50. Kapitel

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Was machte Nat dort? Unweigerlich rückte ich näher an die Tür heran, so dass ich alles mithören konnte.  

"Ich habe alles erledigt was ich vorhin schon angesprochen habe. Jetzt bleibt nur noch der Alpha. Ich möchte nicht dass uns einer wie beim letzte Mal im Weg steht."

"Und was haben Sie vor, wenn ich fragen darf?", ertönte eine dritte Stimme, die ich Frau Greif zuordnete. 

"Keine Sorge, es wird alles in Kürze erledigt sein. Ich habe einen meiner besten Männer geschickt."

"Wir hätten ihn schon von Anfang an erledigen sollen. Nur wegen ihm wurde die Grube gebaut und es wird den Hybride schwerer fallen die Schule einzunehmen.", beschwerte sich meine Lehrerin.

"Tja, das weiß ich. Doch leider war zur Zeit der Planung noch ein andere Schulleiter als ich an der Schule, und hätte ich die Pläne später gestoppt wäre es zu verdächtig gewesen. Außerdem war die Grube eine gute Chance das Portal unbemerkt zu bauen. Die Pläne in die Konstruktionspläne einzuschmuggeln war einfacher als gedacht. Und außerdem hat die Grube die perfekte Größe für die ganze Hybriden Armee, wenn die Anzahl der Hybriden nach meinen Berechnungen stimmt."

"Und was soll ich dann noch machen?", meldete sich Nat zu Wort. 

Der Schulleiter schien einen Moment zu überlegen. "Stell sicher dass Daiven nicht von Tod des Alphas mitbekommt. Je später er der nächste Alpha wird, desto besser sind die Aussichten für uns den Krieg zu gewinnen." Ein Stuhl knarzte. Wahrscheinlich hatte sich der Schulleiter hingesetzt. "Ich wusste dass mein Plan aufgehen würde mit deiner kleinen Freundin. Ich hätte zwar gedacht es geht schneller, aber man kann ja froh sein dass es überhaupt funktioniert hat.", sagte er, sich selbst lobend. "Aber stell sicher dass du dich nicht zu sehr von deinen Freunden distanzierst. Vielleicht könne sie sogar zu unseren Verbündeten werden. Aber pass auf dass du emotional distanziert bleibst. Nicht vergessen, sobald einer deiner Freunde gegen unser vorhaben ist, wird er automatisch zum Feind. Du kannst dich nicht durch deine Emotionen aufhalten lassen. Vergiss nicht, deine Zukunft steht auf dem Spiel!"

Ich hatte genug gehört. Vielleicht hätten sie noch etwas wichtiges gesagt, aber ich wollte nichts mehr wissen oder hören. Es reichte. Mir war kotzübel. Die ersten Schritte stolperte ich, dann rannte ich immer schneller, von Frust, Verrat, Wut, Angst...einem ganzen Bündel Emotionen angetrieben die sich um mein Herz schlossen, wie ein Schlinge. Die Welt zischte an mir vorbei als ich zurück zu meinem Zimmer rannte. Genauso schossen wir Gedanken durch den Kopf.

Wieso sollte Nathan so etwas machen? Ich wusste dass wir in den letzten Monaten nicht mehr so eng zueinander gestanden hatte wie zuvor. Das war jedoch kein Grund mich von Anfang an zu hintergehen! Wieso tat er sowas, wieso setzte er die Leben von unschuldigen Leuten aufs Spiel nur um einen sinnlosen Krieg wieder anzufangen. Er hatte sogar seine Freunde verraten! 

Ein Bild blitzte vor meinen Augen auf, wie wir beide zusammen voller Erstaunen das erste Mal Garmond vor uns sahen und völlig aufgeregt in die Schule stürmten, wie wir das Wettrennen gemacht hatten... war das überhaupt ein echtes Rennen gewesen oder nur Teil seines Plans? Ich wusste nicht was alles fake war und was der wirkliche Nathan gewesen war. Was war wahr, was war falsch? Ich spürte wie meine Augen wieder anfingen golden zu glühen, doch bei meinem Tempo würde es wahrscheinlich keinem auffallen. 

Mit einem lauten Knall krachte die Türe gegen die Wand als ich sie aufriss und ins Wohnzimmer stürmte. "Daiven!"

Dieser ließ gerade sei Handy sinken und fuhr sich erschöpft durch die Haare. "Ich habs ihm gesagt. Wir haben Code A aktiviert."

"Code A?", fragte ich verwirrt. 

"Wir waren uns nie sicher ob der Tag jemals kommen würde wenn die Hybriden zurückkehren würde, deshalb mussten wir schon im Vorkehrungen treffen für die verschiedenen Szenarien die eintreffen könnten. Code A ist der erste Code, zur Vorbereitung auf die Rückkehr der Hybriden. Je nach dem was danach geschieht werden weitere Codes aktiviert."

"Und was machen wir jetzt?"

"Abwarten."

"Aber das können wir doch jetzt nicht machen? Wir müssen-"

"-irgendetwas machen? Ganz ehrlich Kleine, mich stört es auch richtig dass ich hier nur rumsitzen kann und abwarten muss, aber solange die Hybriden noch nicht aufgetaucht sind können wir beide auch nichts gegen sie unternehmen."

"Aber wir müssen etwas unternehmen!"

"Ich hab doch gerade gesagt dass-"

"Daiven! Jetzt hör mir doch mal zu, verdammt! Wir müssen jetzt sofort deinen Vater warnen, dass ein Assassin auf in angesetzt ist."

Daiven starrte mich mit blanken Blick an. "Warte, was?"

Genervt nahm ich ihm das Handy aus der Hand und entsperrte es. 

"Ein Assassin? Und woher weißt du meinen Pin?"

Ich legte dein Zeigefinger auf seine Lippen und zeigte ihm damit ruhig zu sein. "Ich erklär dir alles später."

Tut. Tuuuut. Bitte hinterlassen sie eine Nachricht, meldete sich der Anrufbeantworter. "Warum geht er nicht dran?", fluchte ich und versuchte es bei Daiven Zuhause. Niemand ging dran. Dann rief ich seine Mutter an. 

"Hallo, Daiven?"

"Hi, ich bin, Elvira."

"Elivra!", sagte sie erfreut. "Was gibt es denn?"

Kurz und knapp schilderte ich ihr die Situation. 

"Ach du gute Güte!", murmelte sie erschrocken. "Ich-ich muss sofort die Security informieren. Hoffentlich sind wir nicht zu spät!", sagte sie und sprach damit genau meine Bedenken aus.

"Ich hoffe nicht.", antwortete ich ihr auch wenn es sie wahrscheinlich nicht beruhigte. "Aber wir kommen bald vorbei, wir fahren gleich los!" Dann legte ich auf. 

~

Daivens Finger trommelten ungeduldig gegen das Lenkrad seines Käfers. Fast im selben Takt trommelte der Regen gegen die schlecht isolierten Fenster. 

Gerade als wir losgefahren waren hatte es plötzlich einmal geblitzt, laut gedonnert und im nächstem Moment hatte der Himmel seine Schleusen geöffnet. 

Zu unserem Glück waren wir schon im Auto gewesen als es angefangen hatte zu schütten, trotzdem war es in dem Oldtimer wieder eiskalt. 

Die gesamte Fahrt schwiegen wir angestrengt, starrten auf die kleine Uhr in dem Armaturenbrett und wünschten uns dass entweder das gelbe Auto schneller fahren könnte, oder die Zeiger langsamer laufen würden.

Als wir nach einer Ewigkeit vor der Wolfsstadt ausstiegen, ergriff ich seine zur Faust zusammen geballte Hand. Langsam öffnete er sie und verflocht seine Finger mit meinen.

"Alles wird gut." versicherte ihm und drückte seine Hand fest. Auch wenn ich selbst nicht wirklich glaubte was aus meinem Mund kam. 


Autorin: Na, was hab ich gesagt? *verbeugt sich* Jeden 22ten. JEDEN 22ten! *Zerfließt förmlich* Wow, ich habe es geschafft! Ist ja nur 23.15  Uhr, hehe

Deswegen hab ichs auch nicht nochmal durchgelesen, bei Fehler kommentiert einfach!! Dankee! *gähnt ausgiebig* Gute Naaacht!



Kuss des AlphasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt