12

56 6 16
                                    

Ich erwache aus einem langen Schlaf und versuche die Orientierung zu finden. Ich war noch lange auf. Ich greife nach meinem Handy und sehe die Uhrzeit. 11:27 Uhr. 4 neue Nachrichten von Martina. Ist ja schon Mittagszeit. Ich reibe mir die Augen und ziehe die Decke von mir weg. Meine Person bewegt sich unter die Dusche. Ich lasse das lauwarme Wasser über mir gleiten. Ich muss an das alles nachdenken. Ich bin ein Kind. Ein Kind verdammt. Wann werde ich wieder normal sein? Wann bekomme ich mein Ich wieder zurück? Das kann nicht so weitergehen. Ich will das alles nicht. Ich will zu meiner Freundin. Zu meiner Liebe. Ich will, dass alles wieder normal ist.

Ich schalte das Wasser ab und nehme ein Handtuch. Damit wickel ich mein Unterkörper und sehe in den Spiegel über das Waschbecken. Nicht zu vergessen stehe ich auf ein Hocker.

Es ist eigenartig mich anzusehen. Einfach merkwürdig. So sah ich aus als ich klein war. Naja fast so ähnlich. Ich will nicht mehr. Es ist jetzt eine Woche her.
Mit Martina habe ich per Videochat immer noch nicht gesprochen.
Hier ist kein Internet. Blablabla. Und das Netz ist auch schlecht für ein Video. Sie glaubt mir. Hoffe ich jedenfalls.

Die Schule ist auch tod langweilig. Meine "neuen" Freunde gehen mir auf die Nerven, auch wenn sie nett und lieb sind. Sie sind Kinder und ich sehe nur so aus.
Sie reden ununterbrochen und ich...ich bin die ganze Zeit Gedanken versunken.

"Jorge", ruft mich meine Mutter. "Das Frühstück ist fertig."
Ich schließe meine Augen und atme tief ein. Auf ein neuen Tag und dass ich Martina heute sehen kann. Sie Zeit hat. Heute ist Sonntag.

Unten frisch angezogen setze ich mich auf einen Stuhl. Meine Eltern schauen mich an.
"Ist alles in Ordnung Jorge", fragt mich mein Vater und ich sehe zu ihn auf.

"Was soll denn sein? Ich bin geschrumpft. Kann nicht bei meiner Freundin sein und mir geht es schlecht. Jeden Tag ein bisschen mehr. Da ist nichts in Ordung Papa. Gar nichts."
"Ich weiß mein Sohn, aber wir können nichts tun. Ich bin ja dabei und will dir helfen. Wir wollen dir helfen. Nur ist das alles nicht so einfach. Auch für uns nicht. Wir verstehen dich. Aber verstehe uns bitte auch."
"Das weiß ich doch Papa und das tue ich auch. Es ist nur ein Albtraum. Ich bin nicht ich und ich kann es nicht sein."

Ohne ein weiteres Wort stehe ich auf und verlasse das Haus. Ich will allein sein.
Die Einsamkeit kann jeden mal treffen. Und manchmal ist es auch schön. Mit niemanden zu reden. Nur Gedanken zu verschwenden. Über alles nachzudenken. Allein.
Wäre ich nur woanders hingegangen und nicht in den Park wo wir uns immer aufhalten.

Ich muss an unsere Zeit denken. An letzter Woche. Als wir hier waren.
Ich habe das alles schon lange vorher geplant.
Ich habe den ganzen Park genutzt. Ich habe ihr ein Ring in den Finger gesteckt. Ein Verlobungsrin. Wir haben uns verlobt. Es war ein Tag voller Emotionen. Unglaublich. Eine Träne glitt über ihre eine Wange. Und noch eine. Noch eine. Ein Anblick wie kein anderer. Ich liebe sie. Ich liebe sie vom ganzen Herzen.

Und da saß sie. Auf dieser Bank. Wo letzte Woche alles angefangen hat.
Soll ich zu ihr? Sie ist allein und schaut in den Himmel. Die Sonne scheint. Es sind 34 Grad die uns erwärmen. Die uns durstig machen. Doch sie, sie ist der schönste Sonnenschein. Sie ist mein Sonnenschein.
Ich atme tief ein und gehe auf sie zu.
"Martina", ruf ich nur wenige Schritte von ihr entfernt.
"Léon! Wie schön dich zu treffen. Was machst du hier? So allein?"
"Ach ich wollte etwas im Park spielen. Ich wohne nicht weit von hier. Meine Eltern haben es mir erlaubt. Sie wissen wo ich mich aufhalte."
"Ach so. Okey, sagt sie und schaut auf ihre Hand. Auf den Ring den ich ihr geschenkt habe.
"Darf ich deinen Ring mal sehen."
"Natürlich Léon."
Sie drückt ihn mir in meine kleine Hand und ich betrachte ihn. Unsere Anfangsbuchstaben sind eingraviert. Ein Herz zwischen uns. Ein Datum wird noch folgen. Wenn wir verheiratet sind.
"Er ist schön", sage ich verspielt.
"Das ist er wirklich Léon. Jorge hat ihn mir letzte Woche geschenkt. Genau hier an diesem Ort."
"Warum denn? Hattest du Geburtstag, versuche ich mich wie ein Kind zu verhalten. Sie muss lachen.
"Nein Léon. Nur so machen das Verliebte."
"Ach so, sage ich und gebe ihr den Ring zurück." Pass gut drauf auf. Es ist ein Geschenk der euch verbindet oder? Habe ich das richtig verstanden?"
"Genau Léon. Das werde ich."

"Darf ich dich was fragen Martina?"
"Alles was dein Herz wissen will."
"Wie fühlt sich Liebe an? Wie merkt man das?"
"Mhh Léon...wie soll ich dir das erklären? Du bist noch etwas jung, um das zu verstehen. Aber es wird ganz bestimmt auch dich treffen. Es ist ein Gefühl, welches du nicht abschalten kannst. Du nicht kontrollieren kannst. Schmetterlinge sind im Bauch und lassen dich nicht in Ruhe.
"Schmetterlinge im Bauch? Wie sind sie da rein gekommen?"

Ich bin ein Blödmann. Erneut muss sie lachen.

"Das sagt man dann so. Es sind nicht wirklich Schmetterlinge im Bauch. Das ist so eine Redewendung. Das sagt man wenn man verliebt ist."
"Und du? Bist du in Jorge verliebt?"
Ich sollte langsam Halt machen.
"Hast du auch Schmetterlinge im Bauch, wenn du ihn siehst?"
"Nicht nur, wenn ich ihn sehe. Auch wenn ich an ihn denke. Jede Sekunde. Jorge ist unglaublich wichtig für mich. Der wichtigste Mensch in meinem Leben. Er macht mich glücklich. Er gibt mir alles was ich brauche. Er ist immer da für mich." "Aber zurzeit ist er das nicht."
"Nein. Ich verstehe ihn ja. Er will einem Freund helfen. Freunde helfen sich gegenseitig immer.
"Klar. Sonst wären sie ja keine Freunde."
"Genau Léon. Aber er muss auch wissen, dass ich hier auf ihn warte."
"Und man lässt kein Mädchen warten."

Wiederholt kichert sie. Sogar etwas länger als vorhin.

"Jedes Mädchen kann sich glücklich schätzen, dich zu haben Léon. Wenn es dann soweit ist", zwinkert sie mir zu.
"Danke Martina. Hoffentlich werde ich auch ein Mädchen wie mein Freund finden. Ein Mädchen wie du Martina."

Sie lacht und umarmt mich. Ich genieße es. In vollen Zügen. Denn das hat mir am meisten gefehlt. Ihren Körper an meinem zu spüren.







Hallo meine Freunde, hallo liebe Leser!❤️
Es ist lange her und ich kann mich nur jedesmal entschuldigen.
Es vergehen jedesmal Wochen. Vielleicht Monate, aber kein neues Kapitel.
Es sind Ferien und wie immer fahren die meisten Ausländer in die Heimat.🚗 😂
Ich habe demnächst meine Prüfungen und noch vieles mehr.
Ich verbringe die meiste Zeit mit lernen und meiner Familie.
Bücher lesen ist auch nicht mehr auf Plan. Doch ich weiß auch, dass ich treue Leser habe und ich euch unendlich dankbar bin. Ihr wieder zurück zum Lesen kommt.
Hier ist das 12 Kapitel extra lang für euch und ich hoffe, dass es einigermaßen "lesbar" ist.

Eure Rina.
Love you all ❤️❤️❤️


small loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt