Lost: Verloren an die Dunkelheit - [Dark Peter Pan X Dark Reader]

Kapitel 30 - Die Quelle der Wahrheit

Non Reader POV

Als Pan zurück ins Camp kam, saßen die meisten seiner verlorenen Jungs noch am Campfeuer beisammen. Alex konnte er darunter allerdings nicht erblicken. Peter erklomm daher die Leiter und überquerte die Hängebrücke zu seinem Baumhaus, um sich zu vergewissern. Und tatsächlich lag Alex unverändert auf den blanken Holzplanken, genau an Ort und Stelle, wo Pan ihn ausgeknockt hatte und zurückgelassen hatte. Ein amüsiertes, belustigtes Grinsen huschte Pan über die Lippen. Er hatte nicht wirklich erwartet, dass Felix sich die Mühe machen würde Alex beiseite zu räumen. Ohne konkrete Anweisung würde Felix bei solchen Sachen keinen Finger rühren und dessen blieb er sich auch treu.

Peter warf kurz ein Blick runter zu den andren Jungs und dann wieder zu Alex. Die andren Jungs hatten den Jungen mittlerweile gewiss dort liegen sehen und Felix hatte ihnen die Sache garantiert erklärt, aber offenbar hatte es auch keiner der andren als nötig befunden den Jungen von dort wegzubewegen und irgendwohin zu tragen wo er es bequemer hatte und nicht mitten im Weg lag. Andererseits konnte Pan sich auch gut vorstellen, dass Felix ihnen einfach gesagt hatte, dass es schon in Ordnung sei Alex einfach da liegen zu lassen.

Letztendlich ist es Pan auch vollkommend egal. Er würde den Jungen garantiert da nicht wegräumen, auch wenn er direkt vor dem Eingang zu seinen Gemächern lag. Alex ging ihm so auf den Zeiger, dass es ihm schlichtweg egal war und er sich nicht die Mühe machen wollte, den Jungen ins Bett zu tragen.

Es wunderte ihn nur, dass der Junge noch immer nicht aufgewacht war. Kurz dachte Pan amüsiert, er habe Alex doch ausversehen umgebracht, aber so ein Versehen würde ihm nicht passieren, außerdem waren Alex Atemzüge zu sehen. Der Junge schlief einfach nur tief und fest. Irgendwann würde er schon wieder aufwachen. Spätestens morgen früh, da war sich Pan ganz sicher. Und bis dahin würde er sich überlegen, wie er mit Alex weiter verfahren wollte und was er noch tun konnte um den Jungen zu überzeugen und ihn dazu zu bewegen diesen bescheuerten Hoffnungsstrohhalm endlich loszulassen und ihm diese ätzende Warterei auf seine Eltern auszutreiben. Pan war zuversichtlich. Ihm fiel immer irgendetwas ein. Es gab immer irgendeine Möglichkeit und Peter war sich nie zu schade für irgendeinen guten Einfall oder einen gewieften Plan. Sein Köpfchen hatte schon genügend kreative und glorreiche Ideen hervorgebracht und auch jetzt würde ihm sicher noch was einfallen. Genauer gesagt, er hatte sogar schon eine wage Idee. Seine Devise war nicht umsonst, dass man stets einen Plan B in der Hinterhand haben sollte, denn damit gewährleistete man, dass man meistens seinen Gegnern nicht nur einen Schritt voraus war und auf Notfälle schneller reagieren konnte, sondern sicherte es einem meist auch den Sieg.

Am nächsten Morgen winkte Peter Alex direkt zu sich. Alex wirkte noch ein wenig verwirrt und schlaftrunken. Zumindest lief er umher wie einen schlafwandelnden Geist, was wohl daran lag, dass es noch nicht lange her war, dass der Junge erst erwacht war von Peters Schlafzauber. Peter hatte Felix die Erklärung überlassen und Alex hatte sich glücklicherweise mit der Aussage zufriedengegeben, dass er einfach umgekippt ist, aus welchen Gründen auch immer. Der Junge schien selbst noch zu verwundert darüber, dass er keine großen Nachfragen oder Gedanken dazu anstellte.

„Was gibt's?" fragte Alex als er neben Peter Platz nahm.

Peter rückte etwas näher und setzte die beste Unschuldsmiene auf, die er zu bieten hatte. Er sah sich ein paar Mal unsicher um und zögerte seine Worte heraus, um eine neugierige Verschwiegenheit zu erzeugen.

„Weißt du, ich hab lange überlegt ob ich dir davon erzählen soll..." begann Pan schließlich geheimnistuerisch und mit noch immer unsicherer Stimmlage.

„Was? Was erzählen?" drängte Alex ein wenig und die Neugierde sprach jetzt schon etwas aus ihm heraus, was Pan innerlich zufrieden grinsen ließ.

„Es gibt hier eine magische Quelle..." begann Peter, zunächst ohne große Ausschweife, nur um die Neugierde des Jungen noch weiter anzufachen.
„Was für eine magische Quelle?" wollte Alex wissen.