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Alec:

Wir lagen beide seitlich da und grinsten uns an, eine ganze Weile, bis er mich richtig musterte und unzufrieden feststellte: „Du hast ja dein Shirt noch an. Wie sollst du denn da Braun werden und behaupten, dass du einen super tollen Urlaub hattest?"

Er griff zu dem Saum meines Shirts und wollte es mir über den Kopf ziehen, aber ich hielt ihn panisch auf.

„Halt! Nicht!"

Überrascht schaute er mich an. „Was ist los? Hast du ne Sonnenallergie oder so?"

Ich schüttelte den Kopf. „Nein, das nicht... ich..." ich wich seinem Blick aus, aber das konnte ich nicht mehr lange, weil er mein Kinn zwischen die Finger nahm und mich so bestimmend ansah, dass ich einfach mit der Sprache rausrücken musste.

„ich bin zurzeit einfach nicht so zufrieden mit meinem Körper..."

„Alec", meinte er kopfschüttelnd. „Niemand ist das jemals. Nicht mal die berühmtesten Leute, die so viele Bewunderer haben. Die lassen sich auch alles Mögliche Operieren, aber nur weil sie halt das Geld dazu haben. Ich bin mir sicher, so schlimm kann es gar nicht sein..."

Es klang irgendwie aufmunternd.

Seufzend schüttelte ich den Kopf und schaute bewundernd auf seine Muskeln.

Meine Hand reichte bei meinem Hirn die Kündigung ein und machte sich selbstständig, um seinen Oberkörper entlang zu fahren.

„Weißt du, ich hatte viel Frust und Stress und beim Lernen hab ich nebenbei auch immer viel gegessen, zum Sport machen hatte ich keine Zeit mehr und das sieht man halt dann auch"

„Du musst dich doch nicht rechtfertigen" Dave unterbrach mich mit verständnislosem Blick. „ich werde dich nicht zwingen, dich auszuziehen. Ich kann dir nur sagen, dass du keine Angst haben musst, dich mir zu zeigen. Nicht bei mir." Er lege die Hand auf meine, die auf seiner Brust verweilt war, und rückte sie so zurecht, dass sie genau über seinem Herzen lag.

Ich stellte fest, wie schnell sein Herz schlug und schaute ihm besorgt in die Augen.

Er aber lächelte nur. „Schau mal wie das abgeht, nur weil du bei mir bist... Ich will dir nahe sein, Alec, auf jede erdenkliche Art. Ich hab dir doch schon mal gesagt, dass du niemals perfekt sein kannst, weil jeder darunter was anders versteht. Aber für mich bist du es und zwar genauso wie du bist. Du kennst mittlerweile so gut wie all meine Ecken und Kanten und was ist damit? Sie sind bedeutungslos. So ist das bei dir auch. Ich wäre ernsthaft besorgt, wenn du nun auch noch körperlich makellos wärst, nachdem du den Charakter eines Engels in dir trägst. Das wäre nämlich unfair und unmöglich und ich müsste dir unterstellen, ein Alien zu sein. Weil ich dich aber nicht umbringen und sezieren will, sind wir froh um jeden Makel, den du hast, mh?"

Er erwartete meine Zustimmung und ich konnte nicht anders als zu nicken, während sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen schlich.

„Also, können wir dann jetzt ins Wasser gehen? Ich war ewig nicht mehr schwimmen" Er wechselte das Thema nicht sehr elegant, dafür aber wirksam, indem er aufstand und mich gleich mit auf die Beine zog.

Er wollte mich voranschieben in Richtung Meer, aber ich blieb stehen und zog mir mein Shirt über den Kopf.

Etwas nervös ließ ich es dann auf mein Handtuch fallen und schaute zu, wie sich meine Füße im Sand vergruben.

Ich war kurz davor, wieder einen Schluckauf zu bekommen in dem Bewusstsein, dass Dave meinen Körper musterte, als ich plötzlich seine laute Lache hörte.

„Das kann nicht dein Ernst sein!" Er hielt sich am meiner Schulter fest, um nicht umzukippen und lachte sich dabei einen ab.

Na schönen Dank auch.

Das Herz Der Dunkelheit (Manxman)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt