Kapitel 24- Dass ich dir anscheinend vollkommen egal bin, ist viel schlimmer!

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„Wir brauchen einen Plan! Und zwar schnell. Ich möchte nicht wissen was sie mit Celina alles anstellen!“ Alle sitzen wir in dem Waffenraum an einem Tisch. Mir laufen noch vereinzelt die Tränen über die Wange, Harry starrt mit leerem Blick Löcher in die Wand und die anderen zerbrechen sich den Kopf darüber, wie wir Celina wieder befreien können und am besten gleichzeitig die Entführer aus dem Verkehr ziehen. Wieso das alles passieren musste, wusste allerdings immer noch nicht. Niemand hat das Bedürfnis mich aufzuklären und das macht mich wahnsinnig. Immerhin hatten sie mich auch schon einmal fast und jetzt haben sie eine meiner besten Freundinnen. Genervt stöhne ich auf und sofort liegen alle Blicke auf mir.

„Kann mir jetzt mal jemand erklären was hier eigentlich vor sich geht? Wer sind diese Menschen von denen niemals ein Name genannt wird und was wollen die von euch?“ Mit einem bösen Blick starre ich sie nieder. Keiner regt sich bis Louis den Mund aufmacht, um etwas zu sagen. Doch er wird von einem handyklingeln unterbrochen.

Erleichtert atmet er aus und sieht mich dann abwartend an. „Verdammt! Wer stört denn jetzt?“, frage ich während ich mein Handy aus meiner Hosentasche ziehe. Bevor ich den Anruf annehme sage ich: „Ich werde darauf zurückkommen. Denkt nicht, ihr seid aus dem Schneider! Wenn ich wiederkomme, möchte ich eine vernünftige Erklärung für das alles hier.“

Dann verlasse ich den Raum. „Hallo?“ nehme ich den Anruf genervt entgegen. Louis tritt hinaus in den Flur. Fragend sehe ich ihn an. „Nicht, dass dir etwas passiert.“, flüstert er schulterzuckend. Das erinnert mich wieder an die vorhin geschehenen Ereignisse und ich bin froh, dass er bei mir ist.

„Hey Kate! Ich wollte eigentlich nur mal wieder deine Stimme hören. Wir haben uns lange nicht gesehen und ich dachte, vielleicht hast du ja Zeit?“ Maya. Ich hatte sie in all dem Trubel total vergessen. Doch sie ruft in dem ungünstigsten Moment überhaupt an.

„Oh, Hey! Sorry, aber im Moment kann ich leider gar nicht. Tut mir wirklich leid.“, antworte ich ihr sanft.

„Na toll. Seit du diesen Louis kennst, bin ich dir vollkommen egal. Du rufst nicht an, schreibst nicht mehr und in die Schule gehst du auch nicht. Er hat dich komplett verändert, und das nicht ins Positive! Was ist aus der lieben, netten Kate geworden, die sich jeden Tag mindestens einmal gemeldet hat? Die nie in der Schule gefehlt hat, die mit mir in meinem Zimmer saß und mit mir Spaß gehabt hat? Wo ist meine beste Freundin hin?“

Ihre Worte machen mich wütend. Sie zeigt überhaupt kein Verständnis oder Interesse für meine Gründe, warum ich im Moment keine Zeit habe. Nein, sie muss mich gleich verurteilen und Louis auch.

„Tut mir leid, dass ich einmal in unserem gemeinsamen Leben mal etwa beschäftigt bin. So was soll auch mal vorkommen. Kannst du dich nicht für mich freuen, dass ich jemanden gefunden habe, den ich wirklich sehr gerne habe und der mich vielleicht auch sehr gerne hat? Das erste Mal habe ich beim Thema Jungs Glück und du denkst nur an dich.

Du sagst ich hätte keine Zeit für dich, aber dass ich dir anscheinend vollkommen egal bin, ist viel schlimmer. Also mach mir keine Vorwürfe, wenn du selber kein Stück besser bist!“ Vollkommen in Rage, habe ich vergessen, dass Louis noch neben mir steht und mich aufmerksam beobachtet. Energisch lege ich auf und sinke dann erschöpft am Boden zusammen.

Als ich Louis Arm, der sich um meinen Körper legt, spüre, kann ich die heraufkommenden Tränen nicht mehr zurückhalten. Peinlich berührt, dass ich schon wieder weine, vergrabe ich mein Gesicht in seinem T-Shirt.

„Es ist ok. Du machst im Moment viel durch und das ist vielleicht etwas zu viel für ein kleines, süßes, tollpatschiges Mädchen.“ Liebevoll lächelt er zu mir herunter.

Ich bin nicht wütend über seine Worte, weil ich weiß, dass sie nett gemeint sind. Schwach lächle ich zurück während er fortfährt. „Lass alles raus. Aber verliere die Hoffnung nicht! Wir schaffen das alle zusammen. Wir werden Celina befreien und diese dreckigen Kerle aus dem Weg räumen. Vielleicht können wir dann auch ein ruhigeres Leben führen. Vielleicht auch zusammen?“, fragt er vorsichtig.

Ich werde hellhörig bei seinen Worten und schaue erneut auf, direkt ins seine Augen. „Was genau meinst du damit?“, frage ich unsicher. „Dass ich mir gut vorstellen kann ein Leben mit dir an meiner Seiten zu Leben. Ich will auch gar nicht mehr ohne dich Leben. Du hast mein Leben positiv bereichert und ich mag dich wirklich sehr! Bitte, tu mir der Gefallen. Sei meine Freundin. Lass mich dich beschützen, dich glücklich machen.“

Gerührt von seinen Worten, kommen mir noch mehr tränen und ich werfe mich überglücklich in seine Arme.

Ich drücke ihn so fest an mich, als ob ich ihn nie wieder loslassen würde, was ihn zum Lachen bringt.

„Ist das ein ja?“, fragt er noch einmal. „Auf jeden Fall!“ rufe ich. Mit breitem Grinsen küsst er mein jede einzelne Stelle in meinem Gesicht und verweilt dann kurz vor meinen Lippen.

Wird er mich jetzt küssen? Das letzte Mal kam etwas dazwischen und ich war mir auch gar nicht sicher, ob wir uns da geküsst hätten. Aber jetzt bin ich mir sicher, dass er mich mehr als nur mag. Also gibt es auch kein Hindernis mehr, es nicht zu tun.

Wäre da nicht wieder Liam, der wieder einmal genervt in der Tür steht und auf uns hinab schaut. „Wirklich jetzt? Wir haben besseres zu tun!“ und schon ist er wieder verschwunden. Schüchtern schaue ich Louis an der seine Augen geschlossen hat. „Dieses Mal nicht!“, sagt er bestimmt und lehnt sich wieder zu mir und schon liegen seine Lippen auf meinen. Der Moment auf den wir beide schon gewartet haben. Er ist wunderschön. Er übt einen leichten Druck aus und fängt an seine Lippe gegen meine zu bewegen.

Da das Ganze noch ungewohnt für mich ist, versuche ich erst einmal vorsichtig seine Bewegungen zu imitieren. Er grinst in den Kuss hinein und streicht dann mit seiner Zunge meine Lippe entlang. Nicht sicher was ich jetzt machen soll, löse ich mich von ihm. Entsetzen liegt in seinem Blick. Unschuldig zucke ich mit den Schultern und wende mich dann ab, weil mir meine Unerfahrenheit sehr peinlich ist.

Mit seinen Finger fasst er an mein Kinn und dreht meinen Kopf wieder zu sich. Noch einen kurzen Kuss drückt er mir auf die Lippen und steht dann auf. Dann nimmt er meine Hände und zieht mich auch zu sich hoch. Als ich dann stehe, zieht er mich in eine Umarmung, drückt mir noch einen Kuss in den Nacken und geht dann wieder mit mir zurück in den Raum.

Vier Augenpaare liegen auf uns und jedes dazugehörige Gesicht trägt ein dreckiges Grinsen auf dem Gesicht.

„Guckt nicht so. Wir haben noch viel zu tun!“, schnauzt Louis was mich zum Schmunzeln bringt.

Sofort rühren sich die Jungs und wenden sich wieder ihren vorherigen Aktivitäten zu. Kopfschüttelnd gesellt sich Louis zu ihnen und sie fangen an einen Plan aufzustellen.

Ich werde nicht mit einbezogen, weil es mir von Louis verboten wurde. „Ich will nicht, dass du dich in Gefahr begibst.“, waren seine Worte. Pah. Es geht hier schließlich um meine Freundin. Und ich bin kein kleines Kind mehr! „Bitte Louis. Ich bin mir sicher ich kann euch helfen. Mit irgendwas. Wenn es nur etwas ganz kleines ist. Ich kann hier nicht so tatenlos rumsitzen, während ihr euer Leben riskiert.“

„Kommt nicht in Frage. Vergiss es. Ich habe dir gerade versprochen dich zu beschützen und jetzt setze ich dich gleich der nächst besten Gefahr aus? Niemals.“, bestimmt schüttelt er seinen Kopf. Bockig verschränke ich meine Arme vor der Brust.

„Sei  mir bitte nicht sauer, Kate. Ich will doch nur das Beste für dich!“ Er kommt auf mich zu und will mir einen Kuss geben doch ich drehe mich weg. Enttäuscht sieht er mich an, doch ich bleibe hart. „Na, schon Beziehungsstress?“, fragt Niall frech. Dafür bekommt er von Zayn einen Klaps auf den Hinterkopf den er dann mit einem wütenden Blick bestraft. „Ich sage das nur ungern Louis, aber sie könnte uns tatsächlich helfen.“, druckst Liam herum. Mit geschocktem Blick wendet sich Louis ihm zu. Oh Liam. Ich möchte jetzt nicht in deiner Haut stecken, denn bei diesem Blick, würde ich lieber rennen.

The Badboy and his reason to changeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt