Kapitel 12 - Verloren an die Dunkelheit

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Reader POV

Ich war Feuer und Flamme. Mein Ehrgeiz und meine Leidenschaft brannten endlich lichterloh und ich hatte dabei mein Gewissen völlig verbrannt und ausgelöscht. Die schwarzen Flammen hatten mein Herz völlig umhüllt und ich liebte es! Ich liebte das Gefühl und hatte mich nie zufriedener und überzeugter gefühlt als in diesem Moment. Nie hätte ich gedacht, dass die Finsternis, die mich die ganze Zeit schon umgeben hatte, mein Retter sein konnte. Die ganze Zeit hatte ich Angst davor gehabt, hatte die Dunkelheit gefürchtet, doch Peter Pan hatte mich eines besseren belehrt und mir gezeigt, dass man vor der Dunkelheit keine Angst haben braucht, sondern dass sie sogar dein Freund, dein Held und Retter sein konnte.
In meiner Geschichte gab es keine ehrenhaften Helden und Götter in dem Sinne, jetzt gab es nur noch mich, Pan und unsere gemeinsame Macht! Von Wegen Bösewichte bekamen nie ein Happy End! Ich würde das Gegenteil beweisen, denn nun hatte ich meine Geschichte endlich wieder in der Hand und würde nie mehr zulassen, dass nochmal irgendwer mir die Feder aus der Hand reißt. Ich schrieb meine Geschichte selbst und wenn ich diese mit Blut schreiben musste. Mit Blut all jener, der sich mir und Peter in den Weg stellten.

Peter stand dicht hinter mir. Ich hatte den Arm ausgestreckt und meine Handfläche zeigte nach oben. Peters Hand lag direkt unter meiner und er gab mir so Unterstützung. Wir standen wieder am Ufer von White Bay.
„Konzentrier dich und schließ die Augen." hauchte er mir zu und ich hörte das Dunkle in seiner Stimme, was mir einen wohligen Schauer verpasste.

Ich schloss wie befohlen die Augen.

„Und jetzt stell dir die Flamme in deiner Hand vor." wies er an „Stell dir vor wie du all jene am liebsten mit dem Feuerball verbrennen würdest die dir Leid gebracht haben und wie deren Fleisch langsam vom Knochen schmilzt und sich deren Haut schwarz versenkt."

Ich konnte es mir bildhaft vorstellen und war etwas überrascht, dass mir so viele Leute einfallen würde, deren Haut ich mit Feuer versenken würde, bis nur schwarzes, verbranntes Fleisch am Knochen hang.

Wenig später flackerte eine Flamme in meiner Handfläche auf und ich öffnete sofort die Augen. Ich sah begeistert in das lodernde Orange des Feuers in meiner Hand. Es war ein großartiges Gefühl so etwas Mächtiges und Vernichtendes wie Feuer in Händen zu halten ohne sich davon zu verbrennen.

Peter nickte billigend.

„Als nächstes sprengen wir diesen Stein." verkündete er und zeigte auf einen Felsen.

Ich nickte und wandte mich dem Fels zu. Ich streckte den Arm aus und Peter umfasste wieder unterstützend mein Handgelenk. Für den Anfang würde er mir unterstützend helfen Magie zu wirken, bis ich ein Gefühl dafür bekam.

„Denk wieder an deine Wut und richte all deinen Zorn auf den Felsen."

Ich versuchte dem bestmöglich nachzukommen. Ich wurde nur kurz abgelenkt als Peters Finger sich etwas fester um mein Handgelenk schlossen. Die Berührung ließ mich wieder leicht erzittern, trieb aber auch ein Schmunzeln in mein Gesicht. Dann fühlte ich die Magie in meinem Arm. Ich konnte spüren wie die Magie durch meinen Körper strömte, pulsierend wie mein Blut. Ich fühlte das Kribbeln in meinen Fingern und im nächsten Moment zersprang der Felsen in einer gewaltigen Explosion und die etlichen Teile stürzten ins Meer.

Ich erschrak kurz selbst bei dem Knall, war aber dann selbst beeindruckt von der gewaltigen Zerstörung. Ich sah kurz auf meine Hände. Es war noch immer unfassbar, dass ich das getan hat, dass ich Magie beherrschte! Die Macht zu spüren war unfassbar befriedigend!

Mir war derweil selbst schleierhaft, wieso ich so lange gezögert hatte und Angst gehabt hatte. Es war für mich nicht mehr nachvollziehbar, wieso ich diese Macht nicht direkt angenommen hat, wo ich genau diese Macht doch die ganze Zeit hatte haben wollen! Das Gefühl war einfach unbeschreiblich, dieses unheimliche Machtgefühl! Es war großartig die Macht in Händen zu halten. Magie war eben doch die Antwort auf alles! Nichts und niemand mehr würde sich mir in den Weg stellen können.
Leicht bewegte ich die Finger. Unfassbar, dass meine Hände gar nicht anders wirkten als früher und in meinen Fingern nun doch so viel Kraft steckte. Jeden Tag hatte ich daran gedacht und davon geträumt Magie zu besitzen um alle zu vernichten und aus dem Weg zu räumen! Peter hatte mir endlich die Augen geöffnet. Endlich fühlte ich mich frei von all meiner Last, jetzt wo ich die Dunkelheit in meinen Adern spürte und dieses Gefühl unheimlich liebte!

Lost: Verloren an die Dunkelheit - [Dark Peter Pan X Dark Reader]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt