54; So needy to see someone

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[ C h a p t e r  5 4 ]

Ich nickte nur, doch blieb etwas misstrauisch. Hat ihm diese Bloodmoon-Sache so am Herzen gelegen? „Es ist nur ein komisches Gefühl zu wissen, dass man wofür die ganze Zeit trainiert wurde, aufgegeben hat. Aber um ehrlich zu sein, war ich eh viel zu unsicher und somit nicht perfekt genug. Ich war nie so gut wie du.“
Er lachte seine ernsten Worte schwach, doch ich blieb ernst. Das war, wieso er so selten mit mir sprach damals oder zumindest mit einer Entfernung. Er hatte großen Respekt vor mir.

„Du bist echt ziemlich cool, immer, mit allem. Selbst über den Tod deiner Eltern kamst du gut klar.. Wie könnte ich mich jemals Idol nennen, wenn du mein Idol warst?“
Da er merkte, dass die 'es-ist-doch-alles-so-schön-und-gut' -Schiene bei mir nicht zog, während er über so ein Thema sprach, hörte er jetzt auch mit der gespielten Lache auf.
„Chen..“, hauchte ich..
„Es ist alles gut. Als ich gesehen habe, dass auch du eine Schwäche hast, ließ mich das alles anders sehen. Auch, wenn das jetzt vielleicht blöd klingt, half es mir..“
„Nein, das ist schon gut.“, sagte ich schnell und versuchte Augenkontakt zu halten, als er nervös runter sehen wollte.
Doch dann sah er plötzlich lächelnd auf: „Aber, dass deine schwäche, die ich suchte, Sujin ist, rührt mich.“
„Sujin?“
Im ersten Augenblick weiteten meine augen sich etwas beschämt, weil ich es irgendwie nicht zugeben wollte. Doch dann realisierte ich, dass das Schwachsinn war. Ich war gerade spontan nach China geflogen, um ihr näher zu sein und durchlebte eine komplett trostlose Phase für ein Jahr, weil sie nicht bei mir war. Sie war meine Schwäche. Ich konnte es nicht leugnen.
Ich lächelte etwas verlegen: „Stimmt schon. Ich hoffe einfach, es kann wie früher werden..“
„Das wird es.“, legte er mir aufmunternd eine Hand auf den Rücken, „Ihr liebt euch schließlich. Nichts wird das ändern.“

„Ja.. das hoffe ich.“, schenkte ich ihm ein schwaches lächeln als Zustimmung, bevor ich nochmal durch die ganzen Leute blickte.
Sie wirkten alle so verschieden und doch waren sie so gleich.. Und niemandem konntest du ansehen, was sie durchmachten, aber dass sie etwas durchmachten. So oft sind wir so durchschaubar, aber doch so verschlossen.

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„Wir leben hier zu viert. Meine schwester und meine beiden Eltern. Neben meinem Zimmer ist ein Gästezimmer, da kannst du schlafen.“, zeigte mir Ji Chen seine Wohnung.
„Danke.“
„Ich hatte ja keine Ahnung, dass du jemals so spontan reisen würdest.“, lachte Chen, „Was für ein Glück, dass du mich hast, und nicht noch mehr Zeit und Geld in ein Hotel stecken musst!“, grinste er stolz.
„Wenn du irgendwas brauchst, sag einfach bescheid. Aber bevor du verschwindest, um Sujin zu treffen..“
Er setzte sich neben mich aufs Bett, dessen 'Flauschigkeit' ich gerade testete, als er ernsthaft fragte: „Wie hast du vor, an sie ran zu kommen?“
„Ich gehe einfach zu ihr, sie erkennt mich und sie kommt mit mir.“, sagte ich zuversichtlich.
Doch auf einmal begann Ji Chen los zu prusten: „Dein ernst?!“
„Sie hat Millionen von Fans und die werden überall wo sie hingeht um sie sein. Und selbst, wenn du dann irgendwo vorne stehst, wird dich keiner ihrer Bodyguards an sie ran lassen. Und erkennen wird sie dich auch nicht, weil sie niemals mit dir hier rechnen würde, also wird sie denken, sie verguckt sich.“
Jetzt war ich sprachlos.
Er hatte ja recht..
„Aber was dann?“
„Wow, der Leader ist planlos und fragt den Maknae nach Rat?!“, witzelte er, „Dieses Mädchen verdreht dir echt den Kopf.“
„Ja..“
Ich dachte nach.
Wir beide dachten nach.
So dass bestimmt 10 Minuten vergingen, in denen wir nichts sagten oder wenn dann nur komische Anfänge von Wörtern ausstießen, um einen Satz zu beginnen, bei dem wir dachten, dass wäre die Idee, doch dann feststellten, dass es nicht umsetzbar war.

„Ich hab's!“, schrie ich dann aber plötzlich.
„Ich gebe mich als ein Trainee bei Min aus, finde heraus wo sie wohnt und gehe zu ihr.“
Für einen Moment schwieg Chen, doch dann sagte er: „Das ist völlig bescheuert.“
Bis er lachte: „Aber versuchen kannst du's. Zumindest vermeidest du so die Bodyguards.“
Ich lächelte stolz.
„Du hast nur eins vergessen..“
Und direkt nahm er mir meine Sicherheit wieder.. Was würde jetzt kommen?
„Du kannst kein Chinesisch.“, stieß er ein belustigtes Schnaufen aus.
„Weiß man nicht irgendwie wo sie wohnt? Findet man das im Internet? Hat sie ein Penthouse? So würde ich sie zumindest einschätzen.“, scherzte ich etwas, doch zog auch ein leidendes, enttäuschtes Gesicht.
„Selbst wenn, wirst du nicht einfach in ihre Wohnung spazieren können.“, lachte er nur wieder.
„Ach man..“, seufzte ich.
„Du darfst echt nicht wieder so unüberlegt vorgehen.. Wie viel geld hast du wohl für diesen Flug über Bord geschmissen..? Nur ein Monat länger warten und es wäre bestimmt ein Fünfhunderter weniger gewesen.“
„Ja.. aber ist auch egal, ich musste herkommen und jetzt muss ich zu ihr. Dafür tue ich alles.“
Plötzlich klopfte es an der Tür.
„Ja?“, rief Chen.
Und kurz darauf trat seine große, kurzhaarige ältere Schwester mit einem Tablet in den Händen ein.
„Mutter hat euch essen gekocht.“, lächelte sie und legte ihre Hand einmal kurz auf Chens Kopf, nachdem sie es auf dem Bett abstellte: „Eure Köpfe glühen ja. Worüber denkt ihr nach?“, fragte sie amüsiert vom Anblick unserer konzentrierten Blicke.
„Wir schmieden einen Plan ein Idol zu entführen.“, sagte ich direkt.
Wodurch seine Schwester, die mich scheinbar nie kennengelernt hat, zurückschreckte. „NEIN! Mei, denk jetzt nichts Falsches. Er ist kein schlechter Umgang. Das ist Hyunoh..“
Seine schwester lachte nur: „Keine sorge, ist mir schon klar.“
Dann flüsterte mir Chen grinsend etwas zu, was aber viel zu sehr bei Zimmerlautstärke passierte, als dass sie es nicht hören würde: „Sie fand dich die ganze Zeit über heiß.“
Mein Blick, der immer noch auf Mei lag, verriet mir, dass sie rot anlief.
„Chen! Das.. D-das.. er hat eine freundin!“
„Naja so halb..“, kratzte ich mich verschämt am Hinterkopf, als Mei ihren kleinen Bruder gegen den Arm schlug. „Ihr Verschwinden?“, fragte Mei vorsichtig.
Mit einem Nicken gab ich ihr meine Antwort, woraufhin sie nur seufzte..
„Wie hieß sie überhaupt?“
„Min S-“
Chen unterbrach mich: „Ist auch nicht so wichtig. Du bist doch ein Fan von Fay oder?“
„Princess Fay? Wollt ihr sie etwa entführen?!“, machte sie unmittelbar große Augen.
„Vielleicht.“, lachten wir.

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ᴢᴜʀ ʙᴇʀᴜᴇʜᴍᴛʜᴇɪᴛ ᴇʀᴢᴏɢᴇɴ

Wörter: 1072
Kapitel: 54
Datum: 260919

[Author's Note]
Weil die letzten Tage nichts kam, dachte ich, lade ich heute mal zwei hoch! :)

Zur Berühmtheit erzogenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt