Kapitel 68. Nie wieder

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Nachdem sie die wohl peinlichste Autofahrt ihres Lebens hinter sich hatte, war Lily doch verdammt froh endlich in diesem Restaurant zu sein.

"Naja ein bisschen schmuddelig ist es schon, findet ihr nicht?" gab Petunia spitz von sich und Lily konnte es sich einfach nicht verkneifen die Augen zu verdrehen und ihre Schwester nachzuäffen.
James schnaubte amüsiert und zog eine Augenbraue in die Höhe.
Die rothaarige Hexe antwortete darauf lediglich mit herausgestreckter Zunge.

"Wenn ihr eure Kindereien dann beendet habt? Mum und Dad sind schon drinnen."
"Ja du..." mist, ihr gingen die kreativen Beleidigungen aus!
Denk nach Lily, denk nach.
"Du... ähm... großer Flubberwurm?"
"Uhhh, ganz schwach Lily" kommentierte James sogleich ihr Versagen, wurde aber von ihrem zornigen Blick zum Schweigen gebracht.

Kaum dass alle das Lokal betreten hatten, war Lily's schlechte Laune auch schon verflogen, denn mal ernsthaft, es gab Essen.

Ihre Eltern hatten einen Tisch mit Bank in einer gemütlichen Ecke reserviert.
Und sofort entbrannte auch schon ein neuer Streit, nämlich wer auf der Bank sitzen durfte.
"Nein Lily, lass das, Vernon und ich sitzen da!" keifte Petunia und Lily konterte zynisch: "Na und, Vernon und du können ständig dort sitzen, James und ich nicht!"
"Glaubst du jetzt etwa ich wäre Schuld daran das du so ein Freak geworden bist?!"
"Ja, wenn du mich ein bisschen normaler behandelt hättest, dann wäre ich vielleicht der nichtmagischen Welt nicht so abgeneigt."

"Lily, Petunia! Es reicht!" fuhr Mrs. Evans plötzlich dazwischen und ordnete an: "Vernon und James sitzen auf der Bank, ihr zwei geht auf die Stühle. Und den restlichen Abend will ich kein Wort mehr hören über eure Kabbeleien. Verdammt ihr seid erwachsen, reißt euch gefälligst zusammen!"
"Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen Jane. Und bevor hier die nächsten Terrorakte geplant werden, James und Vernon werden sich schon nicht auffressen und ganz sicher nicht Händchen halten."

"Mann, müsst ihr euch immer zusammen tun?" jammerte die ältere der Schwestern und Lily nickte bekräftigend: "Ja, da muss ich Tunia ausnahmsweise mal recht geben, dass habt ihr auch immer gemacht als wir noch klein waren."

"Der berühmte Haarspangenkrieg von 1966" hauchte Petunia und Lily fasste sich stöhnend an den Kopf: "Oh Gott stimmt, wir haben uns beinahe die Augen ausgekratzt wegen dieser einen pinken Glitzerhaarspange."

Einen Moment kehrte Stille ein, bis die Schwestern schließlich beide losprusteten. James und Vernon tauschten irritierte und vor allem verängstigte Blicke aus, während Mr. und Mrs. Evans sich verschwörerisch zuzwinkerten.

"Na gut, für einen Abend werde ich es schon neben dir aushalten" räumte Lily ein und Petunia ergänzte: "Einen Abend und danach wird nie wieder über diesen unsäglichen Vorfall gesprochen. Deal?"
"Deal."
Darauf folgte ein ziemlich komplizierter Handschlag, den die Mädchen sich früher ausgedacht hatten, um die Nachbarskinder neidisch zu machen.

Die nächsten 15 Minuten, bis eine Kellnerin kam, verliefen... gesittet.
Die Frau konnte höchstens 18 sein und schmachtete James aus großen, braunen Augen an, wickelte sich eine lange Haarsträhne um den Finger und kicherte geziert, solange bis Petunia sich plötzlich einmischte: "Vielen Dank, wir geben unsere Bestellung später auf und jetzt unterlassen Sie es bitte den Freund meiner Schwester anzugraben!"

Stille, die Bedienung verzog sich schimpfend und Lily schielte unauffällig nach links zu ihrer Schwester.
Diese rechtfertigte sich gerade: "Was? Ich kann ihn doch nicht einschätzen und ich habe keine Lust nochmal dasselbe Drama zu erleben wie mit Terry Langdun."

"Du erinnerst dich noch daran?" rief sie Petunia lachend zu, welche stolz meinte: "Oh ja, danach hat er nie wieder ein fremdes Mädchen angeschaut."
James, noch immer völlig perplex schaute zwischen ihr und Petunia hin und her.
"Okay, klärt mich auf, wer ist Terry Langdun?"
Wie aus einem Mund bekam er auch prompt die Antwort: "Niemand!"

" Echt jetzt Potter?"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt