Normaler Ferientag?

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Nachdem meine Schwester und ich heute Morgen schon um 6 Uhr aufgestanden sind, haben wir uns gemeinsam im Bad fertig gemacht. Natürlich habe ich ihr wie immer mir ihren buschigen Haaren geholfen uns sie für sie gekämmt und zusammengebunden. Eigentlich sind ihre Haare Recht schön, aber Hermine selbst findet sie einfach nur nervig. Meine Haare hingegen sind glatt und schwarz. Das gefällt mir nicht besonders, aber mein Schwesterherz beneidet mich darum. Wie jeden Morgen stritten wir uns darum wer von uns wohl schlechter aussieht, doch keiner gewann. Wir beide finden uns selbst nicht so schön, aber die jeweils andere schon. Irgendwie komisch, aber Mum meint das sei in unserem Alter völlig normal. Nachdem wir uns dann endlich nach einer Stunde fertig gemacht hatten gingen wir hinunter in die Küche. Wie jeden Sonntag morgen schlafen unsere Eltern noch.

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Ich verstehe einfach nicht warum Eileen sich nicht Hübsch findet. Im Gegensatz zu mir mit meinen buschigen Haaren und Hasenzähnen hat sie doch echt Glück. Naja zumindest sind wir jetzt endlich fertig und in der Küche. Wie jeden Sonntag morgen schlafen unsere Eltern noch. Deswegen machen wir uns schon Mal daran das Frühstück vorzubereiten. ,,Was meinst du, ob Mum und Dad nach dem Essen wieder mit uns in die Kirche wollen?" Fragte mich meine Schwester während wir den Tisch deckten. ,,Bestimmt. Es ist doch jeden Sonntag dasselbe." Antwortete ich ihr leicht genervt seufzend. Sie grinste und verdrehte theatralisch die Augen. Das brachte mich wie immer zum Lächeln. ,,So schlimm wird es nicht." Sie nickte kurz. ,,Schade eigentlich das die Ferien schon in zwei Wochen vorbei sind. Ich genieße es nicht in die Schule zu müssen " meinte sie dann. ,,Du lernst doch eigentlich gern?" Wunderte ich mich über ihre Aussage. Nebenbei stellte ich einen Korb mich Brötchen in die Mitte des Tisches. Meine Schwester stellte Nutella, Marmelade, Honig, Wurst und Käse auf den Tisch, dann meinte sie: ,,Ja schon, aber mir passt es nicht das die Anderen dich immer ärgern." Der Bitterkeit in ihrer Stimme war kaum zu überhören. Ich seuftzte und stellte Milch und Saft auf den Tisch, dann antwortete ich: ,,Ich weiß das dich das nervt, aber ich schaffe das schon. Und komm bloß nicht wieder auf die Idee mit jemandem ne Prügelei an zu Zetteln. Ich will nicht das du von der Schule fliegst." Sie verdrehte die Augen, nickte aber. Dann stellte sie unsern selbstgemachten Obstsalat auf den Tisch. ,,Ich gehe Mum und Dad holen, kochst du währenddessen Kaffee?" Fragte sie mich dann. Ich nickte zur Antwort und sie verschwand.

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Auf den Weg zum Schlafzimmer unserer Eltern, dachte ich über Hermines Worte nach. Sie schafft das schon?! Ich weiß doch wie sehr sie das fertig macht. Sie ist nun mal Schüchtern und zurückhaltend und will sich immer an die Regeln halten, aber das hilft gegen solche Menschen nicht. Am Schlafzimmer angekommen öffnete ich leise die Tür und öffnete die Vorhänge um das Licht hinein zu lassen. 8 Uhr ist ja eigentlich eine gute Zeit fürs Frühstück, auch wenn die beiden das wahrscheinlich anders sehen. Nachdem die Vorhänge offen waren ging ich zum Bett und sagte relativ leise zu beiden: ,,Aufstehen! Frühstück ist fertig!" Mum murmelte etwas unverständliches und Dad drehte sich murrend von mir weg. Ich lächelte leicht. ,,Letzte Warnung: Aufstehen sonst muss ich härtere Geschütze aufstellen." Wieder murrten sie und zogen sich die Decke über den Kopf. Ich grinste und holte zwei Becher Wasser aus dem Bad. Erst schüttete ich einen über Dads Kopf und dann den anderen über Mums. Sofort saßen sie senkrecht im Bett. Und bevor ich überhaupt reagieren konnte, wurde ich auf selbiges gezogen. Beide begannen mich durch zu Kitzeln. Ich lachte und lachte und bekam kaum noch Luft. Erst als ich bettelte sie mögen doch aufhören, ließen sie von mir ab. Schwer atmend erhob ich mich wieder. Die beiden waren schon zum Frühstück verschwunden. Manchmal frag ich mich echt wie sie das immer machen.

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Ich grinste als ich sah wie Eileen völlig fertig zum Tisch kam und Mum und Dad einen bösen Blick schenkte. Unsere Eltern interessierte das herzlich Wenig, beide grinsten vor sich hin. ,,Na selber schuld, Schwesterherz." Meinte ich grinsend. Sie sah mich gespielt beleidigt an und schnappte sich ein Brötchen und Marmelade. In Ruhe frühstückten wir, als plötzlich ein Klopfen von Fenster her zu hören war. Dad stand langsam auf und zwei Eulen, flogen zu mir und meiner Schwester. Wir beide erschracken als sie uns einen relativ dicken Brief in den Schoß warfen. Eileen fing sich als erste wieder und ich sah das ihre Augen immer größer wurden. ,,Was ist los?" Fragte unsere Mutter und schnappte sich ihren Brief. Auch sie schnappte nach Luft als sie ihn las. ,,Öffne deinen, Hermine!" Meinte Eileen dann zu mir. Ich sah die Freude in ihren Augen, aber auch gleichzeitig Besorgnis. Ich öffnete meine Augen. Ein Brief von einer magischen Schule? Ich soll eine Hexe sein? Wie das kann doch nicht? Ich fragen zu Eileen und sie nickte. ,,Ja ich auch!" Grinste sie. Ich stand auf und wir fielen uns in die Arme. ,,Welch glücklicher Zufall." Flüsterte ich. Eileen nickte: ,,Ohne dich würde ich nie dahin gehen. Du brauchst mich doch!" Meinte sie. Ich nickte: ,,Und du mich."

HoffnungsschimmerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt