Ich musste darüber hinwegkommen. Einfach diese Gefühle, die noch bestanden, kappen und keinen einzigen Gedanken mehr an ihn verschwenden. Das was wir hatten, dieser kleine Funke, der zwischen uns geflimmert hatte, war ausgelöscht und was einmal niedergebrannt war, konnte nicht wieder entzündet wetden.
Genau so lief es mit dem ersten Liebeskummer ab.
Beim zweiten, dritten oder auch vierten Mal wird man wissen, wie man damit umzugehen hat, beim ersten Mal ist es eine komplett neue Erfahrung.Es vergingen erst Tage, an denen ich es versuchte, aber immer wieder scheiterte, weil meine Gedanken zu ihm abdrifteten und sich vorstellten, dass er gerade mit einem anderen Mädchen in einem Restaurant sitzen konnte und sich die Geschichte wiederholte. Wie er sein so selten breites Lachen einem anderen Mädchen widmete. Immer wieder dachte ich auch daran, dass er, Tom Holland, wohl einfach nicht der richtige gewesen war.
Aus Tagen wurden Monate, in denen ich mich immer wieder fragte, ob es nicht ein Fehler gewesen war, nicht ein klärendes Gespräch zu führen. Lag der Fehler nicht auch an mir, dass ich kein Verständnis und keine Einsicht gezeigt hatte? Wäre all dies anders abgelaufen, wenn ich ihm zugehört hätte? Wäre es so, wäre ich letztenendes selbst Schuld, dass ich ihn verloren hatte.
Ich hätte mich anders verhalten müssen, dann hätte es vielleicht noch eine Chance gegeben. Dies waren mir jedoch zu viele "Vielleichts". Vielleicht hätte auch ein Alien mit Flammenwerfer New York gestürmt, als ich ihn küssen wollte und meine Zweifel hatte, aber am Ende hatte ich es trotzdem getan.
...
Nach fast sechs Monaten saß ich abends immer noch unbeweglich in meinem Raum und blickte minutenlang an die Wand, einfach, weil ich meine Gedanken fassen wollte. Es hatte sich viel geändert in den Monaten, die er weg war. Ich hatte meinen Abschluss und erfolgreiche SATs in der Tasche und war außerdem an einer Schule für Medizin angenommen worden, wo ich jetzt eine Ausbildung zur "Mediacal Assistant" angenommen hatte.
Die Vergangenheit war Vergangenheit, soviel war mit mittlerweile bewusst. Tom hatte ich abgeschlossen. Es war wie es Kapitel in meinem Leben, das ich beendet hatte. Die Erinnerungen blieben zwar oft, während ich durch alte Kapitel des Buch meines Lebens durchblätterte, aber es war nicht die Gegenwart. Manchmal wünschte ich mir, sie wäre es und manchmal war ich froh, dass all das zu Ende war.
Während ich nun die steinernen Treppenstufen erklomm, verspürte ich ein weiteres Mal gemischte Gefühle. Ich war sowohl glücklich, dass dieser neue Lebensabschnitt begann, aber bereute ich auch all das, was passiert war und vor allem wie es passiert war. Trotzalledem hatte dieses Kapitel meines Lebens auch gute Seiten gehabt: Naomi und ich waren deutlich bessere Freunde geworden, als ich es vor Monaten für möglich gehalten hätte.
Auch Arun und Brian waren zu wirklich guten Freunden geworden. Dadurch, dass ich den dreien so sehr vertraute, hätte ich auch ihnen von Richard erzählt, auch wenn dies keine Wichtigkeit für mein derzeitiges Leben hatte. Zu meiner Überraschung verwunderte es die drei nicht einmal,
Naomi hatte damals nur gegrinst und ein "Wissen wir schon, Sweety" von sich gegeben. Woher erklärte mir Brian Sekunden später- die Schulleitung hatte dies mit der Einverständnis meiner Mom an sie weitergegeben mit der Bitte, über so etwas keine Fragen zu stellen.
Naomi hatte nach ihrem Abschluss zu meiner Verwunderung nicht das Sportstipendium genutzt, sondern war an eine Universität gegangen, wo sie Design studierte und später in der Modebranche Arbeiten wollte. Auch wenn ich dies nie erwartet hatte, ergab es irgendwie einen Sinn. Sie hatte schon immer einen besonderen Kleidungsstil gehabt und hiermit konnte sie diesen ausdrücken.
Ich drückte nun die Türen des Krankenhauses auf, das mir durch ein besonderes Ereignis so in Erinnerung geblieben war und das ab jetzt meine Ausbildungsstätte sein sollte.
"Arylia", erklang mein Name mit einer tiefen Bassstimme. Vor mir sah ich den weißen Arztkittel und spürte dann zwei Schultern die mich umarmten. Dann wurde mein Gesicht mit zwei Fingern angehoben und ich wurde so gezwungen, in die Augen meines Auszubilders und Fast-Freund zu sehen.
"Hallo Shane", lächelte ich und küsste ihn auf die Wange. "Bereit für deinen ersten richtigen Arbeitstag?", fragte er und nahm meine Hand. Ich nickte nur, grinste weiter und folgte ihm in den Aufzug, in dem wir uns vor Monaten auch kennengelernt hatten.
Damals hatte er mich um ein Date gebeten, nachdem ich ihm viel Glück bei einer OP gewünscht hatte, jetzt gingen wir seit knapp zwei Wochen miteinander- jedenfalls mehr oder weniger. Ich ertappte mich oft dabei, wie ich ihn mit Tom verglich und dabei verlor Shane jedes Mal. Er war ein toller, liebenswürdiger, gutaussehender Mann, aber er war nun einfach nicht Tom. Jedes Mal, wenn ich einen solchen Gedanken hatte, wollte ich mich am liebsten selbst schlagen. Tom würde nicht zurückkommen.
Shane war deine Zukunft.
"Worüber denkst du nach?", fragte er, während er auf einen Knopf zur Unfallchirugie klickte. "Nichts", murmelte ich und verschränkte die Arme. Bei Tom hätte ich immer ehrlich- Stop. Nicht weiter denken. Mit einem leisen Pling hielt der Aufzug an und die Türen öffneten sich. "Jetzt ist Professionalität wichtig", wies mich Shane noch an, während er seine Hände desinfizierte und dann in den OP-Vorbereitsungssaal lief.
Ich bog nicht ab, wie er es tat, sondern lief weiter ins Schwesternzimmer und besprach mich dort über anstehendes.
In der Mittagspause gingen Shane und ich zusammen zu dem netten Italiener auf der anderen Straßenseite, auch wenn er eigentlich italienisches Essen nicht besonders mochte. Ich rechnete es ihm hoch an, dass er trotzdem mit kam, nur meinetwegen.
Mitten beim Essen klingelte plötzlich mein Handy und eine Mitteilung ploppte auf, dass ich eine neue Nachricht von einer unbekannten Nummer hatte. Schulterzuckend steckte ich das Handy wieder in die Tasche und plauderte mit meinem Gegenüber weiter über seine Katzen. Pling. Ein weiteres Mal und wieder diese Nummer.
"Ich geh das kurz mal checken", erklärte ich ihm und erwiderte einen wissenden Gesichtsausdruck auf seinen fragenden Blick. "Alles klar ", nickte er und stopfte sich ein wenig Brot in den Mund.
Auf der kleinen Terasse entsperrte ich schließlich das Handy und las die Nachrichten.
"Hallo Arylia, hier ist Harrison, Toms bester Freund. Ich weiß nicht was genau zwischen euch vorgefallen ist, aber Fakt ist, dass Tom seit einigen Monaten nicht mehr der selbe ist. Seit er aus NYC zurück ist, täuscht er jegliche Freunde vor und ist lustlos wie sonst was."
"Und um den erst der Lage zu schildern: es geht um Leben und Tod. Tom hält das so nicht mehr lange durch wie er gerade vor sich hinvegetiert."___
Erinnert ihr euch noch an den netten Arzt im Aufzug bei Richards Tod? Ich dachte ich bringe ihn nochmal rein^^
Außerdem, ganz wichtig: es gibt ein neues Cover, wie gefällt es euch? Besser das hier oder das vorherige?
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undercover; tom holland
Fanfiction"Du hast absolut keine Ahnung wie es ist, ich zu sein. Ich stehe zwischen einem Vollzeitjob als Schauspieler, den ich perfekt machen muss, und muss gleichzeitig noch den Schein eines perfekten Teenagers wahren, der ich aber faktisch einfach nicht bi...