Ein paar Minuten sind vergangen und es herrscht Totenstille im Auto. Um diese zu überbrücken, schalte ich das Radio ein. Schon nach den ersten Tönen des Liedes rasten Celina und ich aus.
„Unser Lied, mach lauter Kate!", ruft sie. Gemeinsam grölen wir mit.
„So wake me up when it's all over. When I'm wiser and I'm older. All this time I was finding myself and I didn't know I was lost."
Doch plötzlich verstummt die Musik. Empört sehe ich Louis an. „Was soll das?"
„Mein Auto, meine Regeln, meine Musik! Und außerdem könnt ihr beide nicht singen.", frech grinsend sieht er zu mir.
„Ach, und du schon?", empört verschränke ich meine Arme vor meiner Brust. „Du wirst es niemals herausfinden."
Da ich Celinas durchdringenden Blick auf mir spüre, drehe mich um und fange ihren Blick auf. Ich weiß sofort, sie denkt dasselbe wie ich.
„Spaßverderber!", sagen wir wie aus einem Mund und fangen dann an zu lachen.
„Seid jetzt verdammt nochmal Still!", wütend schlägt er mit der Hand aufs Lenkrad. Dadurch wird die Hupe ausgelöst und wir schrecken alle drei hoch.
„Was ist eigentlich dein Problem?", motze ich ihn an. Er will gerade etwas erwidern, doch ich schneide ihm direkt wieder das Wort ab. Ich bin noch lange nicht fertig!
„Deine ständigen Stimmungsschwankungen gehen einem wirklich auf die Psyche. Wie kann es sein, dass
du eben noch super gelaunt warst? Du warst ausgelassen, hattest Spaß. Oder bist du so falsch, dass ich dich komplett falsch einschätze? Und jetzt auf einmal, schreist du wieder rum und bist einfach nur unausstehlich. Ich möchte dich eigentlich mögen, aber du machst es mir nicht gerade einfach. Dabei dachte ich eigentlich, dass du dich geändert hättest. Aber da habe ich mich anscheinend getäuscht. Wie konnte ich mich nur in dich verlieben?", schreie ich ihn an, aber den letzten Teil flüstere ich nur vor mir hin in der Hoffnung, dass es niemand gehört hat.
Mittlerweile waren wir bei ihm zu Hause angekommen.
„Verliebt?", flüstert er eher zu sich selbst. „H-hast du wirklich.... Verliebt gesagt?", ungläubig sieht er mich an.
Was habe ich nur getan? Habe ich das wirklich gesagt? Ich habe alles zerstört. Er lacht mich gleich aus, ich werde ihn nie wieder sehen.
Tränen laufen mir über die Wangen während ich die Autotür aufreiße und auf die Haustür zustürme. Davor breche ich zusammen, da sie ja logischerweise abgeschlossen ist und vergrabe mein Gesicht in meinem Schoß.
Wie konnte ich auch nur so blöd sein? Wie konnte ich denken, dass er mich vielleicht auch ein wenig mag? Ich bin so erbärmlich.
Plötzlich legt jemand einen Arm um mich und da es definitiv nicht nach Louis Aftershave riecht, kann es nur Celina sein. Verzweifelt klammere ich mich an sie, will sie gar nicht mehr los lassen. „Ich bin so doof", schluchze ich flüsternd.
Beruhigend streichelt sie mir meinen Rücken und hilft mir dann beim Aufstehen. Ich blicke auf, Louis steht direkt vor mir. Er lässt seinen Kopf hängen und trotzdem erkenne ich, dass er etwas verletzt aussieht.
Aber das ist sowieso wieder nur vorgetäuscht. Als er seinen Blick hebt, treffen sich unsere Blicke, doch ich schaue eiskalt zu Boden. Langsam und vorsichtig schiebt er sich an uns vorbei, um die Haustür aufzuschließen und uns hinein zu lassen. Sofort ziehe ich Celina hinter mir her, nach oben in mein Zimmer.
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„Verdammt, kannst du mir sagen wieso ich so doof bin und mir so was Dummes rausrutscht? Jetzt hab ich es endgültig versaut. Er hasst mich sicherlich. Ich wäre eh nicht gut genug gewesen. Er hat etwas viel besseres verdient. Und es tut mir leid!" Celina und ich sitzen gemeinsam auf meinem Bett mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt. Meinen Kopf habe ich auf ihrer Schulter abgelegt und sie hat einen Arm fest um mich geschlungen.
„Was tut dir denn leid?", fragt sie mit verständnisvoller Stimme. „Eigentlich sollte das ein schöner Abend werden. Stattdessen sitzen wir hier und ich heule dir deine Klamotten voll.", schniefe ich. „Ach quatsch. Ich bin gerne für dich da. Außerdem können wir immer noch einen schönen Abend zusammen verbringen. Wir müssen einfach..."
Es klopft. Dann wird die Tür langsam aufgedrückt. Ein betretener Louis steht in der Tür.
So habe ich ihn noch nie gesehen und hätte mir auch nicht vorstellen können, dass ich ihn jemals so zu Gesicht bekomme.
„Ich lasse euch beide dann mal allein.", flüstert sie mir zu, rappelt sich auf und verschwindet dann nach unten.
Kühl starre ich auf die Bettdecke. Er kommt langsam auf mich zu und setzt sich dann zu mir auf die Bettkante.
Er hat mir den Rücken zugedreht. Seine Ellbogen sind auf seinen Knien aufgestützt und seine Hände gefaltet.
Niemand sagt ein Wort. Wir sitzen einfach nur da und schweigen uns an, minutenlang.
Dann seufzt er auf und dreht sich zu mir. Doch ich bleibe hart und schaue weiterhin nach unten.
„Bitte, sieh mich an.", bittet er. Ich ignoriere ihn.
Er braucht nicht zu denken, dass er jetzt wieder angekrochen kommen kann. So läuft das nicht, nicht mit mir. Er kommt mir immer näher während ich immer weiter wegrücke. Doch dann berührt er leicht mein Kinn und drückt es hoch so, dass ich ihm in die Augen sehen muss.
Wie immer fesselt mich sein Blick. „Meintest du das ernst? Was du vorhin im Auto gesagt hast meine ich."
„Ja.", gebe ich nach einigen Sekunden zu. „Alles?"
„Ja, alles", flüstere ich. „Ich weiß was du jetzt denkst. Was will dieses kleine erbärmliche Mädchen von mir. Was soll ich mit so einer. Wie peinlich sie sich verhält. Wie naiv, dass sie glaubt, jemand könnte sie lieben.", ich beginne wieder zu schluchzen und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen, damit er die Tränen nicht sieht.
„Du hast das alles ganz falsch interpretiert!", verzweifelt nimmt er meine Hände in seine und umschließt sie fest.
„Du bist wundervoll! Du bist das schönste Mädchen, das ich kenne. Deine liebliche Art, die du an dir hast, mit der du einfach jeden in deinen Bann ziehst, du machst mich verrückt. Ich liebe es, dass du manchmal zu viel redest oder deine verpeilte Art. Oder wie du dein Gesicht versuchst zu verstecken, wenn du rot anläufst, weil dir jemand ein Kompliment macht. Einfach alles an dir ist einfach atemberaubend. Ich finde nicht, dass du dich peinlich verhältst oder, dass du naiv bist. Im Gegenteil. Noch nie war ein Mädchen so mutig mir gegenüber. Du behältst immer den Überblick und gibst nie auf. Du bist... perfekt.", beendet er seinen Vortrag flüsternd. Die ganze Zeit über hält er Blickkontakt mit mir. Die Tränen laufen wie Wasserfälle über mein Gesicht. Mit seinem Daumen wischt er sie ab, kommt näher und umarmt mich liebevoll.
„Du hast mich verändert, Kate. Schon nach kurzer Zeit. Das hat bisher noch niemand geschafft. Du bist etwas ganz besonderes. Vergiss das nie!", flüstert er mir ins Ohr. „Versprich es mir!"
„Ok.", leicht löst er sich von mir. Mit einem Lächeln legt er sich neben mich und deckt uns zu. Seine Arme sind fest um mich geschlungen und ich kuschele mich eng an ihn ran.
War das jetzt ein Liebesgeständnis?
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The Badboy and his reason to change
Fiksi Penggemar"Was macht ein so schönes junges Mädchen um diese Zeit noch alleine draußen. Hier im Viertel ist es gefährlich, wusstest du das nicht?", säuselt er mir ins Ohr. "W-was willst d-du von mir?", flüstere ich. "Verrat mir deinen Namen, schöne.", haucht...