Kapitel 14- Du... Kartoffel!

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Langsam kommt er auf mich zu und streckt mir dann seine Hand entgegen. „Komm!“, befiehlt er mir. Ich nehme seine Hand an und lasse mich von ihm hoch ziehen. „Was meinst du mit ‚Spaß haben‘?“, frage ich ihn zögerlich.

„Siehst du dann!“, meint er und lacht kurz auf. „Es ist echt süß wie du dir immer unnötig Sorgen machst.“

„Wie würdest du denn bitte reagieren, wenn dich andauernd eine dir fremde Person irgendwo hin bringt. Ich kenne dich gar nicht richtig und verbringe schon fast mehr Zeit mit dir als mit meiner Mutter oder Maya.“, erwidere ich und werde zum Ende hin immer lauter.  „Gewöhn dich dran, Babe!“, zwinkert er mir zu. „Ich bin nicht dein Babe!“, schnappte ich.

Er ignorierte mich wieder einmal, ging auf meinen Schrank zu und begann ein paar meiner Sachen heraus zu holen, um sie dann in eine meiner unzähligen Taschen zu packen. Eine Weile schaute ich ihm einfach nur dabei zu doch dann kam er zu meinem Fach mit meiner Unterwäsche und hatte auch schon den ersten Slip in der Hand.

Er Pfiff einmal und grinste mich dann dreckig an. Das Blut schoss mir in den Kopf, denn er hatte eine Unterhose in der Hand, die mir meine Mum gekauft hatte. Sie wollte nicht, dass ich so ‚schlampige‘ Unterwäsche trage und die Männer damit nur noch mehr anturne, wie sie es formuliert hat. Deswegen hat sie mir riesige alte Oma-Schlüpfer gekauft und zwingt mich nun sie anzuziehen.

„Die gehören mir nicht!“, rief ich etwas zu schnell wodurch ich noch röter wurde. „Ja klar. Das würde ich jetzt auch sagen.“, zwinkernd drehte er sich wieder um und packte weiter Klamotten in meine Tasche. Jedoch unterbrach ich ihn und packte den Rest lieber selber ein.

Als ich dann fertig war fragte ich: „Und wozu brauche ich das jetzt?“

„Du wirst die nächste Zeit bei mir wohnen.“ Antwortete er mir knapp. „Ganz sicher nicht!“, lachte ich, hörte jedoch damit auf als ich merkte wie ernst ihm das war.

„Das kannst du echt vergessen. Wie schon tausendmal gesagt: Ich kenne dich nicht! Ich kann doch nicht mit einem Fremden mitgehen! Außerdem würde meine Mutter das niemals erlauben!“, gebe ich empört von mir.

„Ist alles schon geregelt, ich habe es ihr erklärt und sie war einverstanden.“, grinsend sieht er mich an.

„Das hat sie nicht!“, grinsend nickt er was so viel heißen soll wie: Oh doch und du kannst nichts mehr dagegen unternehmen. „Du… Kartoffel! Verdammt ich hasse dich! Ich werde nicht mit dir gehen, egal was meine Mum gesagt hat. Du kannst sie ja mitnehmen. Ihr scheint euch ja super zu verstehen!“, schreie ich wütend und er. Er sitzt einfach nur grinsend auf meinem Bett. „Vergiss es!“, fauche ich.

Und jetzt? Jetzt sitze ich doch in seinem Auto, auf dem Weg zu ihm nach Hause, schon wieder. Trotzig sehe ich aus dem Fenster. Wie konnte das nur passieren? Achja, Mister ‚Ich-mache-was-ich-will‘ hat mich einfach über seine Schultern geworfen und ist mit mir zu Tür hinaus marschiert. Und meine Mum winkt mir nur, während ihre Tochter von einem Fremden verschleppt wird.

„Kannst du mir jetzt verraten, wieso es so wichtig ist, dass ich mit zu dir komme?“, frage ich ihn  genervt.

„Nein“, einsilbig wie immer. Was will man anderes erwarten. „Und wieso nicht? Ich habe ein Recht drauf es zu erfahren. Schließlich sitze ich hier in deinem Auto und werde praktisch von dir verschleppt. Ich will jetzt wissen was das soll. Was das alles soll. Ich meine, gabelst du öfter Mädchen auf der Straße auf und belästigst sie dann immer wieder? Was bringt dir das? Ich meine…“ „Kate! Stopp!“, belustigt sieht er zu mir rüber nur um dann gleich wieder zurück auf die Straße zu schauen, wofür ich ihm auch sehr dankbar bin. Ich wollte nicht als Rührei auf der Straße enden. „Was? Ich habe dir nur eine Frage gestellt auf die ich immer noch keine Antwort bekommen habe!“

„Und du wirst auch keine bekommen!“, zischte er. „Aber wieso denn nicht?“, jammere ich.

Doch darauf gibt er mir keine Antwort mehr. Bis wir bei ihm zu Hause angekommen sind, war es totenstill.

„Wo ist eigentlich dein Motorrad?“, frage ich ihn. Es ist mir gerade erst aufgefallen, dass mir dieses Mal nicht die Fliegen in die Fresse geflogen sind. „Bei Harry.“ Boah, dem muss man aber auch alles aus der Nase ziehen.

„Und wieso?“, frage ich genervt weiter. „Wir haben getauscht, damit ich dich besser herbringen kann mit deinen Taschen.“ „Wie nett von ihm“, lächele ich. „Ich mag ihn trotzdem nicht besonders. Er ist selbstüberzeugt und angsteinflößend. Ich meine die anderen auch, aber er…“ „Ja er ist speziell. Kommst du jetzt?“, genervt verdreht er die Augen und läuft auf das Haus zu. „Ist ja gut! Ich habe nichts gesagt!“ Seine Launen können einen echt aufregen. Er schließt die Tür auf und schon stehen wir in seinem riesigen Hausflur. Plötzlich werde ich gegen die Wandgedrückt. Vor Schreck, bleibt mir die Luft weg. Er steht nah vor mir, sein Atem streift mein Gesicht und ich sehe direkt in seine wunderschönen blauen Augen.

„Weißt du, dass du wunderschön bist?“ Wunderschön? Hat er das gerade gesagt? Er findet mich wirklich schön?

Eigentlich sollte es mich ja gar nicht interessieren, aber das tut es doch. Verlegen schüttle ich den Kopf. Er entfernt sich wieder ein Stück von mir und zieht mich mit ihm nach oben in sein Schlafzimmer. Dort geht er ohne zu zögern an seinen Schrank und holt eine edel aussehende schwarze Tüte hervor. Dann kommt er wieder langsam auf mich zu, beugt sich zu mir herunter und raunt mir ins Ohr: „Zieh das an. Wir haben heute noch ein Date!“

The Badboy and his reason to changeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt