DREIZEHN

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Es war fast Mitternacht und ich schlich gerade aus meinem Zimmer.

Ich trug eine schwarze Jogginghose und über mein Tshirt eine schwarze Kapuzenjacke.

Mila McCain Undercover..

Leise schloss ich meine Zimmertür und machte mich auf den Weg nach unten. Warum war nachts alles immer lauter? Jetzt ehrlich seit wann macht diese Treppe so laute Geräusche? Als ich unten ankam, wurde ich auf einmal gepackt und auf den Boden geschmissen.

"Alta, was soll das?!", fauchte ich und stöhnte.

"Sorry", erwiderte Thea und half mir auf.

"Hast du auch mal Kampfsport gemacht?", fragte ich überrascht.

"Ne, Selbstverteidigung. Du?"

"Krav Maga und Taekwondo.", sagte ich etwas stolz und streckte mich.

Wie kam ich hier unauffällig weg? Ich musste sie ablenken.

"Nicht schlecht. Nicht schlecht."

"Sag mal, was machst du eigentlich hier?", fragte ich sie bevor sie auf die Idee kam mich dasselbe zu fragen.

Wir unterhielten uns leise, damit wir niemand aufweckten, was eigentlich nicht nötig war.

"Ich hatte Hunger.", kicherte sie und ich sah den offenen Kühlschrank.

"Um diese Uhrzeit?"

"Du nicht?"

"Ich hatte einen Albtraum und brauchte frische Luft.", log ich Thea an. Warum muss es nur schlimmer sein, seine beste Freundin zu belügen als andere Personen. Lügen konnte ich leicht, wenn es was ernstes war.
Sie umarmte mich und das machte es nicht gerade leichter.

"Wenn du später immernoch nicht schlafen kannst, kannst du bei mir pennen.", flüsterte sie mitfühlend.

Der Kühlschrank piepte, da er zu lange offen stand und ich schloss ihn, während Thea wieder ins Bett ging.
Ich sah ihr kurz nach und blickte auf die Uhr. Der nächste Tag hatte schon begonnen, also machte ich mich schnell auf den Weg zum Pferdestall.

Niemand befand sich noch draußen und die Lichter der Hütten waren ausgeschaltet. Hoffentlich würde Kate dieses mal nicht versuchen mich umzubringen. Alleine sich nachts zu treffen, war wahrscheinlich nicht gerade die beste Idee. Ich hatte nichtmal was, um mich zu verteidigen. Trotzdessen war ich neugierig, was sie mir erzählen würde. Ich atmete die frische Luft ein und sah in den Himmel. Die Sterne standen prachtvoll am Himmel und man sah den Halbmond.

-

Am Stall angekommen, musste ich natürlich erstmal über ein Heuballen stolpern. Ich hörte Gekicher und zuckte zusammen.

"Soll die ernsthaft wie wir sein, so tollpatschig wie die ist?", fragte jemand.

Es war dunkel und ich sah nichts um mich herum.

"Kate?", flüsterte ich kleinlaut und strengte meine Augen an, um etwas zu erkennen.

Ich ging ein paar Schritte zurück und stieß gegen irgendwas Großes.
Zuerst dachte ich es wäre eine Wand, jedoch bewegte sich dieses etwas.

"Pass lieber auf wohin du läufst.", flüsterte mir Tyler ins Ohr.
Sein Atem hatte einen etwas metallischen Geruch und ich wich erschrocken zurück. Es war Blut.

"Wer möchte ihr Tutor werden?", fragte Kate. Was für ein Tutor? Ich suchte nach dem Ausgang und fand ihn. Schnell handelte ich und rannte so schnell ich konnte los. Nach gefühlt zwei Schritten wurde ich jedoch an meiner Kapuze zurückgerissen und fiel keuchend auf den Boden. Die Person hatte aber Kraft..

Scheiße, war ich in die Höhle des Löwen geraten?! War ich von Vampiren umzingelt? Es sprach nichts dagegen, schließlich wusste ich das Tyler und Kate Vampire waren. Gab es etwa noch mehr Vampire auf dieser Schule?!

Ich schloss kurz meine Augen. Was soll ich nun tun?

"Ich werde ihr Tutor.", ertönte Jacks Stimme rechts von mir.

"Du doch nicht", ertönte Tylers und meine Stimme. Etwas klar denken konnte ich wenigstens noch. Keine Ahnung wofür ich einen Tutor gebrauchen könnte, aber ihn würde ich nie gerne als Tutor haben wollen.

Ganz plötzlich ertönte ein Lachen.
Kein ämusiertes Lachen, eher ein gruseliges Lachen. Das Geräusch ertönte auf der anderen Seite des Stalls und kam immer näher. Ein kalter Schauer ran mir den Rücken hinunter.

Was für ein dämlicher Horrorfilm war das?!

"Will wird ihr Tutor.", sagte Mr. Henningston.

"Mr. Henningston?!", rief ich geschockt, wurde jedoch einfach ignoriert.

"Warum soll ich ihr Tutor werden? Meinetwegen kann Jackie Chan das erledigen.", erklang eine tiefe, dunkle, kräftige Stimme.

"Jack", entgegnete Jack genervt.

"Jaja", wieder diese Stimme.

"Ich kann ihr Tutor werden.", sagte nun Tyler in die Diskussion hinein.

"Alta entscheidet euch mal und dann geh ich kapiert?", unterbrach ich sie laut. Woher ich den Mut hatte? No idea. War wohl einfach müde.

Es war kurz leise und ich hatte die Hoffnung, das ich gehen konnte, wobei ich ein paar Schritte rückwärts ging.

Auf einmal strich mir jemand meine Haare zur Seite und ein höllischer Schmerz stach in meinen Hals. Ich schrie schmerzerfüllt auf.

Der Schmerz pochte kurz danach nur noch und ich war wie betäubt. Meine Beine waren wie Butter und mein Kopf kippte leicht zur Seite. Der Vampir hielt mich mit seiner starken Hand fest, damit ich nicht umfiel. Kurze Haare kitzelten meine Wange.

Mein warmes Blut tropfte meinen Hals hinunter. Ich konnte alles stärker fühlen und auf einmal sah ich die anderen Vampire in der Dunkelheit. Doch bevor ich in Ohnmacht fiel, nahm der Vampir seine Fangzähne von meinem Hals und hielt mir sein Handgelenk hin. Was soll ich damit?

Er drückte sein Handgelenk zwischen meinen Zähnen und bevor ich denken konnte, biss ich in seine Ader.
Als ich sein Blut trank, fühlte es sich so an als würde Silvester in meinem Gehirn stattfinden. Es explodierte regelrecht.

Der Vampir, dessen Blut ich trank, keuchte auf. Ich war so hungrig.
Es fühlte sich nicht real an. Ich erkannte das Gesicht des Vampires vor mir. Er hatte dunkelblonde Haare, schwarze kantige Augenbrauen, schöne Lippen, wobei die untere Lippe größer war, sowie dichte lange Wimpern, hazel Augen in denen man die Farben grün, braun und etwas orange erkennen konnte. Außerdem besaß er eine schiefe Nase, das Einzige was nicht zu seiner perfekten Erscheinung passte, was aber seinem guten Aussehen nicht schadete. Seine Augen strahlten mich an und ich wette das meine genauso geweitet waren.

Alle Vampire blickten zu uns rüber. Mr.Henningston hatte ein undurchdringliche Miene. Tyler sah wütend aus, was man an seine zusammengeballte Fäuste erkennen konnte. Jack starrte den Vampir vor mir hasserfüllt an. Kate zwinkerte mir zu. Die ganze Schule außer die neuen Schüler befanden sich hier im Stall. Manche standen auf den Holzhalterungen des Daches. Sogar Henry sah schüchtern her, als ich ihn ansah blickte er jedoch weg. Zwei Freunde von Ashley, Lira und Jenna standen auch hier aber nicht Ashley. Thea befand sich auch nicht im Stall. Waren beide keine Vampire?

Ich blickte wieder den Vampir vor mir an. Auf einmal wurde alles schwarz um mich herum und jemand riss mich von dem Vampir fern. Das letzte was ich sah war sein Lächeln...

School Of DarknessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt