ein Presslufthammer von innen gegen meinen Schädel hämmerte. Mit einem leisen Stöhnen öffnete ich die Augen und schloss sie gleich wieder. Obwohl es in meinem Zimmer nur dämmrig war, verursachte das wenige Licht erneut das Gefühl von Übelkeit in mir. Als ich versuchte mich zu bewegen, bemerkte ich plötzlich das Gewicht um mein Hüfte. Widerwillig öffnete ich meine Augen und blickte an mir herab. Mir entfuhr ein leises quieken und der Kater war vergessen. Ich versuchte mich zu befreien, was nur zur Folge hatte, dass sich der Griff um meine Hüfte verstärkte. Langsam drehte ich den Kopf und starrte in Daivens friedliches Gesicht. Seine Augen mit den dichten Wimpern waren zu und seine vollen Lippen leicht geöffnet. Er schlief noch, einen Arm um meine Hüfte gelegt, den anderen ausgestreckt während mein Kopf auf ihm ruhte. Daiven schien zu träumen, denn er runzelte die Stirn, brummelte leise und zog mich noch enger an sich, so dass sich unsere Nasen fast berührten. 

Ich weiß nicht was andere Mädchen in Filmen oder Büchern getan hätten. Ich vielleicht eine geknallt oder ihn geküsst oder abgehauen wären. 

Ich tat auf jedenfall nichts davon, denn die einzige logische Schlussfolgerung die mein Gehirn im Moment hatte war....keine. Ich war eindeutig mit der ganzen Situation überfordert und konnte ihn nur mit angehaltenem Atem und klopfenden Herzen mit weit aufgerissenen Augen anstarren. 

Ich weiß nicht wie lange ich dort im Bett lag, ich wie Gollum anstarrte und mir langsam der Sauerstoff ausging, als er ruckartig die Augen aufschlug. 

Das erschrak mich so sehr, dass ich anfing zu schreien, was ihn erschrak so dass er anfing zu schreien, was mich wieder erschreckte und ich wieder schrie, was ihn dazu animierte lauter zu schreien, weswegen ich ihn letztendlich vom Bett runterkickte.

"Was machst du in meinem Bett?", schrie ich ihn an.

"Das ist mein Bett!", schrie er zurück.

"Wieso ist DEIN Bett in MEINEM Zimmer!"

"Weil es MEIN Zimmer ist!"

"Wieso bin ich in deinem Zimmer!"

"Die Frage ist, warum du in meinem Bett bist!"

"Nein, die Frage ist wieso ich mit DIR in einem Bett bin!"

"Na weil es mein Bett ist!!!"

"AAAAAH!!!", schrie ich.

Das Ganze endete damit, dass Daiven das Licht anmachte. Ich kniff geblendet die Augen zusammen und mein Kopf erinnerte mich wieder an meinen Kater. Als der dröhnende Schmerz etwas abgeklungen war und sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, sah ich mich um. 

Es war leider doch sein Zimmer.

Es hatte dunkelblaue Wände, einen Eichenfußboden und hatte weiße Möbel. Mein Blick blieb an ihm hängen. Obwohl er dunkle Ringe unter den Augen hatte und seine dunkelbraunen Harre ihm in die Stirn hingen, sah er gut aus.

Das musste ich ohne Neid zugeben. Naja, ein bisschen neidisch war ich schon. Ich gehörte nämlich zu den Morgenmuffeln. Und dies beinhaltete leider kleine Auge, zerzauste fettige Haare und schlechte Laune. Und der Kater machte das ganze nur noch schlimmer.

"Du brauchst mich nicht so anzustarren Kleines.", riss er mich aus meinen Gedanken. "Ich weiß dass ich gutaussehe."

Ich rieb mir die Stirn. "Psst, nicht so laut. Deine nervige Stimme halte ich gerade nicht aus."

Daiven öffnete den Mund, doch ich unterbrach ihn. "Sag nix! Sonst werde ich noch auf dein Bett kotzen!" Dann runzelte ich die Stirn. "Hast du gar keinen Kater?"

Daiven grinste. "Nö, ich bin den Alkohol schon gewöhnt."

Ich nickte nur benommen. Kopf tat zu weh, als dass ich noch mehr darüber nachdenken konnte.

Kuss des AlphasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt