13.Kapitel. Beginn der Ausgrabung

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Als Yanara am nächsten Morgen aufwachte bemerkte sie nichts mehr vom Alkohol. Zum Glück war sie nicht so betrunken das sie einen Kater hatte. Den hätte sie heute auch nicht gebrauchen können. Sie streckte sich kurz und warf die Decke beiseite.
Ihre Mutter schien bereits wach zu sein, denn ihr Bett war schon gemacht und im Hotelzimmer war nicht die geringste Spur von ihr. Yanara schlüpfte schnell in ihre Alltagsklamotten und ging aus dem Zimmer, runter zum Frühstück, wo sie ihre Mutter und Bobo an einem Tisch sah. Die beiden unterhielten sich gerade als Yanara dazu stieß. "Ah guten Morgen Liebes." begrüßte sie ihre Mutter. "Guten Morgen." erwiderte Yanara gähnend und setzte sich dazu. Bobo schob ihr einen Teller mit einem belegten Brötchen zu. "Hier du solltest dich stärken eh wir in einer halben Stunde zur Ausgrabungsstädte fahren." Überrascht sah sie die beiden an. "Was in einer halben Stunde? Mum! Wann hattest du denn vor mich zu wecken?" sie klang empört. Wollte ihre Mutter sie etwa im Hotel zurück lassen? "Na weil du gestern Abend so ähm müde warst" antwortete Amelia und Yanara war froh das sie vor Bobo nichts von ihrem Tiramisuschwips erwähnte, sonst hätte sie sich gleich am zweiten Tag blamiert.
Yanara verschlang ihr Schinkenbrötchen und fragte anschließend ihre Mutter "Wollen wir hoch, unsere Sachen holen?"
Sie nickte und die beiden verabschiedeten sich von Bobo der ebenfalls ging um sein Gepäck zu holen. Yanara schleppte ihrem schweren Koffer aus dem Zimmer nach unten, bis auf den Parkplatz, wo sie ihn auf die Ladefläche eines Jeeps auf den ihre Mutter ihr zeigte, verfrachtete. Was sie zu diesen Zeitpunkt nicht wusste war das sie gleich selbst dort sitzen würde. Die Ladefläche war zwar mit einer Art Planwagen überspannt doch sie dachte das wäre um die Koffer vor der Witterung zu schützen. Falsch gedacht. An den Wänden befanden sich winzige Sitzbänke ohne Sicherheitsgurt. Auf denen die Hälfte der Mannschaft Platz nahm. Acht Leute und noch zwei vorne im Wagen. Die restlichen fünf fuhren in einen richtigen Geländwagen. Als sie sich der Grenze der Stadt näherten hielt ihre Mutter sich an einer der Stangen des Planwagens fest während Liam mit seinen Magen zu kämpfen begann und meinte "Das ist ganz sicher nicht legal"
Yanara hingegen fand das wahnsinnig aufregend und quietschte nur kurz erschrocken als bei einer scharfen Bremse die Koffer am Boden nach vorne rutschten. Die Frau neben Liam klopfte ihm behutsam auf den Rücken "Keine angst wir sind sicher bald da." sagte sie tröstend. Grinste Yanara jedoch verschwörerisch zu. Aus ihrem Gesichtsausdruck konnte man regelrecht lesen das alle Männer Memmen sind. Yanara fragte sich wer sie ist traute sich jedoch nicht nach ihrem Namen zu fragen.

Die Frau bemerkte Yanaras fragende Blicke und reichte ihre eine Hand zum Gruß. " Ich bin übrigens Magurite, du darfst aber gerne Magu zu mir sagen." Yanara nahm lächelnd die Hand die ihr entgegen gehalten wurde und schüttelte sie. Überrascht stellte sie fest das Magu einen wirklich festen Händedruck hatte, wodurch noch mehr der Eindruck vermittelt wurde das sie eine Persönlichkeit war die sich gut durchsetzen konnte. "Freut mich sehr." antwortete Yanara lächelnd. Magurite lies ihre Hand los und strich sich ihre langen schwarzen Haare hinters Ohr, die allerdings nicht lange dort blieben durch den Fahrtwind. Eine andere Frau reichte ihr einen Haargummi. "Also wirklich Magu wie oft denn noch? Bei jeder Ausgrabung nerven dich deine Haare, lass sie dir doch endlich abschneiden." Magu nahm den Haargummi und Band sich ihre Haare zu einem Dutt zusammen. "Nichts da! Ich liebe meine Haare die werden nicht abgesäbelt!" antwortete Magurite der anderen Frau energisch. Welche daraufhin nur seufzend den Kopf schüttelte. Yanara sah zwischen beiden Frauen hin und her und bemerkte das sie sich bis aufs Haar glichen, was auch wirklich der einzige unterschied zwischen ihnen war. Magurite hatte langes, glattes fast kohlraben schwarzes Haar. Während die andere Frau kurzes, leicht lockiges und platinblondes Haar hatte. Die blonde Frau sah Yanara mit einem ernsten Gesicht an. Yanara sah schnell weg, irgendwie behagte ihr der Blick nicht und sie fühlte sich etwas eingeschüchtert. Plötzlich hörte sie ein "Autsch!" aus der Richtung und sah hin. Anscheinend hatte Amelia ihr einen leichten Schlag gegen die Schulter verpasst. "Victoria! Guck doch etwas netter Yanara bekommt ja schon Angst vor dir." meckerte Amelia etwas. "Ja ja schon gut du musst mich deswegen ja nicht gleich schlagen." Victoria rieb sich etwas den Oberarm. Yanara musste schmunzeln, das sich Erwachsene so verhielten, allerdings hoffte sie sie konnte sich auch merken wer wer war. Sie hatten mittlerweile den Rand der Stadt erreicht und fuhren über den Sand.

 Langsam verschwand die Skyline der City immer mehr und kurz nachdem sie verschwunden war tat sich am Horizont ein ganz anderes Bild auf. Viele kleine Zelte und Tische waren um ein Loch im Sand herum aufgebaut. Yanara war sich auf diese Entfernung nicht sicher wie tief es war, doch es bestand kein Zweifel das hier die Ausgrabung stattfand. Die beiden Autos fuhren näher heran und als sie endlich anhielten stiegen die aus dem anderen Wagen und ihrem Vorderteil einfach aus. Sie mussten erst die Rückseite des Anhängers herunterklappen damit sie Problemlos absteigend konnten. Yanara sprang als dritte vom Wagen und sah sich neugierig um. Überall nur Sand und glühende Hitze. Nichts außer ihnen und der Ausgrabungsstelle war weit und breit zu sehen.  Ein Mann kam auf sie zu. Er war recht klein und auch schon älter.  Anscheinend war er bis eben alleine hier. Vermutlich hatte er aufgepasst das sich keine Hobbyschatzsucher hier zu schaffen machten. Er unterhielt sich eine weile mit einem Mann den Yanara bisher noch nicht kennengelernt hatte dann stieg er in den kleineren Wagen und fuhr davon.  Yanara fragte ihre Mutter "Wer war das?" "Ach das war nur ein Sicherheitsbeamter. Er hat diese Stelle bewacht bis wir ankommen" erklärte sie und Yanara fragte "Und mit wem hat er sich unterhalten?" "Das ist Jafar. Er ist auch kein Archäologe sondern sicherheitshalber dabei. Aber vermutlich wird er uns höchstens mal vor einen Skorpion beschützen müssen. Wenn überhaupt" Yanara nickte. Da hatte ihre Mutter wohl recht.  Aber bei so einer Ausgrabung ging man eben lieber Nummer sicher. Es gab genug Menschen die, wenn man hier etwas wertvolles fand, es gestohlen hätten. 

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