Kapitel 37. Weihnachten

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Am Weihnachtsmorgen wachte Lilly durch ein Klopfen am Fenster auf, Shalani hockte draußen in dem Schneegestöber und schien zu frieren. Als Lilly aufstand um das Fenster zu öffnen, fauchte Krummbein anklagend, da er bis gerade eben auf ihrem Bauch eingerollt geschlafen hatte. Sie öffnete das Fenster und die Eule kam mit einem Brief im Schnabel und einigen Päckchen am Bein hereingehüpft. Zuerst öffnete das Gryffindirmädchen den Brief:

Lillyschatz, dass du in den Ferien nicht nach Hause gekommen bist ist schade, aber wir respektieren deine Entscheidung.
Hoffentlich gefallen dir die Geschenke, Grandma's letztes haben wir auch mit dazu gepackt.
Wir können nur hoffen, dass du uns bald wieder besuchst und dir bis dahin ein paar erholsame Tage wünschen.
Wir haben dich alle lieb Lilly.

Es war süß, dass ihre Familie sie so unterstützte, egal was sie tat. Lilly nahm ihre eigenen Geschenke und das für James und legte sie unter den Weihnachtsbaum. Danach schlich sie sich leise aus dem Gemeinschaftsraum in die Küche. Die Hauselfen wuselten geschäftig umher, total in die Aufgabe vertieft das große Festessen zuzubereiten. Ein kleiner Elf bemerkte sie und verbeugte sich tief, bevor er fragte: "Was kann Billy für die Mistress tun?" Freundlich antwortete sie: "Bitte nenn mich doch Lilly und hättet ihr vielleicht ein weihnachtliches Frühstück für zwei Personen für mich?" Nur wenige Minuten später hielt sie ein Tablett voller Köstlichkeiten in der Hand und brachte dieses rasch hoch zu den Schulsprecherräumen. Dort stellte sie alles auf dem Tisch in der Mitte des Raumes ab und ging leise in das Zimmer von James. Dieser lag in seinem Bett, die schwarzen Haare noch strubbeliger als sonst und der Mund leicht geöffnet. Es war einfach nur süß ihn so dort liegen zu sehen und unwillkürlich musste Lilly daran denken, wie es wohl wäre, wenn er mit ihr statt Kira zusammen wäre.
Sie schaute sich interessant um und entdeckte auf dem Nachttisch einige Fotos. Eines zeigte die vier Rumtreiber lachend Arm in Arm vor dem Schloss, ein weiteres nur James und Sirius. Marleene, Hestia, Alice und sie selbst lächelten auch von einem Foto herauf. Dann sprang ihr aber ein ganz besonderes Bild ins Auge, eigentlich waren es mehrere Bilder zusammengeklebt und in einen Rahmen gesteckt. Die Bilder zeigten alle nur sie selbst, das eine war in der dritten Klasse aufgenommen worden, wie sie gerade unter der Weide am See saß und lernte, auf einem anderen wiederum schritt sie mit glühenden Wangen und zornfunkelnden Blick den Gang entlang. Es war der Tag gewesen, an dem sie James und Sirius erwischt hatte, wie sie sämtliche Unterwäsche der Slytherins im Schloss verteilt hatten. Das nächste zeigte sie schlafend auf dem Sofa im Gryffindorgemeinschaftsraum und das letzte kurz vor dem Herbstball, in Kleid lachend an Hestia gewand.
Auf seinem Nachttisch lag auch noch ein altes Stück Pergament und auf dem Boden davor ein silbrig schimmernder Umhang. Gerade als sie eben jenen aufheben wollte, hörte Lilly wie James sich grummelnd umdrehte und rief in bester McGonagall Manier: "Mister Potter, bitte verlassen Sie unverzüglich das Bett und gehen Sie in den Unterricht." Dieser sprang erschrocken auf und Lilly begann sich vor Lachen zu kringeln. "Haha Evans, was haben wir alle gelacht."
"Ach nun stell dich nicht so an Potter und komm endlich frühstücken."
Nach einem recht ausgelassenen und langen Essen, ging es nun darum die Geschenke auszupacken. James bekam ein Besenpflegeset, einige Bücher über Quidditch, Süßigkeiten und von Lilly ein kleines Glas in dem Regentropfen hin und her schwebten. Er verstand natürlich sofort die symbolische Bedeutung des Gegenstandes und musste unwillkürlich lächeln.
Lilly bekam ebenfalls Bücher, Süßigkeiten und ein paar Turnschuhe. Dann kam das Geschenk ihrer Großmutter, es war leicht und in silbernes Papier eingewickelt. Darin befand sich ein Tuch, aus Silberfäden, welches im Kaminfeuer schimmerte. Es war wunderschön.
Nun gab James ihr seins, es war eine zierliche goldene Kette, an der ein dunkelgrüner Stein, ebenfalls in der Form eines Regentropfens hing. "Danke James" hauchte sie nur und er gab ebenso leise zurück: "Für den Engel in meinem Leben."

" Echt jetzt Potter?"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt