30.Kapitel. Wasserpalast

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So ein bisschen verspätet. Sollte ja eigentlich Samstag kommen aber ich hatte einfach keine Zeit.

Poseidon führte sie weiter in den Palast. Der Gang schien einfach nicht enden zu wollen bis sie schließlich vor einer Tür standen. Sie war mindestens doppelt so groß wie Yanara und wieder aus Stein, wurde allerdings von Muscheln bedeckt die verschiedene Muster bildeten. Poseidon schien sie ohne Mühe zu öffnen und führte sie in einen großen Saal. Ein langer Tisch stand in der Mitte. Das war das erste aus Holz das sie hier unten sah. Seltsamerweise fühlte sie sich dadurch ein wenig besser. Es war nicht mehr als wäre sie in einer völlig fremden Welt. Trotzdem fragte sie sich wieso er sich hier her geführt hatte.
"Setzt dich doch. Ich bin sicher die letzten Tage waren sehr stressig. Du hattest bestimmt nicht viel Zeit zum Essen"
In der Tat hatte sie in den letzten Tagen fast nichts gegessen aber sie war sich nicht sicher ob sie das ausgerechnet hier und jetzt tun sollte.
Einer dieser seltsamen Meermenschen betrat den Raum und stellte ein Tablett mit essen auf den Tisch. Es waren hauptsächlich Meeresfrüchte, wie Muscheln, Tintenfische, Garnelen, Krabben und sogar Hummer. Aber es gab auch Fisch. Wer sich einen unterwasserpalast also vorstellte wie bei Ariel lag eindeutig falsch. Meerestiere waren keine Freunde sondern Grundnahrungsmittel. Anders wäre es auch seltsam, denn die die unter Wasser lebten konnten sich wohl schlecht nur von Seegras ernähren.
Yanara erkannte Meerbrassen, Seezungen,Barben, Dorsche und einen Barrakuda. Viel zu viel für eine einzige Person. Sie sah zu noch einmal zu Poseidon, doch der Gott sah sie nur auffordernd an. Na toll. Eigentlich wollte sie ja nicht doch sie hatte nun mal wirklich Hunger und vertilgt schließlich einen der Fische obwohl sie eigentlich nur einen Bissen nehmen wollte.
Als sie fertig war führte der Gott sie zum nächsten Raum. Dieser hatte eine Normal große Tür und sie bestand sogar aus Holz. Dennoch war sie mit Muscheln und Schnitzereien verziert.
Dahinter offenbarte sich ein großes Schlafzimmer. Es gab ein Bett mit Baldachin, eine Kommode und einen kleinen Tisch mir Hocker und Spiegel. Auf der anderen Seite war ebenfals ein Tisch, allerdings mit zwei Stühlen und außerdem ein Triclinium. Das Gestell des hölzernen Speisesofas war mit Gurten bespannt, auf denen ein Polster lag. Die Beine des Möbelstückes waren gedrechselt und zur Verzierung waren Metallbeschläge und Intarsien angebracht. Auf einem Speisesofa lag ein Kissen und man konnte sich dort mit dem Linken Arm abstützten, während mit der Rechten nach gegessen wurde.
Yanara kannte es aß Museen, doch es in einem Raum zur normalen Benutzung zu sehen war nochmal etwas ganz anderes. Der Teil von Ihr der ein Archäologe werden wollte war einfach unheimlich begeistert.
Poseidon hatte sie bereits allein gelassen und sie konnte einfach nicht anders als sich kurz auf dieses Sudan zu legen. Fehlte nur noch ein Diener mit Trauben. Nicht das sie das tatsächlich gewünscht hätte. Aber das hätte die Atmosphäre einfach komplett gemacht.
Nach ihrem kurzen Anflug von Euphorie riss sie sich wieder zusammen und stand auf. Sie durfte nicht vergessen das sie hier weg musste. Nur wie? Die Zimmertür war abgeschlossen und hinter dem Fenster wabte das Wasser vorbei, wie schon auf diesem Innenhof. Keine Chance hier herraus zu kommen.
Seuftzend setzte sie sich auf das Bett und stellte fest das es unheimlich weich war. So musste es sein auf einer Wolke zu sitzen. Sie ließ sich zurück fallen so das sie lag und schloss die Augen. Nur für einen Moment. Vielleicht viel ihr ja so etwas ein.

Ein klopfen schreckte sie hoch und ihr wurde bewusste das sie eingeschlafen war. Sie lag jedoch anders im Bett als vorhin. Statt mit den Füßen über die kante hängend lag sie in der Mitte und jemand hatte sie ordentlich zugedeckt. Wieso hatte sie nichts davon mitbekommen?
Seufzend setzte sie sich auf und schlug die Decke zur Seite. In den Moment ging die Tür auch schon auf und sie starte den Jungen der dort stand ungläubig an. Diese wuscheligen braunen Haare würde sie überall wieder erkennen.
Es war Arno der diesmal jedoch in typischer Kleidung des alten Grichenlands vor ihr stand. Das hieß einem Chiton aus weißen Stoff. Das einfaches Tunikagewand bestand aus einer breiten, rechteckigen Materialröhre, die entlang der Schultern und oberen Arme befestigt war. Außerdem hatte er einen Gürtel ungebunden der es etwas zusammenzurte. Chitons fielen typischerweise bis auf die Knöchel, aber der von Arno reichte ihm nur bis zu den Knien. Darüber trug er allerdings noch ein Himation. Der bestand aus einem schweren, rechteckigen Material, das unter dem linken Arm hindurchführte und an der rechten Schulter befestigt war.
Im gesamten sah er aus als wäre er direckt aus einem antiken Gemälde geschlüpft und sie konnte es noch nicht so ganz glauben "Was machst du hier ?"
Er seuftze leise. Vermutlich hielt er das für eine ziemlich dumme Frage "Ich bin ein.." er schien kurz darüber nachzudenken "Naja ein Grichisches Wesen und ich sollte diese Schatulle besorgen." Er deutete auf den Tisch und Yanara konnte kaum glauben was sie da sah.
Arno schmunzelte als er ihren Blick sah "Ohne dich war es gar nicht so schwer"
"Garten nicht so schwer!? Es war auf einen Boot mit 3 Halbgöttern!?" Sofort machte sie sich Sorgen. Waren sie etwa doch gesunken?
Offenbar sah man wie besorgt sie war denn Arno beruhigte sie "Keine Panik diesen drei Halbgöttern geht's gut. Die haben mich gar nicht bemerkt"
Das konnte sie fast nicht glauben doch sie hatte jetzt eine andere Frage "Was willst du jetzt von mir?"

Mystic CreatursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt