Familie?

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,,Entschuldigung." Murmelte ich. Derjenige den ich Umgerannt hatte reagierte nicht. Als ich Aufsehen wollte, wurde ich schon in ein Klassenzimmer gezogen. ,,Mensch Cousinchen du solltest wirklich besser aufpassen, wo du hin gehst." Vernahm ich Malfoys Stimme. Blitzschnell ging ich etwas von ihm Weg. ,,Was willst du Malfoy?" Knurrte ich. ,,Schauen wie es dir geht." Antwortete er mit. In seiner Stimme lag kein Hass oder ähnliches. ,,Wie bitte?" Fragte ich verdattert. Er sah mich überlegend an. ,,Ich weiß was du von meiner Familie gehört hast, Eileen. Und ja sie sind so. Ich allerdings nicht, ich möchte dich kennenlernen, doch wenn mein Vater davon erfährt..." Sagte er leise und unbeholfen. Ich sah ihm an wie schwierig die Situation für ihn sein musste. ,,Wenn dein Vater erfährt das du nett zu mir bist, dann gibt es Ärger." Beendete ich seinen Satz. ,,Bitte Eileen verzeih mir mein unfreundliches Verhalten. Aber versteh doch, wenn ich es nicht tue, dann verlieren ich alles." Erklärte er mir hilflos. Ich sah ihn lächelnd an. ,,Ich verzeihe dir, Cousin."

*

Ich hatte mich entschieden ihr die Wahrheit über mich zu sagen. Das ich meinen Vater weiterhin als böse darstellen muss, gefällt mir zwar auch nicht, aber es muss sein. Ich möchte sie um mich haben. Außerdem kann ich sie nur beschützen, wenn sie sich mir anvertraut. Sie sah mich nun aus Augen voller Herzlichkeit an. ,,Ich möchte, dass wir zwei eine Familie sind, nur wir zwei. Keiner darf davon erfahren." Sagte ich. Sie nickte: ,,Du wirst in der Öffentlichkeit nie nett zu mir sein können?" Ich schüttelte traurig den Kopf. Sie nickte. ,,Ich verspreche dir niemandem etwas über dein wahres Ich zu erzählen. Versprich du mir dafür Hermine keinen physischen Schaden zuzufügen. Ein paar Streiche vielleicht, aber nichts ernsthaftes. Denn ob du möchtest oder nicht, sie gehört zu meiner Familie." Ich nickte zaghaft. ,,Wir könnten uns kennenlernen." Meinte ich vorsichtig. Sie lächelte: ,,Komm in einer Stunde zur Mädchen Toilette. Die sonst keiner Betritt." Damit verschwand sie. Erst als ich mir sicher war, das keiner mich sehen würde, verließ ich den Raum. Langsam ging ich in Richtung Kerker. Kurz bevor ich den Gemeinschaftsraum der Slytherins betreten könnte, hielt mich mein Onkel auf. Natürlich folgte ich ihm in sein Büro. Ich konnte nur hoffen, dass es kein all zu langes Gespräch werden würde, denn immerhin erwartet mich mein Cousinchen in einer halben Stunde.

*

Mein Patensohn war sehr in Gedanken, als ich ihn vorm Gemeinschaftsraum abholte und in mein Büro mitnahm. Im Büro angekommen bot ich ihm einen Sessel vor meinem Schreibtisch an. Draco wollte schon etwas fragen, als ich die Hand hob. Er solle warten. Kurz darauf, kam Lucius aus meinen Räumen spaziert. Sichtlich verwirrt sah Draco zwischen uns hin und her. ,,Ich wollte nach euch sehen." Erklärte Lucius seinem Sohn. Dieser nickte. Wir unterhielten uns über Dracos erste Schulwochen. Plötzlich brach Draco mitten im Satz ab. Aus dem Augenwinkel sah ich eine Schul Eule herein fliegen. Das Fenster hatte ich ausnahmsweise offen gelassen. Das komische war nur das sie nicht auf mich, sondern auf Draco zu flog. Dieser las die kleine Notiz und sah auf die Uhr. ,,Entschuldigt mich. Ich muss dringend los!" Damit war er auch schon Verschwunden. Lucius und ich sahen uns verdutzt an. Ich nahm die kleine Notiz die Draco erhalten hatte:

Ich hoffe du bist allein, wenn du dies hier erhältst. Wo bist du Cousin? Ich hoffe doch das du das mit dem Familie ernst meintest. Ich bin noch bis zum Abendessen hier. Bitte antworte, ich mache mir sorgen.

Lucius sah mich an. Ich gab ihm die Notiz und auch er sah verwundert aus. ,,Wir müssen morgen unbedingt nochmal mit ihm reden. Was hat dies zu bedeuten?" Ich zuckte die Schultern. ,,Wir reden heute nach dem Essen schon mit ihm. Wenn das was er tut schief läuft, dann könnte das für uns gefährlich werden.

*

Ich saß im Mädchenklo und laß. Luna und Hermine würden den Tag draußen mit ein paar Freunden verbringen, darum hatte ich nichts zu befürchten. Nach einer Gefühlten Ewigkeit würde die Tür aufgerissen. Ich sah hoch und entdeckte Draco. ,,Ich dachte schon du kommst nicht." Sagte ich lächelnd. Er entschuldigte sich kurz, dass er aufgehalten wurde. Ich nickte nur und bedeutete ihm doch zu mir zu kommen. Dies tat er auch. ,,Wir sollten uns des öfteren Treffen, wenn das zwischen und funktionieren soll." Meinte ich überlegend. ,,Keiner darf davon erfahren." Meinte Draco leise. Ich nickte lächelnd. ,,Ich weiß deswegen muss es ein sicherer Ort sein, als dieser hier. Ich werde dein Verhalten in der Öffentlichkeit nicht Hinterfragen. Ich werde deine Entscheidungen respektieren, denn du hast ja es keine Wahl. Aber ich bitte dich, dass wenn wir allein sind, wir wir selbst sind. Cousin und Cousine. Ich möchte das wir ehrlich zu einander sind. Eine Familie und füreinander da. Das wir aufeinander aufpassen." Meinte ich ehrlich. Er nickte: ,,Ich werde dir vielleicht nicht immer alles erzählen können, was in meinem Leben eine Rolle spielt, aber ich möchte das wir einander kennen und lieben lernen. Wie du gesagt hast, sind wir eine Familie." Sagte er lächelnd. ,,Auch Hermine gehört dazu, dass weiß ich, aber sie darf es nicht wissen." Fügte er hinzu. Ich nickte. ,,Es ist besser für sie. So ist sie geschützt. Wenn wir es ihr sagen, dann bringen wir sie nur in Gefahr." Stimmte ich ihm zu. Dann redeten wir und redeten. Hauptsächlich über unsere Kindheitserinnerungen, über die Schule und über unsere Lieblingssachen. Keiner von uns beiden achtete auf die Zeit. So kam es, dass wir noch bis zur Sperrstunde dort saßen. Erst als ich auf meine Armbanduhr schaute, fiel uns auf, dass wir das Abendessen verpasst hatten und längst in unseren Gemeinschaftsräumen sein sollten. ,,Ich bringe dich in den Turm." Meinte Draco. Ich schüttelte den Kopf. ,, Soviel zur Geheimhaltung" Grinste ich.Er verzog sein Gesicht zu einer Grimasse, dann nickte er. ,,Na gut, aber Pass auf dich auf, Cousinchen." ,,Du auch!" Antwortete ich flüsternd. Leise verschwand ich Richtung Ravenclaws.

*

Ungefähr 10 Minuten nachdem sie weg war, machte sich ich mich auf den Weg in Richtung Kerker. Ich bemerkte schnell wie schön das Gespräch mit ihr war, wie befreiend. Einfach ich sein. Kein Slytherin, kein Reinblut, einfach ihr netter Cousin. So wie es eigentlich hätte sein sollen. Erst als mich jemand mit sich schleifte, kam ich aus meinen Gedanken.

*

Besorgt lief ich in Severus Wohnzimmer auf und ab. Draco war nicht zum Abendessen erschienen, genauso wenig wie Eileen. Was sollte das? Hatten wir nicht eindeutig gesagt, dass sie nichts wissen dürfe?! ,,Lucius beruhige dich. Er handelt schon nicht unbedacht." Sagte Albus der in einem Sessel gemütlich Tee Trank. Minerva neben ihm, schien genauso besorgt wie ich. Bevor ich etwas sagen konnte, knallte die Tür auf und Draco wurde von Severus herein geschubst. ,,Spinnst du Onkel? Das würdest Du mit Eileen hoffentlich nicht machen! Wehe wenn du sie Mal so herum schubst." Knurrte Draco. Erst dann bemerkte er uns andere. Ich sah ihm an, dass er sich gerade selbst verfluchte. Severus drückte meinen Sohn gegen die Wand. ,,Hast du mir etwa gerade gedroht?" Knurrte er Bedrohlich. Draco Wand sich in seinem Griff dann sagte er mit fester Stimme. ,,Lass mich besser los, sonst erzähle ich ihr die Wahrheit." Diese Drohung wirkte denn er ließ ihn prompt los. Draco richtete seine Kleidung. ,,Du hast ihr nichts erzählt?" Fragte ich ihn erstaunt. ,,Natürlich nicht. Ich bin doch nicht blöd. Ich habe ihr gesagt, dass ich sie kennenlernen möchte, aber das keiner es erfahren dürfte. Ich habe ihr erzählt das mir von Zuhause Strafen drohen, wenn irgendjemand etwas erfährt. Sie hat ein großes Herz. Sie hat es akzeptiert. Sie hat gemeint, was Öffentlich passiert, sei egal. Es zähle nur, das wir ehrlich, eine Familie und wir selbst sind wenn wir allein Sind." Erklärte mein Sohn. Ich sah ihn erstaunt an. Albus seufzte. ,,So großherzig und so unschuldig." Minerva meinte: ,,Und Hermine erfährt auch nicht." Severus knurrte. ,,Du bist Naiv Draco. Sie liebt ihr Schwester. Warum sollte sie es vor ihr Geheim halten?" Er zuckte mit den Schultern. Severus und ich ließen uns auf jeweils einen Sessel nieder. Wir wollten gerade etwas sagen als eine andere Eule als heute Mittag Draco einen Brief gab und schnellst möglich verschwand.

*

Ich nahm den Brief in die Hand. Das sie ausgerechnet jetzt schreiben musste.

Lieber Cousin,
Ich denke ich kann dich auch in einem Brief so ansprechen, denn keiner weiß etwas. Zum Glück hat wurde ich bisher nicht erwischt. Ich dachte mir es wäre intelligent, dir nicht meinen Vogel zu schicken, falls du nicht allein bist. Und da ich dich nicht gefragt hatte, ob du allein warst als ich dir den Brief heute Mittag schickte, entschied ich mich eine andere zu Schicken, damit keiner auf dumme Gedanken kommt. Meiner Lieblingsperson auf dieser Welt (du bist die zweit liebste) erzähle ich ich wäre irgendwo mit einem Buch in der Hand eingeschlafen. Ich halte mein Wort, versprochen. Allerdings ist mir aufgefallen, dass wir noch nichts für ein weiters Treffen ausgemacht haben. Was hälst du davon uns gleichzeitig nachsitzen bei Filch ein zu handeln? Vielleicht mit einer Streitigkeit auf dem Gang? Natürlich ist das eine einmalige Idee, aber wir könnten bis dahin überlegen, ob wir etwas besseres finden. Solltest du zustimmen, dann mach einfach etwas, was mich auf die Palme bringen könnte. Am besten in der Nähe von Professor McGonagall. Sie ist zwar meine Tante, aber sehr Regelbewusst, einen weiteren Verstoß, lässt sie nicht durchgehen. Außerdem Mag sie die Slytherins nicht besonders. Ich meine Snape kann mich genauso wenig leiden, aber es ist allgemein bekannt, dass du seine lieblings Schlange bist. Ich hoffe er hat heute keine Aufsicht. Das letzte was ich möchte ist ihm heute nochmal zu Begegnen.
Hab einen ruhigen Schlaf.

In ewiger Freundschaft, dein Cousinchen.

Ps.: Verbrenn der Brief!

Ich lächelte munter vor mich hin, als mir der Brief aus der Hand gerissen wurde. Die Erwachsenen reichten ihn herum. Vater der ihn als letztes las, verbrannte ihn im Kamin. ,,Sie ist zu gut für unsere Familie." Hauchte Dad. Onkel Sev meinte: ,,Sie ist so leichtgläubig. Ihm einfach zu Vertrauen." Albus sah ihn an. ,,Sie ist wie ihre Mutter." Minerva nickte nur, dann musste ich grinsen. Dad sah mich an. ,,Was ist so lustig?" Fragte er. Ich schmunzelte leicht und meinte: ,,Einen weiteren Regelverstoß wird die Strenge Professor McGonagall nicht dulden, außerdem Mag sie die Schlangen nicht. Am wenigsten ihr Oberhaupt und dessen kleine Lieblingsschlange." Alle brachen in Gelächter aus. ,,Du und meine Lieblingsschlange, was ich nicht lache." Murrte Onkel Sev dann und wir lachten noch mehr. An diesem Abend ging ich sehr spät zu Bett.

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