22

40 4 4
                                    

Circa eine Stunde vorher

"Liebling, machst du die Tür auf? Ich kann gerade nicht."
"Ja, antworte ich meinem Mann der aus seinem Büro ruft und gehe zur Tür.
Meine Augen glauben nicht was sie sehen. Ist es wahr. Steht er hier. Hier vor mir.
"Sa...Samuel, bringe ich ganz leise aus meinem Munde.
"C.G, antwortet er flüsternd zurück.

Niemand weiß im Geheimdienst von meinem Namen. Nur mein Chef weiß ihn.

Schnell sage ich meinem Mann Bescheid, dass ein alter Kollege vorbei gekommen ist und wir ein Spaziergang machen.
"Was tust du hier?"
"Ehrlich gesagt brauche ich deine Hilfe. Deswegen bin ich hier."

Er braucht meine Hilfe. Ich habe die Arbeit doch lange aufgegeben.
Eigentlich habe ich sie stehen gelassen und bin geflüchtet. Ich wollte damals nichts mehr damit zu tun haben.

"Ich weiß C., aber der Boss dreht total durch. Er lässt keine Ruhe. Deine Tabletten sind bald aufgebraucht und er will sie immer noch nicht an sich selbst ausprobieren. Er fürchtet sich immer noch. Er will immer noch jung werden aber er will Gewissheit, dass er auch wieder alt wird und nicht für immer so bleibt."

Ich höre ihm nur zu. Er will es immer noch. Dieser Mistkerl. Ich hätte sie niemals in die Welt setzen sollen. Er kann sich doch nicht einfach verjüngen. Das war nicht mein Plan. Ich wollte ein Heilmittel für die Menschheit. Für die älteren Leute. Sie noch ein wenig mehr Zeit zum Leben geben.

"Wie kann ich helfen Samuel? Ich habe nicht die Daten. Ich kenne die Zusammenstellung nicht mehr."
"Es sind schon zwei Menschen damit beschäftigt. Ein Mädchen und ein Junge. Wir mussten es tun. Er hat mich bedroht."

Ich muss an Jorge denken. An meinem Sohn.
Kurze Stille zwischen uns.

"Du musst ein Gegenmittel herstellen. Es muss eins werden. Er wird nicht damit aufhören, spricht er ganz aufgelöst."

"Der Junge ist mein Sohn. Er leidet darunter und ich bin die Schuldige."
Seine Augen durchdringen meine.
"Meinem Sohn wurden diese Tabletten verabreicht."
Eine Träne läuft meiner linken Wange herab.
"Ich...ich hatte keine Ahnung C. Ich...ich...
"Schon gut Samuel. Sei still."
"Es ist meine Schuld und ich muss ein Gegenmittel entwickeln. Ich habe keine andere Wahl oder mein Sohn verliert noch den Verstand...und ich auch."

Wir schauen uns an. Als wenn wir wieder ein Team wären und die Arbeit beginnen kann.
"Was brauchst du C. ?"
"Ich brauche meine Unterlagen. Die Zusammenstellung. Meine Berichte. All das."
"Wo finde ich sie?"
"In meinem Büro indem ich gearbeitet habe. Dort habe ich sie unter einem Schrank im Boden versteckt."
"Das wird schwer sein, sagt er und kratzt sich am Kopf. Ich warte auf den Grund.
"Dein Büro ist abgeschlossen und nur Chef hat den Schlüssel. Die Unterlagen, die kann ich so schnell nicht daraus holen."
"Verstehe. Wie lange kann es dauern? Weißt du wo der Schlüssel sich befindet?"
"Ich muss nachsehen. Ich glaube ich krieg das hin."
"Du glaubst? Ohne die Unterlagen sind wir verloren Samuel. Keine Unterlagen. Kein Gegenmittel."
"Ich schaff das schon und da ist noch etwas bevor ich es vergesse."
"Ja!"
"Ich soll dich finden und dich ihm liefern. Er will dich sprechen. Wie schon gesagt, die Tabletten sind bald aufgebraucht."
"Und? Was willst du tun?"
Eine kurze Pause legt er ein.
"Sag deinem Sohn die Wahrheit."

Er lässt mich stehen ohne ein weiteres Wort. Ich schau ihm hinterher. Er war schon immer ein guter Junge. Ich weiß noch als er bei uns ein Praktikum absolviert hat. Ich war gerade dabei diese Tabletten herzustellen. Er sprach wie er die Welt retten will und das er für Gerechtigkeit ist und so weiter. Er hatte keine Ahnung was wir wirklich für ein Geheimdienst waren und zu welches wir wirklich wurden.

Ich ging zurück ins Haus und sah meinem Mann die Treppe hochlaufen.
"Schatz."
"Hey Liebling, komm mit in Jorge's Zimmer, sagte er schnell.
Ich folge ihm ohne meine Jacke auszuziehen.
Ich stehe nur dort im Zimmer meines Sohnes und beobachte alles.
"Steh auf Jorge, spricht mein Mann. "Komm schon steh auf mein Junge."
Einen Moment dachte ich hier läuft etwas schief doch dann öffnet er seine Augen. Erleichterung zieht vorbei.

Sie reden von der Maske und dass sie nur zwei Stunden und neun Minuten angehalten hat. Er spricht von der Trennung mit Martina.
Ich denke das gleiche wie mein Mann. Wir wissen nicht wie lange Jorge in diesem Körper gefangen bleibt. Aber nur ich bin die einzige Hoffnung. Ich muss es versuchen.
"Das alles tut mir so leid mein Sohn."

small loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt