Den folgenden Vormittag verbrachte das ehemals verfeindete Paar in Hermines Wohnung. Draco ging es besser als am vorhergehenden Abend und Hermine kümmerte sich um ihn, so gut es ging.
Sie waren dennoch unentschlossen darüber, wie es nun weiter gehen sollte. Was zu der grundlegenden Verwirrung ihrer Gefühle gegenüber dem jeweils anderen jedoch hinzu kam, waren Entzugserscheinungen. Damit wurde die gemeinsame Zeit Stunde um Stunde anstrengender. Gerade stand Hermine an ihrem Kessel, um Wasser zu erhitzen, als Draco vom Sofa in ihre Richtung rief:
„Wo bei Salazars Krückstock sind meine Sachen? Verdammt Hermine, da war ein wichtiger Brief drin!", aufgewühlt durchquerte er die Wohnung, suchte seine Tasche und Kleidung, die er den Vortag getragen hatte.
„Ich hab sie gewaschen. Und schrei hier nicht so rum, wir wohnen nicht allein in diesem Haus!", verärgert wandte sie sich zu dem Blonden, der mit zu Fäusten geballten Händen zwischen Sofa und Tür stand.
„Wir wohnen doch gar nicht zusammen. Willst du mir damit sagen, du hast den Brief einfach mitgewaschen? Das kann doch nicht wahr sein! Der war vom Ministerium!"
„Und du hältst es nicht für möglich den gleich zu öffnen, wenn er doch offensichtlich so wichtig war?!", aufgebracht warf Hermine eine Hand voller Kräuter in das brodelnde Wasser, das kurz darauf ein leises Zischen von sich gab.
„Oh ja, das ist das Erste woran ich denke, wenn ich kurz vorm verrecken bin! Das ist der Grund weshalb ich hier aufgetaucht bin! Gestern hat mich der Brief so überrascht, dass ich dachte ich würde durchdrehen, ich konnte ihn nicht öffnen, also bin ich zu dir gekommen, ich wollte nur einen Abend nichts damit zutun haben! Und weil du meine Mutter herbeibestellen musstest, macht sie mir jetzt die Hölle heiß! Sie denkt ich bin total verantwortungslos!", seine Stimme brach mehrmals, als er sprach und sein Testosteron-Spiegel ließ sein Blut kochen.
„Merlin, darüber haben wir doch schon mal gesprochen. Wie du eben sagtest warst du kurz davor den Zauberstab abzugeben, was hätte ich tun sollen?"
„Keine Ahnung, aber nicht DAS! Und hättest du-", Hermine hatte es nun eindeutig satt und schlug mit ihrem Löffel, den sie zum Umrühren verwendet hatte auf den Tisch, was einen lauten Knall zur Folge hatte, der Draco zusammenzucken ließ.
„JETZT PLATZT MIR ABER DIE HUTSCHNUR! Es reicht. Merkst du nicht wie wir miteinander reden? Das ist der Entzug. Ich kann die ganze Zeit nur daran denken in die nächste Kneipe zu gehen und ich wette, dass es dir genauso geht. Bevor du etwas sagst-", schob sie dazwischen, als sie sah, wie Draco seinen Mund öffnete, „-deine Mutter war hier, weil sie dir helfen konnte. Weder ich noch sie haben dir Vorwürfe gemacht. Ich bin genauso an deiner Situation schuld. Allerdings bin ich auch noch nicht bereit, mich den Erlebnissen zu stellen. Deine Mutter wollte, dass du zu ihr gehst und dich heilen lässt. Kannst du das?", während sie sprach, war sie näher an ihren Freund herangetreten und legte sanft eine Hand auf seinen Unterarm. Er hatte derweil mit weit geöffneten Augen auf den Boden gestarrt. Nun, da sie ihn berührte hob er seinen Kopf, sah jedoch durch sie hindurch. „Draco?", schob sie leise hinterher. Fast unmerklich schüttelte er seinen Kopf und sah sie.
„Nein.", lautete seine knappe Antwort. Er riss sich von ihr los, machte kehrt und sperrte sich in ihrem Badezimmer ein. Besorgt musterte die junge Frau das Geschehen und beschloss ihm etwas Freiraum zu geben. Anschließend beschäftigte sie sich wieder mit ihrem Trank, der dazu dienen sollte wichtige Nährstoffe zuzuführen.
Gedankenverloren beobachtete sie die Blüten der Feuertrompete in ihrem Kessel, als ihr plötzlich bewusst wurde, dass sie sich seit Ewigkeiten nicht mehr bei Kyle gemeldet hatte. Sofort wurden ihre Hände schwitzig. Sie hastete zu der Kommode neben ihrem Sofa und klaubte das Handy aus einer der Schubladen. Oh nein. Mehrere Verpasste Anrufe und acht Nachrichten, die immer mehr an Länge verloren, je größer der Zeitabstand zu ihrem letzten Kontakt wurde. Wie konnte sie ihn nur so vergessen.
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Erinnerungen [Dramione]
फैनफिक्शन~*~ Hermine stürzt in ein tiefes Loch und versucht ihre Erinnerungen zu ertränken, was ihr mehr schlecht als recht gelingt. An einem dieser Abende begegnet sie ihrem ehemaligen Schulfeind, der sich um 180° gedreht hat. Sie schließen einen Pakt der i...