Kapitel 73. Erwachsenwerden und so

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Sommerferien waren doof.
Vor allem wenn die eigene Schwester heiratete, auszog und nichts mehr mit einem zu tun haben wollte.
Außerdem haderte Lily noch immer mit den Ideen was ihre zukünftige Berufslaufbahn  betraf und so ganz nebenbei versuchte sie auch noch eine ohnehin schon komplizierte Beziehung am Leben zu halten. 

"Liiiiiiilyyyyy!", schallte es aus der Küche, "Du wolltest mir doch beim Abendbrot helfen! Jetzt mach gefälligst!"
"Jaaaaaahaaaaa!", rief sie zurück und ließ dann deprimiert den Kopf hängen. Nichtmal in Ruhe depressiv vor sich hinvegetieren konnte man hier.
Geschlagen begab die junge Frau sich also in die Küche, wo ihre Mutter bereits hektisch Gemüse schnippelte und dabei panisch in Töpfen und Pfannen rührte.
"Kommt die Queen zu Besuch, oder warum kochst du gerade ein 3-Gänge-Menü?", wollte Lily verstört wissen und Jane antwortete hysterisch: "Vernons Eltern kommen zum Abendessen und Großtante Ethel mit Großonkel Arthur...
Außerdem noch Petunias Freundinnen und Petunia und Vernon.
Und deine Freunde und Onkel Schorsch und Tante Tanja!"
Lily schluckte schwer. Ihre Freunde und Petunias Freunde und Petunia und Blutgrätschentanja in einem Raum.
"Das war ein Scherz, oder? Sag mir jetzt bitte, dass das nur ein Scherz war!"
Jane schüttelte paralysiert den Kopf, was Lily dazu veranlasste laut und ausgiebig zu fluchen.
"Junge Dame, mit diesem Mund küsst du deine Mutter?", ertönte plötzlich die Stimme ihres Vaters aus dem Flur.

"Alle Beide raus! Mum, verschwinde ins Bad, mach dich hübsch, oder was weiß ich, aber raus aus meiner Küche!
Und Dad, du gehst jetzt in euer Schlafzimmer, suchst dir etwas Feines zum Anziehen aus und kommst erst wieder runter, wenn ich es dir sage!", rief Lily, angesteckt von der Hysterie ihrer Mutter, bevor sie sämtliche Vorhänge zuzog und dann ihren Zauberstab hervorholte.

Sie war nicht wirklich versiert was Haushaltszauber anging, aber vermutlich war es besser sie schwang ihren Zauberstab, als würde ihre arme Mutter alles von Hand erledigen.
Apropos arme Mutter...
Wie kam die Frau eigentlich auf den irrwitzigen Gedanken sämtliche ihrer eigenen Freunde einzuladen, wo Petunias Geduld sich momentan doch auf einen Millimeterkurzen, hauchdünnen Seidenfaden beschränkte.

Kopfschüttelnd verrichtete sie die Hausarbeit.
In den Töpfen und Pfannen brodelte es ruhig vor sich hin. Der Tisch war gedeckt und der Boden sah wie geleckt aus. Also wenn die pingelige Familie des Wals damit nicht zufrieden war, dann würde sie höchst persönlich diese verdammte Hochzeit unterbinden.
Lily hoffte, dass der Abend nicht in einem Desaster endete.
So wie letztes Mal.

Alles war perfekt. Kein Staubkorn lag auf einem der Möbel, die Tischdecke war schneeweiß, die Servietten aufwendig gefaltet und das Dinner wie von einem Sternekoch zubereitet  (in Wirklichkeit hatte sie ab und an Nachhilfe bei den Hauselfen genommen, denn es gab Zeiten, in denen sie sogar ihre Cornflakes hatte anbrennen lassen).
Die Garderobe ihrer Eltern war angemessen, aber nicht zu förmlich, was ebenso auf ihre eigene Kleidung zutraf.
Jetzt hieß es wohl nur noch warten auf die Gäste.

Knall

"Mrs. Evans, Sie sehen aus wie ein Engel! Und hier riecht es ja so gut. Haben Sie das gekocht?"
Merlin, ausgerechnet Sirius dieser unmögliche Charmeur und Arschkriecher war zuerst aufgekreuzt.
"Ich schwöre Ihnen, wenn ich nicht schon mit meinem eigenen herzallerliebsten garstigen Biest zusammen wäre, ich würde Sie glatt heiraten!"
"Biest? Wen nennst du hier ein Biest, Sirius Black?!"
Lilys Kopf ruckte nach oben. Das war Hestias Stimme und tatsächlich, dort, hinter Blacks Rücken stand sie.
"Hest!", schrie Lily und drohte ihre beste Freundin dann in einer heftigen Umarmung zu ersticken.
"Lils, also ich bin wirklich enttäuscht von dir, seit zwei Wochen hört man nichts mehr von dir und auch James meinte, dass der Kontakt nachlässt. Desozialisierst du etwa mal wieder einsam und traurig vor dich hin?", fragte ihre beste Freundin streng, woraufhin Lily schuldbewusst nickte.
"Egal, unter meiner vorbildlichen Führung und Aufsicht wirst du schon wieder. Schließlich werden wir alle einmal erwachsen", sagte Hestia lachend und drückte Lily noch einmal an sich.

"Da könnte man glatt eifersüchtig werden, oder Prongs?", ertönte Sirius' Stimme sehnsuchtsvoll.
Prongs? James war hier?
Sofort ließ Lily von ihrer besten Freundin ab, um sich in James' Arme zu werfen, doch diese Arme wurden gerade schon von Jane blockiert, die sich überglücklich in die Arme ihres Lieblingsschwiegersohns geworfen hatte.
"Mom! Das ist mein Freund, geh zu Dad kuscheln!", rief Lily und verdrängte ihre Mutter, bevor sie ihren rechtmäßigen Platz einnahm.
"Du hast mich ja wirklich vermisst, Lily", lachte James und Lily nickte, unfähig etwas zu sagen. Gerade War sie einfach nur glücklich.

Es lebt!
Ohja und wie! Es geht weiter mit Echt jetzt Potter, nach einem sehr turbulenten halben Jahr.
Wer für heute noch nicht die Nase voll von Büchern hat, kann in einer halben Stunde gerne noch auf Twitch vorbeischauen, es wird ein ganz entspannter Abend mit einer kleinen Buchbesprechung und danach noch ein bisschen Fanfictions vorlesen. Falls ihr Lust und Laune habt, ich bin unter

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zu hören.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 08, 2021 ⏰

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