Kapitel 17- Hier geblieben, Miststück!

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Es weht ein kräftiger Wind und es regnet in Strömen. Das perfekte Wetter für schlimme Geschehnisse.
Ich sitze jetzt seit fast zwei Stunden mit Louis, Harry, Zayn und Niall in ihrem ‘Clubhaus‘. Durch den Sturm, hört es sich so an, als ob das ganze Haus bald zusammenfallen würde. Die alten Dielen knarzen, die Fensterläden werden auf und zu geschlagen und der Regen prasselt laut auf das Dach.
„Habt ihr eine Ahnung wo er jetzt sein könnte?“ – Sie reden über Liam. Deswegen treffen wir uns hier. Weil er aus unerklärlichen Gründen wie vom Erdboden verschluckt ist.
„Auf der Kings Road haben wir ihn aus den Augen verloren. Er könnte überall sein.“, berichtet Zayn.

„Das wäre nicht passiert, wenn du gestern mit uns gekommen wärst. Aber nein! Der Herr musste sein Weib ausführen! Liam hatte vollkommen Recht! Sie bringt nur Probleme“, wild gestikulierend fuchtelt Harry mit seinen Armen rum. Schuldbewusst verstecke ich mein Gesicht hinter meinen Haaren. Und wieder ist es meine Schuld. Wenn ich nicht wäre, hätten sie nicht all diese Probleme. Sie würden sich nicht streiten, könnten einfach hier zusammen sitzen und den Kram machen, den sie sonst auch immer gemacht haben.
„Pass auf wie du mit mir sprichst! Wir hatten das geklärt und es war ok für euch. Und Kate trifft überhaupt keine Schuld, schließlich war es allein meine Entscheidung. Sie hatte gar keine Wahl!“, schnauzt Louis zurück.
Das ist mir zu viel! Sie sollen sich nicht wegen mir streiten!
„Es tut mir leid“, flüstere ich. „Das wollte ich nicht!“, langsam kullern mir einzelne Tränen über die Wange.
Mit schnellen Schritten kommt Louis auf mich zu, nimmt mein Gesicht in seine Hände, so, dass ich ihn ansehen muss. Zärtlich wischt er mir die Tränen aus dem Gesicht.
„Hey, hey Kate! Hör mir zu. Du bist nicht schuld! Hast du mich verstanden?“ Vorsichtig nicke ich und lächele leicht.
„Ich wollte es so und deswegen gibt es jetzt diese Situation. Und wir werden uns jetzt alle zusammenreißen und eine Lösung für dieses Problem finden! Niemand beschuldigt hier irgendjemanden, ist das klar?“, wütend schaut er die anderen an. Alle geben ein betretenes nicken von sich. „Schön. Hat jemand einen Vorschlag?“, fragt Louis.
„Habt ihr schon versucht sein Handy zu orten?“, frage ich vorsichtig. Louis schaut in die Runde. „Ja, aber es ist ausgeschalten, oder vielleicht auch kaputt.“, antwortet Niall dann. „Wir waren auch schon bei ihm zu Hause, aber da war er auch nicht. Wir fahren gleich nochmal bei ihm vorbei wenn du das willst.“
„Ok, gut. Zayn und Harry fahren zu Liam und Niall kommt mit mir.“ Sofort springen alle auf und machen sich auf den Weg. Nur ich bleibe ein wenig verdattert sitzen, da ich keine Anweisung bekommen habe. Soll ich hier bleiben? Alleine in einer einsturzgefährdeten Hütte, tief im Wald? Niemals.
Panisch fange ich Louis Blick auf. „Muss ich etwas hier bleiben?“
Nein, natürlich nicht. Du kommst mit mir und Niall. Ich dachte das wäre klar.“, lacht er und nimmt dann wieder meine Hand und zieht mich mit zum Auto. Niall kommt schnell hinter uns her und wir sind alle froh, als wir im warmen und trockenen Auto sitzen. Louis fährt, Niall sitzt vorne neben ihm und ich liege hinten auf der Rückbank.
Ich glaube ich werde krank. Ich trage ja auch immer noch meine Schlafsachen, welche total durchnässt sind. Ich zittere stark und rolle mich zu einer Kugel zusammen. Louis bemerkt das und weist Niall an, unter seinen Sitz zu greifen. Daraufhin hält er einen dunkelblauen Pullover in der Hand den er mir sofort nach hinten reicht.
Schnell ziehe ich ihn an und vergrabe mein Gesicht in dem wunderbar riechenden Stoff.

Bei Louis angekommen verkrieche ich mich sofort in sein Bett und decke mich zu. Eine Weile später kommt Louis zu mir. Er stellt eine Schüssel mit warmer Suppe und eine Tasse Tee auf das Nachtschränkchen und dreht dann noch die Heizung auf.
„Wie geht es dir?“, fragt er fürsorglich und setzt sich zu mir. „Viel besser!“, lache ich. „Aber auch nur, weil ich so gut versorgt werde.“ Louis schmunzelt, wird dann aber sofort wieder ernst.
„Hör zu“, fängt er an. Was kommt jetzt? Er will mir sicher sagen, dass ich eine Last bin und er mich nicht leiden kann. Wie konnte ich nur so dumm sein und mich in ihn verlieben?

Wenn er so denkt, warum bringt er dir dann Suppe und Tee? Bist du blind Mädchen? Er hasst dich nicht. Er mag dich. Und das vielleicht auch etwas zu sehr.

Diese Worte lassen die Schmetterlinge in mir aufleben. Das wäre wirklich schön, wenn es nur so wäre.
„Es könnte sein, dass…“, fährt er fort, wird aber sofort von Niall unterbrochen der ins Zimmer stürmt.
 „Sorry Louis, aber Zayn hat angerufen. Bei Liam im Haus brennt Licht. Er scheint wieder zu Hause zu sein.“
Sofort springt Louis auf und folgt Niall. An der Tür bleibt er stehen und dreht sich noch einmal zu mir um.
„Tu mir einen gefallen und bleib im Bett. Wenn es klingelt, oder du Geräusch im Haus hörst, ignoriere es einfach. Nicht das das hier wie in einem Horrorfilm endet“, bittet er mich und zum Ende hin ziert ein freches Grinsen sein Gesicht. „Außerdem will ich nicht, dass du dich selbst verletzt, oder dass hier irgendwas kaputt geht. Nichts gegen dich, aber du bist schon ziemlich tollpatschig.“, verlegen kratzt er sich am Hinterkopf. Beleidigt verziehe ich mein Gesicht und wende meinen Kopf von ihm ab. Er seufzt auf und kommt noch einmal zu mir zurück.
„Sei nicht sauer, es ist nun mal so. Außerdem finde ich das echt süß.“, flüstert er mir in mein Ohr. Dann küsst er zärtlich meine Wange und verschwindet.
Jetzt bin ich ganz alleine in diesem riesigen Haus, darf mich nicht rühren und muss noch dazu mal ganz dringend aufs Klo. Ist doch nicht verboten, oder? Ich meine, das ist ein Menschliches Bedürfnis. Das kann er mir nicht verbieten. Also stehe ich auf und tapse ins Badezimmer, um mich zu erleichtern. Bevor ich wieder ins Schlafzimmer gehe mache ich halt vor dem Spiegel und begutachte mich. Ich bin blass. Meine Haare sind zerzaust, was bei dem Sturm auch kein Wunder ist und ich habe tiefe Augenringe. Wie kann mich denn irgendjemand nur so angucken? Ich sehe furchtbar aus. Kopfschüttelnd wende ich mich ab und öffne die Badezimmertür. Ein lauter Schrei ertönt und ich schrecke zusammen. Dann realisiere ich, dass ich diejenige bin, die diesen Ton von sich gibt und verstumme abrupt. Vor mir steht ein großer, muskulöser Mann mit
Glatze. Er hat ein grimmiges Gesicht und eine lange Narbe an der Wange. Seine Arme zieren unglaublich viele Tattoos. Ängstlich sehe ich zu ihm hinauf. Er ist so groß, dass ich meinen Kopf etwas in den Nacken legen muss. Er macht einen Schritt auf mich zu und ich weiche ängstlich zurück.
„Hier geblieben, Miststück!“, brüllt er und ich zucke zusammen. Dann nimmt er mich und wirft mich über seine Schulter.
Was passiert hier nur?

The Badboy and his reason to changeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt