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Ich habe das Gefühl die Welt bricht zusammen. Meine Mutter ist an das beteiligt. Zwei Menschen geschrumpft.
"Aber...aber wieso hast du nichts gesagt Ma? Wieso erst jetzt?"
"Ich...ich konnte nicht. Ich hatte Angst. Ich wusste sofort darüber Bescheid. Als ich gesehen habe, dass du es bist, ist in mir alles zusammen gebrochen. Ich hätte niemals gedacht, dass du eine Testperson wirst mein Sohn. Das sie ausgerechnet dich damit 'infizieren'."
"Ist gut Ma. Es ist jetzt passiert. Aber ich verstehe nicht. Du hast dort im Dienst gearbeitet. Du hast irgendwelche Tabletten in die Welt gesetzt."
"Nach meinem Medizin Studium habe ich mich auch noch in der Pharmazie spezialisiert. Ich hatte ein Zeugnis wie noch nie jemand. Ich habe ein Angebot erhalten Menschen zu retten. Ein Job den ich nicht ausschlagen konnte. Ich wollte ihn unbedingt. Es war mein Traum Jorge."

Sie stoppt kurz und holt tief Luft.
Will sie etwa gleich anfangen zu weinen.
Bitte nicht Ma. Du weißt ich kann es nicht sehen, wenn du weinst. Ich ertrage es nicht.

"Warum hast du den Job aufgegeben? Was ist dann passiert?"
"Ich habe herausgefunden, dass wir eigentlich ein Geheimdienst waren und wir nicht wirklich Menschen retten, denn mein Chef war egoistisch. Es war ein ilegales Geschäft. Es sollte niemals jemand davon erfahren und ich war mittendrin. Ich konnte es nicht glauben. Doch es war zu spät. Mein Boss hatte die Tabletten schon gezeigt bekommen. Er hat sie gleich an eine unschuldige Person ausprobiert. Ein alter Mann. Er ist auf der Stelle geschrumpft. Mein Chef hat gedacht, dass es ein Fehler ist. Er hat ihn erschossen. Vor meinen Augen. Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen Jorge."

Sie kann die Tränen nicht halten. Eine Träne und die nächste. Und noch eine.
"Hör auf zu weinen Ma. Du hast zum Glück dort aufgehört."
"Ja das habe ich. Ich bin geflüchtet. Weg aus dem Land. Und hierher. Dann habe ich deinen Vater kennengelernt."
"Weiß Pa davon? Hast du ihm das alles erzählt."
"Mehr oder weniger", sagt sie.
"Was weiß er nicht Mama? Was hast du ihm verschwiegen?"
Sie schweigt.
"Das mit den Tabletten?"
Sie nickt und fällt auf meinem Schoß.
"Es tut mir so leid mein Sohn. So leid Jorge."
"Ist gut Ma. Ist gut."

Plötzlich fällt mir ein, dass Ma sich vorhin ja mit einem alten Kollegen getroffen hat. So hat es Dad gesagt.

"Wer hat dich vor ein paar Stunden besucht Ma? Welcher alte Kollege war da? Einer vom Geheimdienst?"
Sie hebt ihren Kopf wieder an.
Sie nickt.
"Das war Samuel. Kurz bevor ich diese Tabletten entworfen habe hat er bei uns ein Praktikum absolviert, da er mit meinem Boss irgendwie verwandt ist. Er hat alles mitbekommen und ist heute noch dort aktiv. Aber er ist ein guter Junge. Er hat gesagt, dass dort alles aus dem Ruder läuft. Das der Boss total durchdreht. Meine Tabletten sind bald aufgebraucht. Er will sich selbst verjüngen, um noch länger zu leben. Doch er hat Angst sie selbst an sich auszuprobieren. Ich wollte diese Tabletten für ältere Menschen entwickeln. Sie nur ein paar Tage mehr zum Leben haben, dann wurde eine 'Schrumptablette' daraus."

"Und jetzt? Was habt ihr vor? Kannst du kein Gegenmittel herstellen Ma? Es muss doch eins geben."
Sie verneint meine Aussage.
"Nein. Es gibt keines aber ich werde es versuchen. Für dich mein Sohn."
"Schön Ma. Denkst du, du schaffst das?"

So viele Fragen schwirren durch meinem Schädel. Ich bin selbst noch ganz aufgewühlt.

"Das weiß ich nicht. Aber ich brauche erst meine Unterlagen. Die habe ich im Hauptquartier in meinem Büro versteckt. Samuel wird mir dabei helfen. Nur weiß er nicht wie."
"Wie meinst du das", runzel ich meine Stirn.
"Er meinte, dass der Chef mein Büro abgeschlossen hat und nur er selbst den Schlüssel bei sich trägt. Ich will nicht, dass du Hoffnung verlierst mein Sohn, aber wir müssen noch etwas Geduld haben. Und außerdem muss ich jetzt mit deinem Vater reden und du solltest ein Mann sein und um Martina kämpfen."

Aus meinem Handy ertönt eine kurze Melodie. Eine Nachricht von Mechi.

"Ja du solltest mit Paps reden und Ma?"
"Ja mein Sohn?"
"Ich kenne die zweite Testperson. Es ist ein Mädchen."
Doch dies wusste sie bereits.

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