Kapitel 7 - Die Magie der Überzeugung

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Reader POV

Am Abend saß ich auf einem der Plateaus rund um das Baumhaus. Ich ließ die Füße vom Plateau baumeln, während neben mir Delsin und Kev saßen. Sie zeichneten gerade mit zerdrückten Beeren auf Lederresten und großen Pflanzenblättern. Ich saß schmunzelnd bei ihnen und hatte mich von den beiden überreden lassen mitzumachen. Irgendwann hatten die beiden angefangen nicht nur auf den Lederresten zu zeichnen, sondern damit begonnen sich gegenseitig die Beerenfarbe auf Arme, Beine und Gesicht zu schmieren und irgendeine Kriegsbemalung sich ausgedacht. Sie dachten sich Rufe und Geheul aus für ihren Kriegerstamm. Die beiden schienen eine blühende Fantasie zu haben.

„(y/n)!" hörte ich, weswegen ich aufsah und Peter erblickte, der vor den Stufen zum Plateau stand „Auf ein Wort?"

Ich nickte und sah nur kurz zu Delsin und Kev, die ohnehin gerade ziemlich mit sich beschäftigt waren und ihrem Kriegsgeheul. Ich lief also rüber zu Peter, der mich mit eingehend Augen musterte, wie mir nicht entging, weswegen mir kurz ein wenig warm wurde unter diesem durchdringenden Blick.

„Was gibt's?" fragte ich ein wenig verunsichert.

„Ich will dir nur was zeigen." gab er nun wieder lächelnd zurück und seine zuvor ernsteren Gesichtszüge hatten sich mit einem mal wieder gelöst.

Ich nickte nur und folgte ihm dann. Ein wenig war ich aufgeregt und neugierig darauf was er mir zeigen wollte. Als ich ihm hinterher lief und nach unten folgte, spürte ich wie die Aufregung und Neugierde mit jedem Schritt mehr anwuchs. Er hatte mich definitiv neugierig gemacht, zumal in seinem Ton eine gewisse Dringlichkeit mit geschwungen hatte sowie ein gewisser Hauch an Heimlichtuerei. Durften die andren Jungs davon nicht erfahren oder hatte Peter das schlichtweg mit Absicht getan um mich etwas mehr auf die Folter zu spannen?

Ich folgte Peter aus dem Camp. Er führte mich zur Lagune, die nicht weit vom Camp war. Jene die, die Jungs zum Baden und Waschen von Kleidung nutzten. Ich war schon einmal hier gewesen, es war also nun kein neuer Ort für mich. Demnach konnte es unmöglich das sein, was er mir zeigen wollte. Derzeit befand sich niemand hier außer uns beiden.

Peter ließ sich auf einem der Felsen, um die Lagune nieder und ließ die Füße etwas baumeln, während er zu mir rüber sah „Du scheinst dich allmählich hier einzuleben, mh?"

Ich nickte leicht lächelnd „Ja, so langsam gewöhn ich mich glaube ich daran..."

Heute war mein sechster Tag hier, morgen wäre es dann schon eine Woche, ohne den Abend dazu gezählt an dem ich angekommen war, schließlich konnte man den nicht als ganzen Tag zählen. Aber ja es stimmte durchaus, ich begann mich langsam aber stetig wohler zu fühlen und ein wenig einzuleben. Die anfängliche Distanz, die ich selbst zu verschulden hatte, hatte begonnen sich gemächlich aufzulösen.

„Also, du wolltest mir was zeigen?" fragte ich dann, als von Peter nichts mehr kam.

Denn er war gewiss nicht nur extra mit mir hier her gekommen um mich nur danach zu fragen ob ich mich derweil etwas eingelebt hatte.

Ein kurzes, schiefes Schmunzeln huschte ihm über die Lippen, ehe er vom Fels sprang und wieder näher zu mir trat. Ich sah ihn abwartend an, als er ein Stück schlendernd vor mir auf und ab ging und sich Zeit ließ. Ich spürte daher wie meine Ungeduld stieg.

Dann umrundete er mich. Ich blieb stehen und folgte ihm nur mit meinem Blick. Irgendwann blieb Peter hinter mir stehen, weswegen ich fragend über die Schulter sah, als er schon unerwartet nah bei mir stand. Ich konnte seine Nähe und Präsens direkt hinter mir spüren. So nah hatte ich nicht mit ihm gerechnet. Im nächsten Atemzug, legte er schon die Arme um mich, beziehungsweise streckte sie an mir vorbei aus, allerdings so dicht an meinem Körper, dass seine Arme direkt an meinen anlehnten.

Lost: Verloren an die Dunkelheit - [Dark Peter Pan X Dark Reader]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt