31. Nächtliche Begegnung

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Später Abend 23.30 Uhr

Ich hatte den ganzen Tag und Abend lang keine Gelegenheit mit J. zu sprechen. Müde lagen wir vier jetzt mittlerweile auf beiden Sofas verteilt. „Ich denke heute wird das nichts mehr, lasst uns versuchen zu schlafen." sagte ich gähnend zu den anderen. Auch sie sahen verdammt müde aus. „Würde ich ja gern aber ich hab so Hunger, dass ich nicht einschlafen kann." meinte Niko. Ella und Lou bestärkten dies mit einem einheitlichen: „Ich auch." Ich seufzte einmal tief und sagte dann: „Nah gut ich werde was zu Essen suchen. Aber wehe ich werde wegen euch erwischt wie ich im Haus rum schleiche oder ihr schlaft, wenn ich wieder komme und bin umsonst gelaufen." Die drei nickten nur.

Also machte ich mich auf den Weg, ich wusste noch ungefähr wo die Küche war und konnte nur hoffen, dass der Koch schon weg war und mir auch sonst niemand über den Weg lief.

Eilig huschte ich durch die Zimmer und Flure. Es überraschte mich, dass ich mich hier so gut zurecht fand und das im halbdunkel. Doch irgendwann war ich doch falsch abgebogen und fand mich in einem Flur wieder den ich bei meinem letzten „Besuch" nicht betreten hatte. Er sah anders aus als sämtliche andere Flure. Überall war Graffiti mit dem verschiedene Symbole gesprüht worden waren wie „HAHAHA", J. oder eine Krone.

„Hier müssen die Zimmer sein wo nur Joker Zugang hat." dachte ich. Langsam ging ich den Flur entlang und hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass mich jemand verfolgte, es war gruselig. Dieser Gang war so viel dunkler und unheimlicher als alles andere in dieser Villa. Schließlich war ich am Ende angelangt hier ging es nicht weiter, also drehte ich mich um und wollte schnell wieder zurück gehen, doch ich wurde aufgehalten.

Vor mir stand Joker, Oberkörper frei und nur mit einer Art Jogginghose bekleidet. Das spärliche Licht warf dunkle Schatten auf sein Gesicht und doch konnte ich seine blitzenden, blauen Augen sehen.

Ich erschrak so sehr, dass ich rückwärts bis zur Wand stolperte. J. lief mir Schritt für Schritt hinterher, bis er seine Arme neben mich an die Wand gelegt vor mir stand. Nervös sah ich ihn an. „Was machst du denn hier? Wolltest du etwa wieder abhauen?" während er das fragte war er mir mit seinem Körper und Gesicht immer näher gekommen. „N, nein..." begann ich mit zittriger Stimme. Ich mochte es gar nicht, wenn er mir so nah war, ich fühlte mich dann sehr bedroht und schutzlos, was ja auch stimmte. Ich versuchte mich nicht so sehr davon beunruhigen zu lassen und antwortete auf seine Frage: „Ich habe die Küche gesucht, weil ich und die anderen Hunger bekommen haben. Und wieso sollte ich abhauen?"

„Dass bist du immerhin schon einmal also gehe ich lieber sicher." meinte J. „Okay nachdem das geklärt ist könntest du bitte etwas von mir weg gehen? Ich fühle mich so echt unwohl." fragte ich bittend. „Ach ja?" meinte Joker hämisch grinsend. Ich sah ihn bittend und etwas genervt an. „Nah gut, ich will mal nicht so sein, weil du dich heute gut angestellt hast." Er entfernte sich ein Stück von mir und ich atmete erleichtert aus.

Ein für mich etwas peinliches Schweigen entstand, weshalb mir schließlich nichts besseres einfiel als zu fragen: „Und, bist du froh, dass Harley wieder bei dir ist?" J. wurde daraufhin allerdings überraschend ernst. „War ich für einen kurzen Moment, doch dann hat sie einen schweren Fehler begangen und ich habe sie noch auf der Fahrt hier her getötet." Ich sah ihn geschockt an, ich hatte wirklich alles erwartet aber nicht das. Eigentlich wollte ich mir diese Frage verkneifen aber dann konnte ich nicht anders: „Aber warum?!" Joker kam wieder näher auf mich zu und sah mir tief in die Augen, dann sagte er: „Weißt du noch, dass ich im Helikopter Deadshot erschießen wollte?" Ich nickte. „Tja das war deshalb, weil Harley sich an ihn rann gemacht hat und das dulde ich nicht. Ich wollte sie damit bestrafen aber stattdessen hat sie es auf der Fahrt offen vor mir zugegeben und ich sah mich, nachdem sie sich auch nicht entschuldigen wollte, gezwungen sie aus meinem Leben verschwinden zu lassen. Also hoffe ich für dich, dass du jetzt weißt was passiert, wenn du einen zu großen Fehler machst." Ich schluckte kräftig.

J. trat wieder etwas zurück und lächelte daraufhin sein übliches Joker-Grinsen welches mir sehr viel besser gefiel als, wenn er so ernst war. „Deatshot werde ich natürlich trotzdem noch umbringen. Und wenn du dich benimmst dich am leben lassen." meinte er und lachte.

„Am Leben lassen, da war ja noch was." fiel mir wieder ein. „J. ich muss mit dir über was reden. Um genau zu sein ist es eine ziemlich komische Bitte."

Joker hörte auf zu lachen und sah mich interessiert an. „So was hat tatsächlich noch niemand zu mir gesagt, nicht mal Harley." „Nah so was." schmunzelte ich. „Ja, aber was willst du jetzt eigentlich?" forderte mich J. interessiert auf weiter zu sprechen.

„Meine Bitte an dich ist: Töte meine Freunde." sprach ich meine Bitte aus auch wenn es sich echt falsch anfühlt das zu sagen. Auch Joker schien verwirrt: „Hab ich dich grade richtig verstanden, du willst dass ich deine Freunde töte?" „Ja und das hat auch einen bestimmten Grund." begann ich und erklärte ihm die Sache mit dem zurück kommen in unsere Welt.

„Also wieder eine dieser verrückten Geschichten mit anderer Welt und so." meinte J. nach meiner Erklärung. Ich nickte. „Und was ist mit dir? Willst du auch zurück?" fragte J. und sah mich ganz komisch an irgendwie... besorgt oder traurig? Ich war zwar auf diese Frage gefasst doch eine richtige Antwort hatte ich nicht darauf. „Ich weiß nicht. Einerseits will ich unbedingt nach Hause zu meiner Familie und meinen anderen Freunden und vor allem dieses komische Gefühl los werden aber andererseits..." ich senkte den Kopf. J. zog ihn mit Daumen und Zeigefinger wieder hoch. „Ja ich höre?" „Will ich auch bei dir bleiben." gestand ich.

Wir schwiegen beide eine Weile, doch dann sagte Joker irgendwann mit ganz ruhiger Stimme, wie ich sie von ihm nicht gewohnt war: „Das ist mir wirklich noch nie passiert, dass jemand bei mir bleiben will ohne das ich ihn bedrohe oder einer Gehirnwäsche unterziehe." „Ich bin mir ja auch nicht ganz sicher." meinte ich irgendwie entschuldigend. „Schön, dann wirst du jetzt in das Zimmer gehen welches du letztes Mal hier hattest und morgen früh sagst du mir deine Entscheidung dann erschieße ich entweder nur deine Freunde oder auch dich." „Klingt nach nem Plan." sagte ich und ging in Richtung des Zimmers.

Meine Suicide Squad GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt