16. Kapitel

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Yanara hielt sich den Kopf und kam gerade zu sich. Verflucht sie war auf einen Stein getreten und irgendeine Falltür hatte sich geöffnet. Kurz waren ihr die Lichter ausgegangen und nun war sie in einem Raum etwas tiefer als die anderen. Ihr viel auf das die Gerüche um sie herum nun um ein tausendfaches intensiver schienen. Sand, Staub und abgestandene Luft waren allgegenwärtig. Wo war sie nun schon wieder gelandet? Die Fackel hatte sie fallen lassen und konnte nun nur mit ihrer kleinen Taschenlampe den Raum erhellen. Sie lies den Lichtschein über die Wände wandern und sah erneut Zeichnungen von Göttern und Wesen. Um genau zu sein von den drei herrschenden antiken Göttern Zeus, Re und Jupiter. Das war mehr als ungewöhnlich. Die fremden Götter sollten hier nicht verehrt werden. Doch es bot sich ein weiterer seltsamer Anblick. Vor jedem der drei Göttern kniete ein magisches Wesen. Insgesamt ein Mantikor, eine Sphinx und ein Caladrius. 
Das war ein ganz und gar merkwürdiger Anblick. Ein Ägypter hätte wohl niemals Zeus angebetet. Aber zumindest sahen die Götter nicht aus als würden sie sich gut verstehen. Sie hielten ihre Finger in die selbe Richtung ausgestreckt und es schien eine Art Anweisung zu sein da die Wesen in diese Richtung blickten. Yanara folgte mit dem Lichtkegel dem Fingerzeig. Sie wollte dieser merkwürdigen Abbildungen auf den Grund gehen. An der Wand konnte sie allerdings keine weitere Abbildungen finden  also drehte sie sich herum und leuchtete in den dunklen Raum. Vor Schreck lies sie beinah die Taschenlampe fallen. Das Licht war sofort von riesigen Rubinen reflektiert wurden. Doch diese stellten nur die Augen der gigantischen Statue dar, vor der sich Yanara so erschreckt hatte. Eine Sphinx stand, auf die Hinterbeine aufgerichtet,  vor ihr. Die beiden vorderen Pranken schienen sich nach ihr auszustrecken und die mächtigen Schwingen sahen aus als könnte sie damit direkt los fliegen. Ein unglaublicher Anblick und langsam beruhigte sich Yanaras Herzschlag wieder.  Sie hob ihre Taschenlampe wieder auf und suchte nach einen Ausgang als ihr wieder schwindlig wurde. Was war das nur. Ob es an der Luft in dieser Höhle lag? Endlich entdeckte sie einen Gang und noch erfreulicher in ihm begann eine Treppe die nach oben führte. Sie folgte ihr und kam so wieder zurück auf die richtige Etage.  Bald darauf lief sie Faried in die Arme. Mit dem noch recht jungen Mann hatte sie noch nicht viel zu tun gehabt. Mit seinen Hut erinnerte er sie immer an einen klassischen Filmarchäologen. Offensichtlich suchten sie schon alle und als sie wieder oben waren erklärte sie "Ich bin in eine Kammer mit einer riesigen Statue gefallen" aber ihre Mutter interessierte sich weniger für ihre Entdeckung als dafür ob sie sich irgendwas gebrochen hatte. Heute und morgen würde sie ihre Tochter garantiert nicht mehr dort hinunter lassen, schließlich hatten sie entdeckt das es dort Fallen gab. 

Nach dieser Sache verließen alle erst einmal die Höhle wieder und Amelia bestand darauf das Yanara sich untersuchen ließ. Leicht genervt ließ sie sich von einem Arzt, der ebenfalls mit zur Grabungsstelle gekommen war, untersuchen. "Keine Sorge nichts gebrochen und auch nichts verstaucht. Mehr als ein paar Blaue Flecken wird sie nicht bekommen." stellte dieser erleichtert fest. Amelia lies ebenfalls ein erleichtertes Seufzen hören, nur Yanara meinte etwas genervt. "Das hab ich dir doch gleich gesagt Mum!" "Ich wollte eben auf Nummer sicher gehen mein Liebling." protestierte Amelia und nahm ihre Tochter einfach in den Arm, worauf diese ein leises Wimmern von sich gab denn die Prellungen von dem Sturz taten ihr trotzdem weh. Als hätte sie es nicht bemerkt knuddelte Amelia sie einfach weiter, das war wohl eine kleine Strafe. Nach dem sie endlich losgelassen hatte schnappte Yanara etwas nach Luft ihre Mutter hatte etwas zu sehr bei ihrer Umarmung zugedrückt. "Entschuldige Liebes." lächelte sie entschuldigend und Yanara winkte nur ab. "Was machen wir nun? Schluss für heute oder machen wir weiter" Sie wollte unbedingt in diese Kammer zurück und sich alles nochmal genau ansehen. "Für DICH ist heute Schluss Yanara. Du wirst hier oben bleiben und dich ausruhen!" sagte Amelia streng und der Arzt nickte zustimmend. "Sie hat Recht Yanara. Auch wenn du keine Brüche hast du bist auch auf den Kopf gefallen und da sollte man vorsichtig sein." 
Yanara seufzte ergebenden. Jeder Einspruch wäre ohnehin sinnlos gewesen.  Yanara kannte ihre Mutter gut genug um zu wissen wann sie mit sich diskutieren lies und wann solche versuche zwecklos waren.
Beklommen machte sie sich auf den weg zurück ins Zelt und setzte sich auf ihren Schlafsack. Es war hier oben viel wärmer allerdings nicht so stickig.  Sie legte sich hin. Vielleicht tat ihr etwas Erholung ja wirklich gut. Mit diesen Gedanken schlief sie auch bald darauf ein.

Am nächsten Morgen wurde sie wach und lag in ihrem Schlafsack. Ihre Mutter musste sie wohl irgendwie hinein verfrachtet haben.  Wie sie das geschafft hatte ohne sie zu wecken war ihr allerdings ein Rätsel. Sie musste wirklich erschöpft gewesen sein. Noch immer etwas verschlafen kroch sie aus dem Zelt und sah das die anderen sich gerade abseilten. Als sie hinüber laufen wollte stand ihr plötzlich ihre Mutter im weg. Wo sie plötzlich her kam konnte Yanara allerdings nicht sagen doch ihre Mutter ermahnte sie "Denk dran. Du bleibst heute hier oben!" "Jaja" seufzte sie und Professor Menefer kam zu ihnen hinüber.  Er lächelte Yanara aufmunternd an und dabei zeichneten sich etliche Falten in seinem Gesicht ab "Du kannst mir helfen die bisher gefundenen Stücke zu untersuchen."
Yanara nickte, zumindest ein kleines bisschen aufgemuntert. Sie war froh nicht den ganzen tag herum zu sitzen doch ein paar alte Objekte zu untersuchen war lange nicht so spannend wie die unterirdischen Gänge zu erkundigen und sie wollte wirklich nochmal in diesen Raum zurück.

Mystic CreatursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt