30 (Ending)

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Wir nähern uns dem Geheimdienst.
Mama hatte einen Zettel versteckt in ihrem Regal neben ihrem Bett. Die Adresse des Geheimdienstes.
Papa schleicht sich vor. Wir hinter ihm her.
"Pschhh, flüstert er. Wir haben kein Wort gesagt. Wir folgen ihm auf Zehenspitzen.

Die Tür ist verschlossen und ohne eine Karte kommen wir nicht rein.
"Was machen wir jetzt" , gibt Martina von sich.
Ich schaue sie nicht an. Ich habe keine Antwort darauf.
Papa überlegt. Es sieht aus, als wenn er eine Idee hat, doch plötzlich fällt etwas von oben. Eine Karte vor mir ins Gebüsch.
Ich schaue nach oben. Ich sehe noch wie ein dunkelhäutiger Mann seine Hand wegzieht.
Valeria hebt die Karte auf und drückt sie mir in die Hand.

Die Karte wird von einem Scanner beleuchtet und die Türen öffnen sich.
Ich schaue erst Papa und dann Martina an. Wir treten leise ein.
Es sieht aus wie in einem Wohnzimmer.
Ganz schön eingerichtet. Teure Vasen stehen fast an jeder Ecke und eine große Lampe hängt an der Decke.
"Fasst nichts an", flüstert mein Vater.

Der Mann muss reich sein. Kein Wunder, dass er lange Leben will. Er will nicht sterben und das alles dem Staat überlassen, denn so ein Mensch kann keine Familie haben.
"Und jetzt Jorge? Hier ist nichts."
"Ich weiß es auch nicht Schatz."
Wir wissen nicht weiter. Das Versteck muss im Keller sein. Ganz bestimmt.
Mein Herz schlägt und schlägt. Wo ist nur Mama?

Plötzlich wird es laut. Ein Schrank rechts in der Ecke verschiebt sich zur Seite.
"UPPS" , gibt Valeria von sich.
Schnell bewege ich mich dahin.
"Ich habe glaube ich gefunden wonach wir suchen. Sie hält eine Vase in der Hand.
"Schön, dass du nicht auf mich gehört hast, deutet mein Vater und folgt der Treppe nach unten.

Wir nähern uns immer mehr dem Untergrund. Auch die Stimmen werden immer lauter.
Das ist sie. Die Stimme von Mama.

"Das war nicht so geplant, schreit sie. Es war falsch. Verstehst du das nicht."
Zum ersten Mal höre ich die Stimme, der ich das ganze hier und vor allem mein neuem Körper zu verdanken habe.
Eine unglaubliche tiefe Stimme. So mächtig. So männlich.

"Tja du hast mich damals verlassen. Du bist gegangen." Wut und dennoch Trauer ist daraus zu hören.
"Wir hätten zusammen alt werden können und für immer am Leben bleiben können. Durch deine Genialität hätten wir die Welt erobern können. Wir wären unsterblich gewesen. Die einzigen Menschen."

Was? Was hat das zu bedeuten? War Mama mit ihm zusammen? Waren sie ein Paar?
Ich schaue zu Papa auf. Ich kann sehen, dass ihm das nicht gefällt. Ich kann seine Trauer spüren.
"Hast du davon gewusst", frage ich ihn leise.
Er nickt. "Ich wusste, dass sie jemanden vor mir hatte aber nie, dass es ihr Chef gewesen war."
Ich versuche ihm zu zeigen, dass ich bei ihm bin und ihn verstehe und auch das alles gut wird.
"Lass uns Mama da raus holen, sage ich anmutig.
Er nickt nur und greift zum Telefon, um die Polizei anzurufen.

Ich schaue hinter mir und halte Martina's Hände in meine.
"Ich will, dass du hier bleibst."
"Nein, antwortet sie dominant. "Ich werde mitkommen Jorge."
"Nein. Bitte. Ich will nicht, dass dir etwas passiert."

Sie stoppt kurz. Ihr Blickt weicht zu Boden.
"Bitte", flehe ich sie an.
Sie nickt. Es ist komisch sie zu küssen. Vor Papa und vor allem vor Valeria. Deswegen umarme ich sie nur und mache Valeria ein Zeichen klar, dass sie die Verantwortung hat. Ich kenne Martina, sie wird nicht einfach still sitzen und nichts tun. Sie wird mir helfen wollen.

"Also gut Papa. Ich gehe zuerst da rein. Du wartest erst noch ab und versuchst das alles irgendwie zu beobachten. Du kommst rein, wenn du es für richtig hältst.
"Ist gut mein Sohn. Pass auf dich auf. Ich bin hier."

Diesmal schlingt er seine Arme um mich.
"Wir werden sie retten, flüstere ich ihm noch schnell ins Ohr.

Tief Luft holen und einfach rein.
Ich versuche so leise es geht den Raum zu betreten. Ich möchte mich nicht gleich zeigen.
Ich sehe Mama und auch den dunkelhäutigen Mann. Samuel?
Er hat mich gesehen und lächelt leicht.
Das muss er sein, der die Karte aus dem Fenster fallen gelassen hat.
"Es hätte nicht so weit kommen sollen, spricht meine Mutter. Es war von Anfang an ein Fehler."
Ich kann spüren wie sie sich fühlt.
"Hm. Das ist jetzt wohl etwas zu spät. Es ist deine Schuld. Du hast deinen Sohn geschrumpft nicht ich. Es ist dein Werk."
Das reicht denke ich mir. Dieses miese Arschloch.

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