DREI

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Mitten in der Nacht wachte ich auf. Irgendwas hatte mich geweckt, aber was war es? Shit. Ich habe vergessen meine Zähne zu putzen...

Mein Wecker zeigte Mitternacht an. Murrend schob ich mich aus dem Bett. Ich hatte nur meine Unterwäsche an, aber um Mitternacht würde mich sowieso niemand sehen.

Leise tappte ich durch den dunklen Flur ins Badezimmer. Zu spät bemerkte ich, dass das Licht im Bad an war.

Ich wollte gerade umkehren, als sich die Tür öffnete und blaue Augen mich entdeckten.

Vor mir stand ein Junge mit schwarzen mittellangen Haaren, einer Lederjacke und schwarzen Jeans. Er hatte so wie Jack ein Sixpack. Seine Gesicht war scharf geschnitten und er war ungefähr ein Kopf größer als ich. Sein Blick glitt nach unten und ich errötete und rannte so schnell ich konnte in mein Zimmer.

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Bitte sag, dass das nur ein Traum war... Ein Albtraum.

Ich lief gerade mit Thea zur Cafeteria, während die mitternächtliche Szene noch immer in meinem Kopf rumorte.

Thea trug einen weißen Pulli, schwarze Shorts und ich hatte mir ein blaues Top mit einer schwarzen Jeans mit Löchern aus dem Kleiderschrank geschnappt. Meine neuen Ohrringe trug ich ab jetzt jeden Tag.

"Also es gibt auf unserer Schule verschiedene Sportarten und Sprachen, die man wählen kann. Zum Beispiel haben wir Parcour, Fechten, Rudern, Hockey, Football, usw. und bei den Sprachen haben wir Spanisch, Russisch, Englisch, Französisch, Italienisch. Jip eine große Wahl...", meinte Thea.

Wir kamen in der Cafeteria an und holten uns ein Tablett mit Essen. Ich nahm mir zwei Eierkuchen mit Honig und Früchten, dazu noch einen Erdbeerjoghurt. Als wir uns mit dem Essen vollbewaffnet hatten, setzten wir uns draußen hin, da wir schönes Wetter hatten.

"Hast du schon unseren neuen Mitbewohner gesehen? Ich habe ihm gestern Abend die Haustür geöffnet, da die immer abgeschlossen sind und alta der sieht so was von zum Anbeißen aus! Ich dachte schon jemand möchte einbrechen so laut wie der gegen die Tür geklopft hat. Wenn man das überhaupt noch klopfen nennen kann.", schwärmte Thea und ich wurde leicht rosa.

Das musste wahrscheinlich der Grund sein warum ich geweckt wurde. Naja Zähne geputzt hatte ich gestern Abend nicht mehr...

"Hm. Was hast du jetzt?", fragte ich Thea. Sie überlegte kurz.

"Ich habe jetzt Spanisch bei Frau Thomsen. Ich wollte schon immer Spanisch lernen, diese Sprache ist einfach so interessant. Was nimmst du als Sprache?"

"Ich wähle Russisch. Bei den Sportarten muss ich nochmal nachsehen. Hast du Jack gesehen?"

Suchend blickte ich durch die Gegend.

"Ja er war schon früh los ins Schulgebäude."

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"M........Mathe!", erfreut zog ich das Mathebuch aus dem Bücherregal der Schulbibliothek.

Ich weiß nicht wie, aber aus irgendeinem Grund war ich gut in Mathe. Ja. Wer's glaubt wird selig. An der Stelle wo sich das Buch befunden hatte, erschienen grüne Augen.

"Buh!"

Erschrocken zuckte ich zurück und das Mathebuch fiel aus meiner Hand.

"Jack!", rief ich frustriert aus, als sein spitzbübisches Grinsen erschien. Er kam um das Bücherregal herum und sah mir zu wie ich mein Mathebuch aufhob.

"Mach das nie wieder", sagte ich und schüttelte über sein kindisches Verhalten den Kopf.

Ich ging zu einem Tisch, wo die anderen Bücher standen, die ich brauchte und legte das Mathebuch oben drauf. Jack nahm den Stapel und wir gingen zum Bibliothekar, der die Bücher einscannte. Danach trug Jack die Bücher in meine Hütte, wobei sich seine Armmuskeln unter dem Gewicht anspannten.

"Welche Fächer hast du genommen?", fragte mich Jack interessiert. Eine seiner braunen Locken fiel ihm in die Stirn und ich wollte sie aus dem Weg streichen.

"Ich habe mich für Fechten, Reiten, Russisch und Französisch entschieden. Du kannst die Bücher auf dem Schreibtisch abstellen.", sagte ich und lehnte an meiner Tür.

"Hast du im Moment kein Unterricht?", fragte ich.

"Erst in zwei Stunden, dann habe ich mit dir Fechten. Hast du davor noch Unterricht?", erwiderte er und stellte die Bücher ab.

"Ja, ich habe davor noch ne Stunde Russisch. Bock auf Netflix? Oder ein russisches Kartenspiel?", fragend sah ich ihn an und er runzelte die Stirn.

"Russische Karten? Noch nie gespielt. Wie wär's mit den Karten und Netflix?"

"Okay", sagte ich und holte die Karten aus meiner Schreibtischschublade, während Jack schon nach unten ging.

Unten angekommen, setzte ich mich zu Jack an die Couch und erklärte ihm das Spiel. Wir machten viele Übungsrunden, während King Kong auf Netflix lief.

"Lol, ich habe zum ersten mal gewonnen! Wieviel mal hast du gewonnen?"

"23-mal."

"Wow, das reizt echt an meinem Ego.", sagte er todernst und wir mussten lachen.

Genau in diesem Moment schwang die Haustür auf. Tyler starrte kurz Jack finster an und durchbohrte dann mich mit seinen kristallblauen Augen. Ich errötete, weil ich an die Szene um Mitternacht wieder denken musste.

"Was willst du?", fragte Jack genervt und unterbrach die Stille.

Hinter Tyler kam Ashley zum Vorschein und sie legte ihre perfekt manikürte Hand auf seine Schulter.

"Hey Ty-Ty.", sagte sie und sah Jack und mich nacheinander an. "Willst du mich ernsthaft ersetzten mit Mila? Du weißt schon, dass dieses Mädchen mich nicht ersetzen kann. Oder?"

"Ersetzen?", fragte ich und runzelte die Stirn.
Ich sah Jack an, der mit seinem Blick am liebsten Ashley töten würde.

"Ach sag nicht du wusstest das nicht. Oh du Ärmste...", erwiderte Ashley süffisant.

"Ashley", ertönte plötzlich Tylers rau-warme Stimme warnend.

"Was? Sie sollte doch wissen mit wem sie sich da abgibt!", dann wandte sie sich mir zu, "Weißt du das Jack dich nur benutzt und dann wieder fallen lässt? Nein? Denn er macht das mit bisher jedem Mädchen mit dem er schon zusammen war. Ich warne dich nur. Und nur damit du Bescheid weißt er ist mein Exfreund."

"Halt die Klappe Ashley!", brüllte Jack und ich zuckte zusammen.

Tyler blickte mir in die Augen, doch ich wandte meinen Blick ab.

"Sie ist deine Ex?! Das hätte ich nicht von dir erwartet. Ich habe jetzt Unterricht.", sagte ich enttäuscht, da er so ein Fuckboy war.

Wahrscheinlich sollte ich Ashley nicht glauben, aber an Jacks Blick erkannte ich, das es stimmte und ging an Ashley vorbei, die triumphierend lächelte. Am liebsten wollte ich ihr eine Ohrfeige verpassen, stattdessen bohrte ich meine Nägel in meine Handfläche.

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