Trente et un.

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Diese Nacht war der Beginn von zwei Tagen, die dazu führten, dass sie in alte Muster verfielen. Morgens einen Spaziergang zum Schnapsladen, dann einmal Essen zum Mitnehmen, zwei Stunden im Bett, auf die Schlaf und Kater folgten, nur um alles von vorn zu beginnen. Zwischendurch hatte es Hermine mit krakeliger Schrift geschafft, Harry ihre Zustimmung zum vorherigen Treffen am Haupttor zu schicken.

Sie erlebten einen halbwegs nüchternen Moment, als Hermine hochschreckte, die gerade Dracos Zunge an Stellen spürte, die in den letzten Tagen eher wenige Pausen erlebt hatten. Verblüfft ließ er von ihr ab und richtete seinen grauen Blick auf sie:

„Ist was? Hab ich was falsch gemacht?"

„Nein, es ist alles gut... Moment, nein es ist nicht alles gut.", kurz rieb sie mit ihren Handballen über ihre Augen, damit sie zur Besinnung kam. „Heute ist Freitag oder? Heute ist die Veranstaltung in Hogwarts!"

„Oh, Shit!", anscheinend hatte Draco diesen Abend ebenfalls erfolgreich verdrängt. „Wann müssen wir da sein?", plötzlich ganz bei der Sache setzte er sich auf. Hermine stürzte vom Bett, zog sich ein Höschen an und suchte Harrys Brief. Wühlend bahnte sie sich einen Weg durch die vielen Papiere auf ihrem Schreibtisch, bis sie ihn fand.

„19:00 Uhr. Harry wollte sich am Haupttor treffen und jetzt ist es... 17:00 Uhr. OH BEI HOUDINIS PEINLICHER MITTELSCHEITELFRISUR. Sowas passiert immer nur mir.", verzweifelt drehte sie sich zu einem nackten Draco, der entspannt auf ihrem Bett saß. „Na los, zieh dir gefälligst was an, wir müssen dann gleich los!", scheuchte sie ihn auf.

„Okay okay, ich muss aber vorher zu meiner Mutter einen Anzug besorgen.", beschwichtigend rutschte er zur Bettkante und nahm ihre Hand in seine. „Wir kommen schon pünktlich. Aber zuerst müssen wir duschen."

„Was meinst du mit- AH", spontan warf er sich das leichte Mädchen über die Schulter und marschierte mit ihr ins Badezimmer. Hermine hatte sich schnell ihrem Schicksal ergeben und protestierte nicht weiter. Ließ es sich aber nicht nehmen einmal auf seinen Hintern zu schlagen, an den sie gerade gut herankam.

„Hey! Oder muss ich dich übers Knie legen?", beschwerte er sich und setzte sie vor der Dusche ab. Verspielt strich sie über seine Brust.

„Oh ja."

„Frau, du wirst mein Ende sein.", murrte er und zog ihr das Höschen über den Hintern. Zwar hatten sie jetzt keine Zeit für Geplänkel, aber da nun beinahe alles gesagt war, musste keiner von ihnen mit seinen Gedanken hinter einem imaginären Zaun halten. Schließlich wollten sie über alles reden. Also blieb er vor ihr hocken, legte ihr Bein über seine Schulter und beendete, was er begonnen hatte.

Außer Atem und leicht verspätet trafen Hermine und Draco am Haupttor zum Hogwartsgelände ein. Harry und Ginny warteten bereits ungeduldig.

„Da seid ihr ja endlich! Noch eine Minute länger und wir wären schon gegangen. Wie sieht es denn aus, wenn ich als wichtigste Person nicht anwesend bin?", Harry war mehr oder weniger sauer. Ginny begrüßte nur Hermine und schüttelte Dracos Hand, ohne ihn anzusehen. Das konnte ja heiter werden.

„Übertreib es nicht mit deiner Selbstbeweihräucherung.", Hermine stellte augenrollend fest, dass auch Draco bei bester Laune war.

„Und du kannst froh sein, dass du überhaupt hier sein darfst.", keifte Ginny. Bangend beobachtete Hermine die Situation, in der Hoffnung, ihre Freunde würden sich nicht gegenseitig an die Gurgel springen.

„Lass ihn, anscheinend ist er doch genau so, wie wir immer dachten.", resignierend vergrub Harry seine Hände in seinen Hosentaschen.

„Du kennst mich überhaupt nicht.", knurrte Draco in Harrys Richtung.

Erinnerungen [Dramione]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt