Zügigen Schrittes ging Mrs. Shirbatskaja voran, an jeder Hand ein Kind. Lily lief ihnen stillschweigend hinterher. Diese resolute und eindeutig konservativ gepolte Dame half ihr? Ausgerechnet ihr, einem unbedeutenden, naiven Mädchen, das obendrein auch noch muggelstämmig war? Lily beschloss dazu besser nichts zu sagen und dachte stattdessen darüber nach, wie sie ihren Eltern und vor allem James ihr Verschwinden erklären und noch wichtiger, wie sie ihnen mitteilen konnte, dass alles gut war.
Sie liefen lange und viel zu weit, so weit, dass Lilys Beine schon schmerzten und sie sich nicht mehr recht auf den Weg konzentrieren konnte.
Aber die Gegend war nun bedeutend sicherer und auch sehr viel nobler, was man vor allem an der, mit vor Frost glitzernden Kirschbäumen, gesäumten Straße festmachen konnte.
Dahinter prangten hohe schmiedeeiserne Zäune gen Himmel, die große Anwesen und Villen vor den Blicken neugieriger Passanten schützten.Besonders aufsehenerregend waren jedoch die vielen Eulen, die über dem Himmel kreisten, genauso wie die Tierwesen, die sich ebenfalls hinter den Zäunen verbargen. Knallrümpfige Kröter, sowie Acromantulas patroullierten in den Vorgärten auf und ab, als gehörte das Grundstück ihnen. Einmal wurde Lily sogar von einem riesigen Zerberus angeknurrt, woraufhin sie hastig zu den anderen aufschloss, die scheinbar nichtmal ansatzweise verwundert waren.
Aber nicht nur 'Monster' waren zu sehen, da die meisten Familien auch auf Eleganz setzten und hier und da einige wundersame, aber auch wunderschöne Geschöpfe durch die Stäbe der Zäune hindurchschauten.
Sie konnte Einhörner, Abraxaner, Hippogreife, Donnervögel und sogar Okamis ausmachen.
Vor einem großen, schmiedeeisernen Tor, dessen dunkle Gitterstäbe wie Rosen gen Himmel rankten, machte die kleine Gruppe Halt.
Mit einem lauten Quietschen, bei dem Lily unwillkürlich an Fingernägel auf Verwandlungstafeln dachte, schwang es zur Seite und die alte Dame, gefolgt von den beiden Kindern, ging hindurch.
Zögerlich folgte auch Lily den dreien und schaute sich neugierig auf dem Grundstück um.
Groß beschrieb nicht einmal ansatzweise das, was sie gerade zu Gesicht bekam und sie begann schamlos alles anzugaffen, das sich nicht bei drei hinter einem der perfekt gestutzten Büsche versteckt hatte, ergo alles. Angesichts der zweifellosen Schönheit des gesamten Besitzes, blieb Lily für einen Moment die Spucke weg und sie vergaß sogar ein wenig die Sorgen des Abends.
Die taufeuchten Rasenflächen glitzerten im Mondlicht, während ein paar Kirschbäume in der leichten Brise hin und her wiegten. Verwundert stellte sie fest, dass die Bäume mit einer zartrosa Blütenpracht überzogen waren, obwohl es erst Januar war.
Hinter der Baumgruppe befand sich eine kleine Koppel und dort standen sie.
Fünf Einhörner, deren Fell im Mondschein silbern schimmerte, zogen Lily so sehr in ihren Bann, dass sie glatt vergaß den anderen ins Haus zu folgen, sondern stattdessen einige Schritte auf die Tiere zu machte, die ängstlich nach hinten stoben.
Dort blieben sie auch und beobachteten die junge Hexe misstrauisch, die ganz verzaubert von diesem Anblick war."Miss Evans?", ertönte plötzlich eine Stimme hinter ihr. Lily drehte sich ein wenig und blickte in Aleyns riesige graue Augen, die auf verdrehte Art und Weise an Sirius' erinnerten.
"Kommen Sie, Miss Evans, ich denke der Tag war anstrengend und furchtbar ermüdend. Drinnen wartet Mrs. Shirbatskaja auf Sie", erklärte die kleine und Lily, die bis gerade eben noch absolut fasziniert die Einhörner taxiert hatte, riss sich nur widerwillig von dem Anblick los.
Schweigend folgte sie dem Mädchen, das zurecht den Titel einer jungen Lady tragen könnte, ins Haus.
Wenn der Garten schon prächtig war, wusste Lily nicht welchen Titel sie dem Inneren des Manors geben sollte.
Die Queen hätte dieses Haus locker als Sommerpalast nutzen können.
Mehr als nur locker!
Staunend sah sie sich um und starrte mit offenem Mund die silbernen Kerzenleuchter an und danach die mit feinster Seidentapete verkleideten Wände.
"Na das ist ja mal ein Haus", murmelte sie baff, was Aleyn ein Kichern entlockte.
Die Kleine führte sie zielsicher durch dunkel vertäfelte Flure, eine Treppe nach oben und schließlich in einen großen, mit einer enormen Fensterfront versehenen, Salon.
In der Mitte stand ein großer, schwarzer Flügel, an dem der Junge bereits platzgenommen hatte uns seine Schwester schelmisch angrinste. Wortlos setzte das Mädchen sich neben ihn und Lily fühlte sich, nun da sie ihre Begleiterin verloren hatte, etwas unsicher.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Raums stand eine Chaiselongue, die mit blauem Stoff bezogen war und auf eben dieser Chaiselongue saß, den Rücken perfekt gerade und den strengen Blick den Kindern zugewandt, Mrs. Shirbatskaja. Zögerlich ging Lily auf die alte Dame zu und ließ sich neben ihr nieder, wurde jedoch nicht beachtet.
Sie schien einfach nur den Klängen des Klavierspiels zu lauschen, bis sie zu sprechen begann: "Aleyn und Anthony sind gar nicht meine Enkel."
"Nicht? Warum passen Sie dann auf die beiden auf?", fragte Lily verwundert.
"Sie sind die Kinder meiner Nachbarn und ich habe mittlerweile oft genug auf die zwei aufgepasst, dass sie für mich wie meine eigenen Enkel sind", kam die Antwort sofort. "Danke, dass Sie mich gerettet haben, Mrs. Shirbatskaja", sagte sie ernst, was den Blick der Frau auf sie lenkte.
"Ich stamme von einer der ältesten, reinblütigsten Familien Russlands ab und wurde durchaus so erzogen Muggelgeborene zu hassen. Warum glauben Sie, Miss Evans, habe ich Sie trotzdem gerettet?"
Lily dachte kurz nach. Derlei Gedanken hatten sie schon den ganzen Weg über beschäftigt. Wieso sollte Mrs. Shirbatskaja sie retten? Warum?
"Ich weiß es nicht", murmelte sie zur Antwort, die aber fast unterging in dem lauten Kinderlachen, das gerade durch den Raum schallte. Anthony hatte so dermaßen falsch gespielt, dass Aleyn sich nun kichernd auf dem Boden kugelte und ihren Bruder auslachte.
"Genau deswegen", sagte Mrs Shirbatskaja plötzlich. Lily schaute erstaunt zu ihr hinüber, bevor sie die nähere Antwort bekam: "Beide, Aleyn und Anthony haben so ein wunderschönes und magisches Lachen und beide sind in eine so finstere Welt geboren worden. Ich will nicht, dass auch nur einem von beiden etwas geschieht bzw. dass sie ihre Kindheit nicht richtig erleben können, nur wegen ein paar Fanatikern, die sich einen Spaß daraus machen zu Morden und zu Foltern. Nein, das möchte ich Ihnen ersparen. Und hier kommen Sie auf den Plan, Lily. Sie sind gewiss nicht die einzige, die sich einer Bewegung gegen den Dunklen Lord angeschlossen hat, aber wahrscheinlich eine der wenigen, die auch ihr Leben für diese Sache geben würden. Ich habe Sie gerettet, damit Sie helfen können die Welt zu retten."
Regungslos saß Lily da und dachte über das Gesagte nach, ließ es sich immer wieder durch den Kopf gehen.
Auf dem Orden lastete tatsächlich die Zukunft der gesamten Zaubererwelt und sie war Teil des Ordens.
Lähmende und noch nie dagewesene Angst vor dem Versagen machte sich wie Gift in ihr breit, während die Kinder noch immer unbeschwert lachten.Tja Freunde, ich bin wieder da (mit einer guten Erklärung warum ich überhaupt weg war).
Mein Opa und auch ein sehr guter Freund von mir sind beide schwer krebskrank, deshalb habe ich mich sehr viel um die beiden und um meine Familie gekümmert und jetzt, wo alles halbwegs überstanden ist und die Lust etwas zu Schreiben viel zu groß, kommen wieder regelmäßig Kapitel.
Danke für euer Verständnis, passt auf euch auf, bis Freitag.
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" Echt jetzt Potter?"
FanfictionLily Evans' 7. Schuljahr beginnt und sie muss sich widerwillig mit ihrem Erzfeind James Potter, welcher ebenfalls Schulsprecher ist, zusammenraufen. Voldemort wird stärker und Lily und die Rumtreiber können sich nun nicht mehr vor der Realität in de...