Kapitel 10- Hallo Püppchen!

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„Was machst du denn hier?“, frage ich und weiche wieder ein paar Schritte zurück.

„Ich wollte dir nur sagen, dass wir beide heute noch was vorhaben.“

„Und wenn ich gar nichts mit dir unternehmen möchte?“ „Du hast keine Wahl“, meint er und sein triumphierendes grinse schleicht sich wieder auf sein Gesicht. Genervt schnaube ich und schaue ihn ungläubig an.

„Ist das dein Ernst?“, frage ich wütend. „Japp“, sagt er und lässt dabei das ‘p‘ ploppen. Nicht sicher, was ich nun tun soll, bleibe ich ruhig stehen und schaue zu Boden. Als er sich mit seiner Hand nähert Blicke ich hoch. Sie kommt immer näher und steuert Richtung Hals. Dort angelangt wickelt er den Schal, den ich mir umgebunden hatte wegen dem Knutschfleck, ab und steckt ihn grinsend in meine Tasche.

„Den brauchst du nicht, es ist erstens zu warm für einen Schal, zweitens siehst du ohne viel schöner aus und drittens“, langsam beugt er sich vor und flüstert dann in mein Ohr: „sieht so jeder, dass du nicht mehr zu haben bist!“ Ich bin wie erstarrt von seiner Nähe und Worten. Als er sich wieder zurücklehnt, habe ich immer noch einen geschockten Gesichtsausdruck. Doch das scheint ihn nicht weiter zu interessieren denn er wendet sich schon wieder von mir ab.

„Ich hole dich nach der Schule wieder hier ab.“, sagt er noch und verschwindet dann hinter der nächsten Straßenecke.

Immer noch verwirrt blinzle ich ein paar Mal und kneife mir in den Arm, um sicher zu gehen, dass ich das gerade nicht nur geträumt habe und mache mich dann auf den Weg zum Unterricht.

Als ich nach dem Klingeln aus dem Schultor trete, steht er wie er gesagt hat schon ein paar Meter entfernt an der Mauer gelehnt und wartet auf mich. In seinem Mund eine Zigarette, welche er ausdrückt bevor er auf mich zukommt.

„Können wir gehen?“, ohne auf meine Antwort zu warten legt er mir einen Arm um die Schulter und läuft einfach los. „Wohin?“, frage ich und bleibe stehen. Genervt zieht er seinen Arm zurück und stellt sich vor mich.

„Ich bringe dich nach Hause“, als ob es selbstverständlich wäre, nimmt er meine Hand und zieht mich weiter.

Ich versuche ihm meine Hand zu entziehen, aber er hält sie fest.

„Lass bitte los. Es gucken schon alle. Ich werde das Gespräch der Schule sein, schon allein, weil ich neben dir stehe. Wenn du jetzt noch meine Hand nimmst, machst du es nicht besser!“ Er bleibt stehen und sieht mich an. Sein Blick ist sanft und seine Augen suchen meine.

„Was interessieren dich die anderen? Du kannst doch machen was du willst?“

„Gut, wenn das so ist, dann möchte ich jetzt nach Hause. Alleine. Und ich will deine Hand nicht halten, weil ich nicht will, dass mich bald jeder kennt als das brave Mädchen, die mit dem Bad Boy der Stadt rumhängt.“

„Gut ich formuliere es anders. Du kannst machen was du willst, aber nicht wenn ich dabei bin. Dann machst du das was ich will“, ernst schaut er mich an.

„Du meinst das Ernst, oder?“, er nickt nur und kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Ich habe Rechte“ „Ach, hast du die?“, unterbricht er mich immer noch amüsiert. „Ja tatsächlich habe ich welche und es ist mein Recht, dass du mich loslässt, wenn ich sage, dass du das machen sollst.“

In der Zeit in der wir diskutiert haben, ist mir nicht aufgefallen, dass wir mittlerweile vor seinem Motorrad stehen und er gerade dabei ist aufzusteigen.

„Nein, bitte. Das kannst du mir nicht schon wieder antun!“, flehe ich ihn an.

Ach komm, tu doch nicht so als hätte es dir das letzte Mal nicht gefallen. Du stehst da doch drauf.

The Badboy and his reason to changeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt