23. Unsere Anzahl sinkt

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Alle starrten auf mich und das Messer, auch Joker. „Worauf wartest du? Ich weiß du willst es.
Ich war kurz davor mich Joker nicht zu widersetzen und zumindest einen zu töten, doch dann sah ich Ella in die Augen und wusste, dass ich es nicht tun konnte.
„Nein, ich will das nicht mehr!" sagte ich mit all meinem Mut. Joker knurrte und sah mich verdammt wütend an. „Ich glaube du weißt nicht was du sagst. Ich will dir einen Gefallen tun, weil ich gestern deinen Freund getötet habe und du schlägst ihn einfach ab?" schrie er mich an.

Als ich immer noch nichts machte oder sagte schnappe er sich plötzlich Ella und hielt ihr ein Messer an die Kehle.
„Ich weiß so was Ähnliches hatten wir gestern schon aber, wenn du anders nicht das tust was ich dir sage muss ich wohl wieder zu solchen Mitteln greifen. Also löse meinen Gefallen ein und töte die beiden oder ich bringe deine Freundin um." sagte Joker und hatte dabei ein verdammt fieses Grinsen im Gesicht.

Ich konnte gar nicht so schnell handeln wie es Lara tat. Plötzlich rannte sie auf mich zu und schrie: „Wenn du mich nicht töten willst, töte ich eben dich!"
Sie wollte mich erwürgen, doch meine Reflexe waren schneller als ihre Hände und ohne, dass ich etwas dagegen machen konnte steckte das Messer in Laras Bauch. Sie glitt zu Boden, es kam Blut aus ihrem Mund und dann war Lara tot.

Ich fühlte keine Trauer oder Schock, Freude oder Erleichterung allerdings auch nicht, ich fühlte einfach nichts. Erst als ich Ella schluchzend hörte regte ich mich wieder.
Erst hatte ich Angst, Joker hätte ihr etwas getan. Als ich aber sah, dass es ihr gut ging hatte ich Mitgefühl, denn sie weinte wegen Lara.
Joker schubste sie weg und ich fing sie in meinen Armen auf. „Eine sollte fürs erste auch reichen. Hast gute Reflexe Psycho." meinte Joker und verließ lachend den Raum.

Es dauerte über eine halbe Stunde bis Ella sich wieder beruhigt hatte. Sie hatte die ganze Zeit in meinen Armen gelegen und sich an mich geklammert. Es fühlte sich falsch an aber so wusste ich wenigstens, dass sie mir nicht die Schuld an Laras Tod gab oder zumindest hoffte ich das.

Laras Leiche war zwischenzeitlich aus dem Raum geholt worden. Nachdem Ella sich vollkommen beruhigt hatte ging ich zu Niko, denn obwohl er nicht den Anschein machte konnte ich nicht glauben, dass ihn die Sache so kalt ließ.

„Hey, wie geht's dir?" fragte ich was sich grade sehr komisch anfühlte. „Naja, nicht so toll, immerhin ist grade meine Cousine gestorben." antwortete Niko. „Du siehst nicht so aus, als wärst du sehr traurig." meinte ich. „Vielleicht habe ich es noch nicht richtig realisiert. Außerdem muss ich im Moment erst mal über was nachdenken."
„Über was denn?" wollte ich wissen, da es mich doch etwas wunderte, dass er über noch etwas anders nachdachte als Laras Tot. Es dauerte eine Weile aber dann antwortete Niko mir zögerlich: „Lara und bis gestern auch ich, wollten uns an dir rächen, wegen Lara Ella weg nehmen und mir den Tod androhen. Dass es so weit gehen würde, dass Lara dich sogar töten wollte wusste ich nicht. Das mit dem Rächen wollte ich dir vorhin auch eigentlich sagen aber der Joker musste ja dazwischen platzen."

Ich nickte verständnisvoll und meinte, dann: „Das konntest du nicht wissen und ich schätze, dass sie mich angegriffen hat lag auch mit daran, dass Ella in Gefahr
war." „Ja, wahrscheinlich aber das lässt sich jetzt auch nicht mehr herausfinden. Würdest du mich aber jetzt bitte etwas allein lassen?" sagte Niko und ich ging ohne noch etwas zu sagen weg, er brauchte Zeit zum Nachdenken.

Ich ging zu Ella und setzte mich neben sie. „Ich muss dich mal was fragen." sagte ich zu ihr. Sie nickte aber bevor ich meine Frage stellen konnte sagte sie, sie schon: „Ich weiß schon, was du fragen willst. Nämlich ob ich denke, dass du Lara umgebracht hast."
„Ja, genau." bestätigte ich verlegen ihren Verdacht. „Ich glaube nicht, dass du es absichtlich getan hast." beruhigte sie mich. „Oh, ein Glück ich hatte schon Sorge du würdest mir nicht glauben und unsere Freundschaft könnte wieder wegen ihr zerbrechen."
Ich fiel ihr um den Hals. „Findest du nicht das klang jetzt etwas hart?" meinte Ella. „Oh äh, ja tut mir leid." entschuldigte ich mich sofort. Ella aber hatte das nicht so ernst gemeint, wie ich gedacht hatte und sagte ruhig: „Schon gut. Lass uns nicht weiter über ihren Tod oder diesen Vorfall sprechen." Da stimmte ich ihr zu es war besser nicht weiter über solche Sachen nachzudenken.

Nach einiger Zeit des Schweigens hatte ich eine Idee. „Hey Leute wir müssen uns etwas ablenken und die Zeit vertreiben. Wir spielen jetzt Montags Maler, wie damals in der 5. Klasse immer."
Verwirrt sahen mich Ella, Lou und Niko an. „Wie willst du das spielen wir haben nichts zum malen." fragte Lou. Ich hatte sofort die Antwort für ihn: „Schon mal gesehen wie viel Staub auf dem Boden liegt? Wir malen mit den Fingern einfach auf dem Boden. Das macht es zwar etwas schwerer ist aber nicht schlimm." Ganz überzeugt sahen die drei zwar nicht aus, da sie aber auch keine bessere Idee zum Zeitvertreib hatte machte sie mit.

Ich fing an und zeichnete ein Haus auf den Boden, dies erriet Lou als Erster. Er malte mit den Fingern eine Hexe, das erriet Ella. Sie machte einen Hund was Niko erkannte. Nach ihm war wieder ich mit malen dran und wir spielten mehrere Runden bis keiner mehr Lust hatte.

„Was sollen wir jetzt machen?" fragte Niko gelangweilt. „Hat einer auf seinem Handy noch Saft und ein gutes Spiel welches ohne Wlan funktioniert?" wollte Lou wissen. Wir schauten nach. Entweder hatten wir nur noch wenig Akku oder wie Niko keine funktionierenden Spiele. Außer, dass wir jetzt wussten, dass es 12Uhr war waren wir kein Stück weiter als vorher.

Nach einer gefühlten Ewigkeit von Langeweile, in Wirklichkeit waren es nur zehn Minuten, sagte ich: „Wenn uns nichts besseres einfällt müssen wir eben auf das alt bewehrte zurückgreifen." „Was denn? Unsere Handys funktionieren nicht." fragte Niko verwundert. „Man, bist du abhängig." lachte Ella. Ich stimmte mit ein: „Da kann ich nur zustimmen. Was ich meinte waren eigentlich Sportübungen. Liegestütze und so weiter."
„Wäre mir jetzt nicht sooo langweilig würde ich mich weigern aber so sage ich: los geht's." meinte Ella und stand auf. Erst machte jeder von uns zwei Übung vor welche die andern wiederholten, dann machten wir eine kurze Pause und danach machte jeder noch eine weitere Übung vor und die andern diese nach.

„Hoffentlich gehen wir heute nicht noch weiter, ich bin K.O." schnaufte Niko. „Man sollte meinen du hättest mehr Kondition." lachte ich ihn aus obwohl ich selbst auch etwas außer Puste war. Niko machte nur eine abwehrende Handbewegung und wir beschlossen uns etwas auszuruhen für den Fall, dass es heute dochnoch weiter ging.

Ich bin mit dem Kapitel nicht so ganz zufrieden. Aber das nächste wird wieder besser, versprochen 💁🏼‍♀️

Meine Suicide Squad GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt