Reader POV
Ich saß nahe des Lagerfeuers, wo noch immer der Duft von frischem Kaninchenfleisch zu vernehmen war, wovon es heute zu Mittag gegeben hatte. Ich sah rüber zu den beiden Brüdern Delsin und Jack, die gerade mit Stöcken gegeneinander kämpften. Delsin versuchte stets seinen älteren Bruder zu übertrumpfen und besser zu sein als er, aber Jack war immer der etwas bessere von beiden. Delsin ärgerte sich immer darüber wenn er verlor, dabei sah man ihm genau an, dass er zu seinem Bruder aufsah und genauso stark sein wollte wie er. Ich hatte die letzten Tage damit verbracht schweigend den Tagesablauf der Jungs zu beobachtet. Fast eine Woche ist es schon her seit ich in Neverland angekommen war und ich selbst merkte, dass ich ungewollt immer mehr in mich kehrte. Ich dachte jeden Tag darüber nach über meine Schandtat jemanden getötet zu haben und ich wusste absolut nicht was ich mir dabei gedacht hatte. Ich konnte es nicht akzeptieren und begreifen....Dabei war ich doch stets ein recht aufrichtiger Mensch gewesen, hatte ich zumindest gedacht...
Die Tage waren also einfach so an mir vorübergezogen ohne dass ich es wirklich bemerkt hatte. Ich hatte geglaubt, dass ich nur ein wenig Zeit benötigte um alles zu ordnen und ich mich dann vielleicht auch eher einem der Jungs öffnen würde, stattdessen saß ich immer noch hier und fühlte mich als hätte sich rein gar nichts geändert. Als tobte noch immer das Chaos, als dachte ich jeden Tag, immer und immer wieder über die ein und selben Dinge nach, nur um mich am Ende des Tages schlafen zu legen und festzustellen, dass keine meiner Überlegungen mir weiter gebracht hatte.
Die Jungs schienen sich allmählich an meine Anwesenheit gewöhnt zu haben und manche sind durchaus offener mir gegenüber geworden. Einige trauten sich nun mich anzureden oder mich in Gespräche zu ziehen. Ich bemerkte kaum noch verlegene, unbeholfene Blicke von den Jungs. Die Blicke hatten sich geändert und nun sahen mich die Jungs ein wenig bemitleiden an, weil sie anscheinend bemerkten, dass ich etwas zu sehr in mich gekehrt war und mich zu distanziert verhielt. Aber ich wusste nicht, wie ich das lösen und ändern konnte. Die Verzweiflung hielt mich einfach noch immer fest im Griff, wie eine Eisenkette.
Seufzend sah ich wieder Delsin und Jack, wie die beiden immer noch eifrig miteinander kämpften und andre Jungs sie grölend anfeuerten. Ich hatte nun schon oft gesehen wie die Jungs kämpften oder trainierten und immer wieder spürte ich wie meine Muskeln dabei zuckten. Es juckte mich durchaus ein wenig in den Fingern mitzumachen, denn die Jungs strahlten immer sehr viel Freude und Spaß dabei aus. Nicht nur das, ich war auch total fasziniert davon wie gut die Jungs waren. Sie alle waren schnell und flink im Umgang mit Waffen. Jeder hatte so sein spezielles Gebiet und seine Lieblingswaffe, aber sie alle konnten sich verteidigen, was auf einer Insel wie dieser, doch sehr hilfreich war, wie ich annahm. Ich fühlte mich also einmal mehr nutzlos... so wie ich mich stets Zuhause gefühlt hatte... unfähig und nutzlos irgendetwas in meinem Leben zu erreichen und was mir eine Zukunft bescheren würde. Unfähig etwas zu ändern oder zu bewegen, denn egal wie sehr ich es versucht hatte, ich war immer gescheitert, da jegliche Bemühung immer umsonst gewesen waren...
Meine gebrochene Persönlichkeit hinderte mich auch stets daran einfach aufzustehen, rüber zu gehen und die Jungs darum zu bitten, es mir beizubringen. Es war ohnehin nur noch eine Frage der Zeit, wie lange sie alle es noch dulden würden, dass ich mich nicht nützlich machte. Jack hatte es mir schließlich bereits gesagt, jeder verrichtete hier seine Tätigkeiten und Aufgaben und nur alle gemeinsam überlebten sie hier. Ich war momentan nichts Weiteres als ein Mitläufer und den duldete man gewiss nicht lange, aber ich konnte mir einfach noch nicht den Ruck geben. Ich hatte mich noch nicht mal irgendwem geöffnet und mit niemandem darüber gesprochen, dass ich jemand getötet hat... Peter hatte mich einmal danach gefragt, seither nicht mehr und er war in den letzten Tagen auch recht selten im Camp gewesen. Die andren Jungs hatten mir daraufhin gesagt, dass es öfter mal vorkam, dass Peter mal längere Zeit verschwand, immer dann wenn er Zeit für sich brauchte oder andere Dinge zu erledigen hatte.
DU LIEST GERADE
Lost: Verloren an die Dunkelheit - [Dark Peter Pan X Dark Reader]
FanfictionDie Dunkelheit des Lebens verschlang mich mehr und mehr in einer nicht endenden Spirale aus Verzweiflung und Hilflosigkeit, doch dann geschah alles so plötzlich und ehe ich mich versah landete ich in Neverland wo ich Peter Pan traf, der mich die gut...