SIEBENUNDZWANZIG

66 2 0
                                    

Mit geschlossenen Augen wartete ich, das die spitze Nadel endlich aufhörte meine linke Schulter zu durchstechen, doch ich konnte immer wieder nicht umhinkommen das wunderschöne Muster durch den Spiegel zu beäugen.

"Es ist gleich fertig.", sagte der konzentrierte Mitarbeiter und ging nochmal die Umrisse entlang.

Meine Mutter stand hinter dem Mann, der auf einem Drehstuhl saß und lächelte mich an. Leider hatte mein Dad heute keine Zeit, da er heute noch in einer Szene mitspielen musste.

"Du hast dir ein tolles Tattoo ausgesucht, Schatz.", sprach Mum in den dunklen Raum hinein. Sie nahm ihr Handy und fotografierte mich mit meinem Vogel Tattoo, derweil ich frech meine Zunge zur Kamera ausstreckte.

Es war ein Kolibri. Mein Lieblingsvogel, den ich als ich klein war immer fasziniert im Garten in Australien beobachtet hatte.

Ich wollte etwas aus meiner Kindheit bei mir behalten, welches mich an mein früheres Ich erinnerte, deshalb hatte ich mich für diesen einzigartigen Vogel entschieden.

Der Tätowierer hatte gute Arbeit geleistet, denn er ist genau so geworden, wie ich ihn mir vorgestellt hatte.

Sein buntes Gefieder ist gespreizt, während der Vogel über meine Schulter fliegt.

Gute Musik spielte durch einen Lautsprecher an der schwarz gefärbten Wand, während der Tätowierer sein Werkzeug beiseitelegte und ich mich aufrichtete.

Mit einem alkoholisierten Tuch desinfizierte er das Kunstwerk und klebte ein großes Pflaster auf die Stelle, nachdem er eine Salbe raufgetupft hatte.

"Hier ist noch eine Salbe, die Sie in den nächsten Tagen auftragen sollten, falls es rot wird oder jucken sollte einfach raufschmieren und wenn es dann nicht besser wird, dann gehen Sie notfalls zu einem Hautarzt.", erklärte der Ladenbesitzer, während wir zur Kasse gingen und er uns eine Salbe reichte.

Die Sonne strahlte fröhlich durch die Eingangstür und meine Laune stieg weiter an.

Schönes Wetter. Schönes Tattoo.
Was ein toller Tag.

Meine Schulter drückte leicht, doch es war auszuhalten. Ich bezahlte mit meinem Geld das Tattoo und bedankte mich vielmals.

"Könnte ich vielleicht ein Autogramm haben?", fragte der Mann names Jackson, wie auf seinem Schild stand, verlegen und wir lächelten ihn freundlich an.

"Soll ich jemanden Grüßen?", fragte meine Mutter und er nannte uns zwei Namen seiner Freunde.

"Bitteschön.", reichten wir ihm die Autogrammkarten und verließen den Laden.

Sofort knallte die Sonne auf uns und wir setzten unsere braunen Sonnenbrillen auf. Mit den Armen eingehakt spazierten wir durch London und genossen den Nachmittag.

Meine Mutter trug einen Jumpsuit, der ihre langen Beine betonte und einen hellen Hut. Dazu ihre digitale Armbanduhr in rosefarben und hautfarbene High Heels, die äußerst bequem aussahen.

Als Model arbeitet sie mit großen Modelargenturen zusammen und war weltweit berühmt.

Viele Menschen drehten sich zu uns um, da wir ein großes Aufsehen erregten und wir hielten an einem Café an.

Unsere Schuhe klackten über dem hellbraunen Holzboden und wir hielten auf ein Zweiertisch zu.

Der Laden war gut gefüllt und die Einrichtung gefiel mir sehr. Die blauen Wände und die Tumblr Lampen gaben dem Laden einen gewissen Pep. Die Abhebung des Bodens in der Mitte führte zu der Kasse und der Küche über, an welcher eine Kellnerin die Treppen runterstieg und unsere Bestellung aufnahm.

School Of DarknessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt