Kapitel 23- Sie wird es nicht verkraften!

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Kate P.o.V

„Ist das euer fucking ernst?", ruft Liam plötzlich wütend. Wo kommt der denn jetzt so schnell her? „Liam, komm runter. Sie wusste es doch nicht!", versucht ihn Zayn zu beschwichtigen. Doch Liam ist so in Rage, dass es ihn nicht weiter interessiert.

„Sie nicht, aber Harry schon! Aber das scheint ihn in keinster Weise zu interessieren. Stattdessen spielt er dumme Spielchen und bringt uns damit alle in Gefahr. Habt ihr alle eigentlich eine Ahnung, wie tief wir in der Scheiße stecken?", wild gestikulierend redet er auf uns ein. Celina nimmt das alles ziemlich mit. Man kann es ihr ansehen. Sie wirkt ängstlich und fühlt sich sichtlich nicht wohl. Auch Harrys beschützender Arm kann ihr da nicht helfen. Schnell löse ich mich von Louis, der mich erst nicht gehe lassen will. Als ich dann aber auf Celina deute, versteht er und lässt mich gehen. Ich laufe zu ihr hinüber, nehme ihre Hand und zieh sie mit mir ins Haus.

Die Jungs sollen das zuerst unter sich klären. Dabei können wir ihnen sowieso nicht helfen. Auch wenn ich gerne gewusst hätte, was eigentlich Liams Problem ist, Celina geht auf jeden Fall erst einmal vor.

Kaum sind wir im Wohnzimmer, rollen ihr die ersten Tränen über die Wange.

„Hey, nicht weinen! Alles ist gut. Du hast nichts falsch gemacht!", beruhigend streicht meine Hand ihren Rücken rauf und runter.

„Ich weiß, aber er klang so wütend und ...", sie wird von einem lauten Schluchzer unterbrochen. Tröstend nehme ich sie in den Arm und streiche weiterhin beruhigend mit meiner Hand ihren Rücken. Fast schon verzweifelt klammert sie sich an mich. Nur langsam wird ihr Schluchzen weniger und als sie sich dann beruhigt hat meint sie:

„Tut mir leid, dass ich so empfindlich reagiert habe, aber die Situation da draußen war einfach so... beängstigend? Ich meine, ich kenne den überhaupt nicht und ich gehe davon aus, dass er mich auch nicht kennt. Und dann kommt er an und schreit rum, dass ich hier fehl am Platz bin. Ich habe doch mit dem ganzen hier eigentlich gar nichts zu tun!"

„Ja, ich weiß. Es ist meine Schuld. Ich hätte dich nicht mit hier herbringen dürfen. Ich wusste, dass hier irgendwas nicht ganz richtig verläuft. Aber ich hatte dich so lange nicht gesehen und da habe ich nicht darüber nachgedacht, was das für Folgen haben könnte wenn ich dich hierher einlade. Und das du Angst hast, ist vollkommen ok. Liam kann wirklich sehr angsteinflößend sein. Ich habe das auch schon zu spüren bekommen.", gebe ich nachdenklich dazu.

Gerade als sie das hinterfragen will, kommt Louis zu uns ins Wohnzimmer. „Kate?", fragt er und gibt mir zu verstehen, dass ich ihm folgen soll. Gemeinsam laufen wir die Treppen nach oben in ein Zimmer am Ende des Flures. Diese Tür war mir vorher nie aufgefallen, weswegen ich es kaum erwarten konnte, dass Louis die Tür öffnet.

Jedoch macht er davor halt und dreht sich zu mir um. „Es tut mir leid. Ich war egoistisch und habe dich deswegen in Gefahr gebracht. Nur, weil ich dich unbedingt kennenlernen musste, bist du jetzt in dieser Situation." Total verwirrt blicke ich ihn an. Was meint er damit? „Ich wünschte ich hätte dich damals nicht angesprochen, sondern wäre einfach weitergegangen." Nein! Das will ich nicht. Er soll es nicht bereuen.

„Nein! Louis bitte! Es macht mir nichts aus. Was auch immer es ist. Hör mir zu. Ich bereue gar nichts. Gut am Anfang da habe ich dich schon gehasst, aber mit der Zeit wurdest du mir immer sympathischer und jetzt... Ich will dich nicht verlieren! Verlass mich bitte nicht!", flehend greife ich nach seinen Händen und klammere mich an ihn.

Liebevoll schaut er zu mir hinunter, drückt mir einen leichten Kuss auf die Stirn, der meinen Griff nur noch fester werden lässt.

„Ich werde dich nicht verlassen, keine Sorge! Dennoch habe ich dich in Gefahr gebracht, obwohl ich mir geschworen hatte dich zu beschützen. Und das kann ich mir einfach nicht verzeihen."

„Ich aber schon!", bestimmt richte ich mich vor ihm auf. Meine Hand wandert zu seiner Wange und ich stelle mich auf Zehen spitzen, um ihm näher zu kommen. Auch er kommt mir entgegen.

Fast liegen unsere Lippen aufeinander als die Tür hinter uns aufspringt und ein völlig entnervter Liam erscheint.

Mit wütendem Schnauben dreht sich Louis zu ihm um. „Echt jetzt? Dein Ernst?", fragt er entsetzt und aufgebracht. Als Liam die Situation realisiert, fängt er an zu lachen.

„Sorry Bro, aber dafür ist jetzt keine Zeit." Immer noch lachend verschwindet er wieder hinter der Tür.

„Tut mir leid.", fängt Louis an, aber ich unterbreche ihn mit einem Handzeichen. „Egal. Lass uns reingehen." Zusammen betreten wir den Raum und ich muss erst einmal schlucken.

Der Raum sieht aus als wäre er einem Mafiafilm entsprungen. Überall hängen Pistolen und andere merkwürdige Gerätschaften an der Wand. Geschockt drehe ich mich zu Louis.

„Alles ok?", fragt er besorgt. Leicht schüttele ich den Kopf und versuche mich an Louis vorbeizuschieben, um aus diesem gruseligem Raum zu entfliehen doch er hält mich fest mit seinen Armen umschlossen. Er drückt meinen Körper gegen seinen und flüstert mir beruhigend ins Ohr. Die anderen beobachten uns kritisch. „Ich habe gesagt, warn sie lieber vor, sie wird es nicht verkraften.", spottet Zayn.

Langsam beruhige ich mich wieder. „Ich wusste ja, dass bei euch irgendwas Kriminelles am Laufen ist. Aber dass es so heftig wird, hatte ich wirklich nicht erwartet. Wenn den Raum irgendjemand von euren Feinden gefunden hätte! Ihr wäret alle tot.", bringe ich dann leise hervor. „Davor hast du Angst? Dass uns etwas passiert? Und die Sache, dass du in einem Haus voller Schwerverbrecher lebst, ist dir egal?", ein amüsierter Unterton liegt in Louis Stimme. „Ähm, ja?", frage ich unsicher. „Außerdem tut ihr mir ja nichts.", erkläre ich meine Sichtweise.

„Du hast ein Scheiß Glück mit ihr, Tomlinson! Wenn du klug bist, dann lässt du sie nie wieder gehen.", sagt Zayn.

Zustimmend nicken die anderen ihm zu. Glücklich schaut Louis mir in die Augen. Doch ich drehe mich weg, weil ich schon wieder rot geworden bin. „Ok Leute. Jetzt ist aber mal Schluss mit der Gefühlsduselei! Lasst uns anfangen!", bestimmt Harry und ich bin froh, dass die Aufmerksamkeit nun nicht mehr auf mir liegt.

„Wir brauchen einen Plan, wie wir ihn am besten aus dem Weg räumen können. Am besten natürlich ohne, dass es die Polizei mitbekommt.", fängt Niall an doch plötzlich hören wir ein Poltern von unten.

„Was war das?!", frage ich ängstlich. Aber die anderen sehen auch ratlos aus. „Vielleicht war es Celina, die ist doch noch unten?", frage ich. Alarmiert schaut Harry hoch und stürmt nach draußen, die Treppe nach unten. Die Jungs alle hinterher. Nicht sicher, ob es nicht besser wäre hier zu bleiben, verweile ich noch eine Weile hier bis ich mich dazu entschließe, dass es in Louis Nähe am Sichersten ist und hetze ihnen schnell hinterher.

Unten angekommen sehe ich wie die Jungs durch jedes Einzelne Zimmer hetzen. Vollkommen überfordert bleibe ich lieber am Fuße der Treppe stehen, weil ich ihnen nicht im Weg stehen möchte.

Harry kommt aus dem Wohnzimmer, wo Celina und ich zuletzt saßen. Louis aus dem Bad hier im Erdgeschoss, Zayn vom Garten und Liam kommt durch die Haustür wieder herein. Zum Schluss gesellt sich Niall zu uns. Er war anscheinend in der Küche denn in der Hand hat ein mit Salami belegtes Brot. Fassungslos starren wir ihn alle an.

Wie kann er denn jetzt ans Essen denken?! Wütend schreitet Harry auf ihn zu und schüttelt ihn einmal kräftig durch. „Bist du noch ganz dicht? Die, haben wahrscheinlich Celina entführt und du isst ein scheiß Salamibrot?! Was geht bei dir denn falsch?" Betreten schaut er zu Boden auf sein heruntergefallenes Brot. Er sieht aus wie ein kleines Kind, dem sein Eis runtergefallen ist.

Er tut mir im Augenblick so leid. Auch wenn es vielleicht nicht angebracht war etwas zu essen, müssen die anderen nicht gleich so ausrasten.

Schnell gehe ich auf ihn zu, hebe ihm sein Brot auf drücke es ihm in die Hand und drücke ihn dann einmal kurz. Als ich mich wieder von ihm löse, sieht mich dankbar. Ich lächle ihm noch einmal leicht zu und gehe dann zu Louis, der sofort seinen einen Arm um meine Taille schlingt und mich beschützerisch an sich drückt.

„Was ist denn jetzt? Habt ihr sie gefunden?!", aufgebracht dreht sich Harry einmal im Kreis. Alle schütteln den Kopf.

Langsam bahnen sich die Tränen aus meinen Augen einen Weg hinunter auf mein Gesicht. „Und was heißt das jetzt?" frage ich in die Runde. „Das Die, sie haben und weiß Gott was mit ihr anstellen."

The Badboy and his reason to changeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt