Kapitel 7- Du sahst aus wie ein kleiner wütender Terrier!

2K 67 1
                                    

Mich überkam eine Wut, wie ich sie noch nie hatte. Was denkt er eigentlich wer er ist? Bricht in mein Haus ein, zerschmettert dabei noch eine Scheibe, nur, weil ich nicht das mache was er will! Der hat sie doch nicht mehr alle. Meine Mum bringt mich um, wenn sie das hier rauskriegt.
„Spinnst du? Deswegen zerschmeißt du mein Fenster? Weil ich nicht so nachgiebig bin wie deine anderen Betthäschen? Geht’s noch? Ich habe diesem Date nicht einmal zugestimmt, obwohl ich es schon wollte, aber darum geht es grade nicht. Du kannst nicht erwarten, dass wenn du etwas sagst, sofort alle Menschen aufspringen und deine Wünsche erfüllen.“, immer noch total in Rage starre ich ihn an.
Jetzt erst wird mir bewusst, was ich ihm da gerade alles an den Kopf geworfen habe. Gott, ich bin so doof. Jetzt wird er nur noch wütender und tötet mich.
Toll gemacht, Kate. Ganz große Klasse.
Doch es kommt ganz anders.
Er lacht. So habe ich ihn noch nie lachen gesehen. Der Junge kriegt sich gar nicht mehr ein vor lauter lachen.
Nicht sicher wie ich das jetzt finden soll und ob es gut oder schlecht ist, stehe ich vor ihm und beobachte ihn mit definitiv verwirrter Miene.
Als er sich dann endlich wieder eingekriegt hat, sehe ich ihn abwartend an.
„Sorry, aber du sahst aus wie ein kleiner wütender Terrier!“ Danke, wie nett. Ist das alles was er dazu zu sagen hat?
„Idiot“, murmle ich. Doch plötzlich werde ich gegen die Wand gedrückt.
„Du solltest dir abgewöhnen mich zu beleidigen, sonst wirst du es später noch bereuen.“
Und da ist er wieder meine Damen und Herren, der gruselige, angsteinflößende Louis…. Wie war sein Nachname? Tomstinston?
Seine Hände liegen an meiner Hüfte und sein Körper drückt mich immer mehr gegen die Wand.
„Wäre ganz nett, wenn du mich nicht zerquetschen würdest. Ich hatte vor noch ein paar Jahre zu leben.“
Langsam ließ er von mir ab, blieb aber trotzdem nahe vor mir stehen.
„Du wirst jetzt in dein Zimmer gehen und dich umziehen und dann werden wir beide zusammen essen gehen, alles klar?“, er kam mir mit seinem Gesicht bedrohlich nahe und ich konnte seinen Atem auf meinem Gesicht spüren.
„Ich denke gar nicht dran!“, zischte ich zurück und tauchte unter ihm weg und rannte ins Badezimmer, wo ich die Tür hinter mir sofort verschloss.
„mach die Tür auf. Komm schon, Babe.“, rief er durch die Tür und klopfte dagegen.
Doch ich rührte mich nicht. „Na schön, irgendwann wirst du wieder rauskommen müssen und bis dahin werde ich hier auf dich waren.“
Das meint der doch nicht ernst, oder etwa doch? Doch es war sein voller ernst. Ich hörte wie er sich an der Tür hinabgleiten ließ. Also saß er jetzt tatsächlich vor der Tür und wartete bis ich rauskommen würde.
Tja, da konnte er lange warten. Ich hab hier drinnen alles was ich brauche. Es gibt Wasser, ich kann aufs Klo und duschen kann ich auch. Und wenn ich Hunger bekomme, esse ich zur Not Klo Papier, wobei ich nicht glaube, dass ich solange hier drinne bleiben werde.

20 Minuten später sitzen wir beide immer noch bei mir zu hause. Ich im Bad und er vor der Tür.
so langsam wird mir das echt zu doof. Mir ist langweilig und ich bekomme wirklich Hunger.
„Schön du hast gewonnen. Ich komme raus. Geh vor der Tür weg.“, rief ich ihm zu, aber nichts regte sich.
„Hey, hast du nicht gehört?“ Da er nicht antwortete, schloss ich auf und versuchte die Tür aufzudrücken, doch er saß so doof davor, dass ich sie nur mit großer Mühe aufbekam. Als ich ihn dann erfolgreich weggedrückt hatte, quetschte ich mich durch die nur halbwegs geöffnete Tür.
Vor ihm Kniend, streckt ich meine Hand nach ihm aus und fuhr ihm damit durch sein weiches Haar.
Wieso muss er auch so gut aussehen, wenn er so ein angsteinflößender Arsch ist?
Von seinem Haar aus fuhr ich weiter nach unten und verweilte eine Zeit auf seiner Wange. Mit meinem Daumen strich ich über seine Lippen und seine geschlossenen Augen. Ich schreckte jedoch zurück, als ich ein schmunzeln auf seinen Lippen war nahm. Vor Schreck fiel ich aus meiner Knienden Position auf meinen hintern und machte ein verdattertes Gesicht. Amüsiert öffnete er seine Augen und bewegte sich langsam auf mich zu. Ich wich zurück, bis ich wieder einmal von der Wand aufgehalten wurde.
„Schön dich zu sehen, Honey“, lächelte er.
Er richtete sich auf und streckte mir seine Hand entgegen welche ich ergriff, um dann anschließend von ihm auf meine Füße gezogen zu werden.
„Da es für meine Reservierung jetzt wahrscheinlich schon zu spät ist, essen wir hier etwas zusammen. Habt ihr Eier?“, fragend sah er mich an. Er hatte reserviert. Verdammt ich bin so ignorant.
„Reserviert? Das tut mir leid. Ich wusste ja nicht, ….“
„Schon ok. Komm“, unterbrach er mich und zog mich mit in die Küche.
„Also, wo habt ihr Eier?“ Ich ging an ihm vorbei, um ihn den Karton in die Hand zu drücken.
„Was hast du vor?“
„Ich mache Spiegelei, oder willst du lieber Rührei?“
Er nahm sich eine Pfanne, die noch nicht weggeräumt wurde und fing an Spiegelei zu braten.
Still beobachtete ich ihn vom Küchentisch aus, wo ich mich auf einem Stuhl niedergelassen hatte.
Ich schreckte hoch, als mein Handy anfing zu klingeln.
„Hallo?“ „Hey, Spätzchen. Ich bin’s“ „Hey Mum, was gibt’s. Wann kommst du nach Hause?“
Louis hatte sich zu mir umgedreht und beobachtete mich. Es war mir etwas unangenehm  weswegen ich in den Flur ging.
„Deswegen rufe ich an. Ich werde es heute nicht mehr schaffen. Aber du kannst dir Pizza bestellen. In dem Sparschwein im Flur ist noch etwas Geld.“
„Danke Mum, aber ich glaube das ist nicht nötig.“ „Du glaubst? Was soll das heißen?“
Shit. Was sollte ich ihr denn jetzt erzählen?
Naja irgend so ein Fremder, der mich gestern Nacht auf der Straße verfolgt hat und mich mit zu sich nach Hause genommen hat, sitzt bei uns in der Küche und macht Rührei, nachdem er meine Fensterscheibe eingeschmissen hat, weil ich nicht mit ihm essen gehen wollte. Japp. Das wird sie definitiv nicht aufregen.
Wieso kann ich auch meine große Klappe nicht halten?
„Ich..äh… Maya ist hier und äh… wir haben uns schon was gekocht.“
Ja gut, stammel noch ein wenig mehr rum und sie wird es uns abkaufen.
Ah meine innere Stimme, ich hatte dich schon vermisst.
„Na schön, dann macht euch einen schönen Abend und lasst das Haus bitte stehen, ja? Tschüss, hab dich lieb, Spätzchen.“ „Ich dich auch. Bye Mum.“ Und schon hatte sie aufgelegt.
Ich dreht mich um und ging zurück in die Küche, wo ich einen gedeckten Tisch und einen wartenden Louis vorfand.
„Alles klar?“, fragte er. „Ja, natürlich“, antwortete ich und setze mich gegenüber von ihm.

The Badboy and his reason to changeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt