Kapitel 18 - A lovely day💓

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Februar - Die Zeit, in der der Schnee schon langsam zu schmelzen schien. Die Zeit, in der sich der Winter langsam verabschiedete. Die Zeit, in der Valentinstag immer weiter heranrückte. Es war einer dieser kalten Tage, an denen man sich viel lieber in eine dicke Wolldecke gehüllt hätte, anstatt in eine Schule ohne funktionierende Heizungen zu stolzieren. Meine Hände erfroren fast. Mist! Hätte ich nur an die dicken Handschuhe gedacht, die mir meine Oma letztes Jahr mit zum Umzug gegeben hat! Und als ob DAS nicht schon reichen würde, musste ich den eiskalten Spind auch noch öffnen, um mein f*cking Mathebuch rauszuholen. Wer kommt bitte auf die glorreiche Idee, Mathematik an einem Montagmorgen zu unterrichten? Als hätte jemand Bock auf diesen Scheiß. Naja, ich beruhigte mich schnell von diesem Gedanken, als Marshall mit einer Rose in der Hand und einem dicken Lächeln auf den Lippen, direkt auf mich zukam. „Hay, Babe!" hauchte er in mein Ohr und fasste meine Taille. „Hier eine kleine Geste zu Valentinstag! Es ist nichts beson-"
„Sie ist perfekt!" unterbrach ich ihn schnell, drehte mich um und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Selbstverständlich hatte ICH auch etwas für ihn. Eine kleine, graue Box holte ich aus meinem Rucksack hervor und gab sie ihm. Musternd drehte er die kleine Schachtel in seinen Händen hin und her und öffnete sie. Er schielte mich schmunzelnd an und holte die kleine Kette hervor, dessen Anhänger mit unserem Datum graviert war. Er kettete sie sich gleich um den Hals, fasste wieder meine Taille und küsste mich. „Ich liebe sie. Und ich liebe dich" Einen Schritt nach hinten und er drückte mich gegen den kalten Spind.

Den ganzen Tag hatte ich nichts anderes zutun, als an Marshall zu denken. Verrückt, oder? Wie besessen man von einem Menschen werden kann. Wie verrückt man von dessen Geruch werden kann. Wie krass man eine Person lieben kann. Und das alles mit dem Risiko verletzt zu werden. Aber dieses Risiko wollte ich gerne eingehen, nur, um eine schöne Zeit mit ihm verbringen zu können. Und auch, wenn er mich verletzen sollte, würde ich ihn trotz allem lieben. Ja ich weiß! Total irre, aber so bin ich nunmal.

Nach der Schule wartete er an seinem Wagen auf mich. „Heute möchte ich dich an einen ganz besonderen Ort entführen." sagte er. „Steig ein!" Der Schnee knirschte unter meinen Füßen und die Tür quietschte, so als ob sie jeden Moment hinausfallen würde. Ich stieg ein. Sowie der Spind, war die Autotür noch kälter, doch im Auto war es warm, gemütlich. Langsam fuhr er vom Parkplatz hinunter, auf die Straße, über die 8 Mile hinaus. Eine halbe Stunde verging. „Wie lang fahren wir denn noch?" fragte ich ihn neugierig. Er beugte sich leicht nach vorne. „Warte einfach ab."
Plötzlich bog er nach rechts ab. Er hielt an einer Art Klippe. Von hier aus konnten wir auf Detroit hinab sehen. Es war wunderschön. Der Schnee verdeckte die Stadt nur halb und die Lichter leuchteten hindurch. Die Dämmerung ließ es noch viel schöner erscheinen, als es eh schon war. Er kam auf mich zu und schaute zu mir hinunter. Ich drehte mich zu ihm und umarmte ihn. Ich wollte diesen schönen Moment genießen. Er scheinbar auch, denn er erwiderte die Umarmung und schaute auf Detroit hinab. „Wieso bist du mit mir hier rauf gefahren?"
„Ich komme hier ausschließlich mit Leuten her, die ich liebe. Sehr liebe." Einen Moment Stille übertönte uns. Ausschließlich mit Leuten, die ich Liebe. Ist das gut oder schlecht? Wie viele liebt er denn? Ich war total überfordert, doch dieser Gedanke zerriss mich so sehr, dass ich im nächsten Moment einfach nurnoch darüber nachdachte, dass er mit MIR hier rauf gekommen war. Das schien ja schon etwas besonderes zu sein. Also genoss ich diesen Moment. Wir saßen bis spät abends an der Klippe, bis ich einschlief und später in seinem Auto wieder wach wurde.

Once I met a Boy named Marshall ..Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt