Kapitel 1 - Angst vor Niederlagen

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Es war ein recht windiger Tag des Oktobers in Detroit. Die braunen Blätter fielen nun von den Bäumen und wurden kurz darauf vom Winde verweht.
Vor kurzem zog ich mit meiner Tante und meinen zwei Brüdern in einen abgelegen Teil dieses Ortes. Vorher lebten wir in Yakima, Washington, doch auf Grund dessen, dass meine Mutter letztes Jahr an Krebs verstarb und mein Vater ein verantwortungsloser Drogendealer ist, zog ich mit meinen Brüdern zu meiner Tante. Zunächst waren alle von dieser Idee entsetzt. „Ich will hier nicht weg! Was wird aus meinen Freunden?" oder „Ich möchte hier bleiben, hier ist es ruhig und ich muss meine Freundin nicht alleine hier lassen!" durfte ich mir wochenlang anhören, doch nachdem wir vor Tante Kates Haus standen, sagte keiner mehr einen Ton.
Jedenfalls ist heute unser erster Schultag und meine Brüder sind total aus dem Häuschen, dass sie neue Kontakte knüpfen können und wieder Streiche spielen können, aber ich war die einzige, die sich lieber vergraben wollte.
Ich hatte es schon immer schwer Freunde zu finden. In Yakima hatte ich zwei Freundinnen. Nun bin ich Meilenweit weg von ihnen und sogar Skypen wird knifflig, da sie nicht immer Zeit für mich haben..
„XXX wo bleibst du denn? Hast du schon gefrühstückt?!" rief Kate die Treppe hoch. „Ich komme gleich!" Schnell zog ich meinen Hoodie, die Jeans mit den Löchern und ein paar Sneaker an und joggte die Treppen mit meinem kleinen Rucksack hinunter, schnappte mir mein Pausenbrot und ging vor die Tür, um eine zu rauchen. Meine Brüder saßen gemütlich am Esstisch und aßen ihr Rührei, doch ich konnte heute morgen nichts essen. Mein Magen grummelte vor Nervösität und jetzt noch einen Happen zu essen, wäre Selbstmord. Kate sah mich, ich konnte es spüren. Sie schaute mich direkt an und kurz darauf setzte sie sich zu mir auf die kalten Stufen vor der Haustür. „Hay XXX, warum schaust du so grimmig?"
Meine Hand war zittrig und ich konnte spüren, wie die Zigarette zwischen meinen Fingern immer kürzer wurde. „Nun ja..", stammelte ich. „es ist nur, ..."
„... die neue Schule, richtig?" Ich schielte zu ihr rüber. Sie hatte meinen Satz perfekt ergänzt. „J-Ja! Es bereitet mir Sorgen. Ich wette die Wissen alle Bescheid über mich und meine Vergangenheit und dann habe ich es noch schwerer Freunde zu finden. Jake und Finn haben es gut, sie finden schnell Freunde. Aber ich benehme mich vor Fremden wie eine aus der Klapse entkommene Irre!" Kate grinste, natürlich grinste sie! Ich redete Bullshit vor mich hin. Ich nahm einen Zug von der Zigarette. Sie war das einzige, was mich beruhigte. „Keine Sorge, das wird schon!" Sie legte ihre Hand auf meine Schulter und gab mir einen Kuss auf die Wange. Dann stand sie auf und sagte, wir sollen nicht herumströdeln und nun Zur Schule gehen. Ich drückte meine Zigarette auf der Stufe aus, schmiss sie weg und machte mich auf den Weg.

Once I met a Boy named Marshall ..Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt