ZWEI

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Ich öffnete die Tür der Holzhütte. Sofort schlug mir der Geruch von Schokoladenkuchen entgegen. Ich trat ein paar Schritte in das Wohnzimmer ein und ließ die Tür mit einem Knarren ins Schloss fallen.

Links von mir befand sich eine kleine Küche in der sich ein Mädchen befand. Sie besaß kurze blonde Haare, die zu einem kleinen Zopf gebunden waren.

Außerdem trug sie eine Leggins mit Einhörnern und ein weißes zerknittertes Schlafshirt. Sie schnitt gerade einen leckeraussehenden Schokoladenkuchen an, dabei summte sie vor sich hin, als sie sich mir zu wandte.

Sie quiekte erschrocken auf und ließ fast das Messer fallen.

"Tut mir Leid, das ich dich erschreckt habe.", meinte ich.

Sie umarmte mich stürmisch, wobei ich fast hinfiel. Verblüfft erwiderte ich die Umarmung.

"Hey, ich bin Thea Brook. Du bist unsere neue Mitbewohnerin, oder?", fragte Thea.

"Jip, ich bin Mila. Der Kuchen sieht echt lecker aus.", erwiderte ich, absichtlich nannte ich nicht meinem Nachnamen, da ich es nicht mochte wenn andere sofort an meinen Vater als Schauspieler dachten.

"Wenn du möchtest kannst du gerne etwas davon abhaben. Brauchst du Hilfe beim Koffer hoch tragen oder so?", fragte Thea und deutete auf mein Gepäck hin.

"Ja danke, das wäre sehr nett.". Thea nahm meinen Koffer und trug ihn die Treppen langsam hoch, während ich ihr hinterherschritt.

"So das wärs dann. Mannomann, was hast du denn alles da drin?", sagte sie aus der Puste, nachdem wir am dritten Stockwerk angekommen waren.

"Dein Zimmer ist die erste Tür rechts. Das zweite Zimmer links ist noch frei. Da sollte irgendwann heute ein Typ Namens Tyler ankommen. Endlich mal ein Junge bei uns!", quiekte sie fröhlich und ich musste grinsen.

Sie stieß meine Zimmertür auf und ich hielt den Atem an.

"Tadaaa!", rief Thea.

Das Zimmer war in einer pastellblauen Farbe gestrichen worden. Auf der gegenüberliegenden Seite stand ein großes beige farbenes Bett am Fenster. Links von der Tür stand ein Kleiderschrank auch in beige und daneben ein Schreibtisch aus Holz. Ein flauschige weißer Teppich lag in der Mitte des Zimmers. Außerdem befand sich noch ein Standspiegel und ein rosafarbener Sessel im Raum. Der Boden war auch aus Holz. Das Zimmer war viel schöner als ich es mir vorgestellt hatte.

"Jap so habe ich auch geguckt als ich mir mein Zimmer angeschaut habe.", sagte Thea schmunzelnd. "Ach und mein Zimmer befindet sich im zweiten Stockwerk, die Tür links und neben mir wohnt Ashley. Sie ist... hm naja wirst du schon sehen... Und das Badezimmer ist hier den Gang entlang die letzte Tür. Bleibst du oben oder willst du unten erstmal meinen berühmten Schokoladenkuchen probieren?"
"Natürlich komm ich erst runter!", sagte ich und wir liefen lachend die Treppe hinunter.

Wir aßen gerade den Kuchen, als die Tür aufgeknallt wurde und unser Gespräch unterbrochen wurde.

Thea und ich saßen auf dem fetten Sofa vor dem Kabelfernseher und zuckten gleichzeitig zusammen.

Ein Mädchen mit schwarzen langen Haaren kam herein. Sie war Asiatin und hatte braune Augen. Ihre Lippen waren blutrot geschminkt und ihr Outfit lässte vermuten sie wäre gerade auf einer Party gewesen.

"Geile Boots.", sagte ich.

"Kann ich von deinen nicht behaupten.", zischte sie wie eine Schlange und sah mich herablassend an.

Ich zog eine Augenbraue hoch und sah Thea an, die die Augen verdrehte.

"Mila, das ist Ashley. Ashley, Mila.", stellte Thea uns vor und betonte das Wort das. Na super mit der würde das Leben hier nicht so toll werden.

"Möchtest du ein Stück Kuchen?", fragte Thea, Ashley.

"Du weißt doch das ich gerade Diät mache. So eine Figur kriegt man nicht von heute auf morgen. Davon verstehst du sowieso nichts.", sagte sie wieder in diesem Ton und machte dann einen Abgang in ihr Zimmer.

"Man, die hat aber echt ein Problem...", murmelte ich und Thea nickte nur.

-

Der restliche Tag verlief gut. Thea und ich hatten viel geredet und danach einen Film auf Netflix angeschaut.

Sie kommt aus Irland und besaß deshalb einen irischen Akzent. Sie liebt über alles backen und lesen.

Meistens bin ich eher die Zuhörerin, deswegen finde ich es angenehm, wenn sie ohne Punkt und Komma redet.

Thea ist ein richtiger Familienmensch, sie erzählte über ihren jüngeren Bruder Max, der gerne Fußball spielte und wie schwer es war sich von ihren Kaninchen zu trennen. Außerdem hatte sie oft Heimweh, aber sie ist sehr optimistisch.

Nach unserem Gespräch habe ich meinen Koffer ausgepackt und dabei Musik gehört.

Das Zimmer sah eingerichtet sogar noch viel besser und gemütlicher aus, falls das noch ging. Ich schob den Koffer unter meinem Bett und fischte mein Handy aus meiner Tasche, die auf dem Schreibtisch stand.

Ich vermisste meine Freunde in Australien, aber ich hatte keine Zeit ihnen von dem Umzug zu erzählen, da es sehr kurzfristig war, sodass sie jetzt böse auf mich waren und ich nicht wusste was ich tun sollte.

Plötzlich ertönte das Signal einer einkommenden SMS. Ich musste Thea später unbedingt nach dem Wlan-Passwort fragen.

Ich hatte kurz Hoffnung, dass mich meine alte Freundin anschreiben würde, aber es war meine Mom.

Und wie war dein Tag??? Wie sind deine Mitbewohner und hast du gesehen wie dieser junge Mann dich angesehen hat? ;)

Meine Mum schrieb manchmal echt jugendhaft. Sie ist wie eine beste Freundin für mich.

Ja, habe ich :), aber er hat mich nur angesehen also musst du nicht gleich ausflippen. Der Tag war echt schön. Ich habe mir das hier nicht so toll vorgestellt. Außerdem mag ich meine neue Mitbewohnerin Thea. Sie ist mega nett und sie macht den besten Schokoladenkuchen der Welt!

Ich beschloss von Ashley lieber nicht zu erzählen, da meine Mum sowieso schon ein schlechtes Gewissen wegen dem schnellen Umzug hatte.

Ich freu mich so für dich! Frag sie nächstes Mal, ob sie einen Kuchen für mich mitnehmen kann! Das wäre echt lieb von dir. Du solltest nicht so lange wach bleiben, denn morgen musst du früh in die Schule. Gute Nacht Mila :*

Ok ok. Gute Nacht Mum :*

Ich schaltete mein Handy aus, damit es nicht während der Nacht störte und ich legte mich in das zu bequeme Bett.

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