Zurück nach Hause
Mittlerweile war es nach Mitternacht und in dem tagsüber so geschäftigen Krankenhaus war Ruhe eingekehrt. Ein schneller Blick zur Tür und Floid setzte sich auf, zog sich die Infusionsnadel aus dem Arm und wollte aufstehen, doch da spürte er es.
Der Stich von Ganondorfs Schwert, knapp neben seinem Herzen.
Ihm schlugen die Zähne aufeinander und er kniff die Augen zusammen, wartete tapfer, bis der Schmerz in der Schwärze der Nacht verklang. Dann stellte er sich vorsichtig auf seine Füße und ging zu dem Schrank am anderen Ende des Zimmers. Die Jungs hatten ihm ein paar seiner Klamotten zum anziehen gebracht, damit er, sobald er aufwachte, nicht weiter die Krankenhausnachthemden tragen musste. Er nahm dieses Angebot gerne an.
So schnell, wie es ihm mit der Verletzung möglich war, schlüpfte er in Jeans und T-Shirt und warf sich eine Jacke über. Jetzt musste er nur noch aus dem Krankenhaus raus, ohne dass die Schwestern ihn bemerkten, doch er hatte das schon einmal getan.
In der Festung der Gerudos.
„Dagegen ist das hier doch ein Kinderspiel, Flo! Die Schwestern werden dich sicher nicht töten, wenn sie dich auf dem Gang finden…“
Aber sie würden ihn doch wieder einsperren und ihn Fragen warum, um Gottes Willen, er mit dieser Verletzung versuchte sich hinaus zu schleichen.
Ein Kampf mit einer der Gerudo Kriegerinnen wäre ihm lieber gewesen.
Mit geübten, leisen Sohlen schlich er durch die leeren Gänge, zwei Treppen hinunter… Immer näher kam Flo dem Ausgang und noch niemand war ihm begegnet. Bis jetzt, denn plötzlich hörte er Schritte. Natürlich hätte er das Risiko eingehen können einfach wie selbstverständlich an der Schwester vorbei zu laufen, doch die Besuchszeit war schon längst vorbei und wenn sie sein Gesicht kannte, dass würde das alles nur noch schlimmer machen.
Schnell sah Flo sich nach einem Versteck um hinter dem er in Dekung gehen konnte, doch hinter jeder Tür des Ganges schliefen Patienten und sonst gab es kaum Möbelstücke hinter denen man sich verstecken konnte. Um genau zu sein gab es nur einen Schrank, der ihm knapp bis zur Brust reichte und aus zwei aufschiebbaren Türen bestand. Normalerweise wurden darin Bettlaken, Bettbezüge und andere Dinge aufbewahrt.
Flo hatte keine Wahl. Er zog die Tür auf und zwängte sich, trotz den beinahe unerträglichen Schmerzen in seiner Brust, in das unterste, größte Fach und schloss die Schranktür so leise, wie er konnte.
Mit klopfendem Herzen wartete er in der Dunkelheit und lauschte auf die Schritte. Er hielt den Atem an, als sie immer näher kamen und plötzlich direkt vor ihm verstummten.
Hatte sie ihn gesehen?
Floid zog die Beine an die Brust, machte sich so klein wie er konnte, damit man ihn nicht gleich sah, wenn man die zweite Schranktür öffnete und schluckte schwer. Dann fiel Licht in den Schrank und eine zarte Frauenhand tastete nach einem Bettlaken, keine 10 Zentimeter von seinem linken Fuß entfernt. Sollte sie die zweite Tür ebenfalls öffnen hätte er keine Chance.
Doch sie summte nur eine leise Melodie und schloss den kleinen Schrank dann wieder. Mit klopfendem Herzen wartete Flo, bis die Schritte verklungen waren und kletterte dann vorsichtig wieder aus seinem Versteck.
Nur noch an der Rezeption vorbei, dann wäre er draußen…
Das Licht machte Floid nervös, doch jetzt konnte er nicht aufgeben! Er musste nach Malon sehen, er musste wissen, dass sie in Sicherheit war und er musste nach Frodo suchen, sonst würde die Sorge ihn umbringen… So schlich er durch die letzten Schatten, die er finden konnte. Durch den letzten Gang, an der Notaufnahme vorbei… und schließlich aus der Tür.
Kaum hatte die Schwärze der Nacht ihn verschluckt begann er zu rennen. Floid rannte so lange und so schnell er konnte, bis er schließlich an der nächsten U-Bahn Station stand. Ihm war klar, dass es nicht unbedingt die beste Idee war mitten in der Nacht, alleine und mit einer tödlichen Schnittwunde am Bauch in Berlin U-Bahn zu fahren, aber diesen Gedanken verdrängte er erfolgreich. Flo huschte nur in die nächste Bahn, die ihn nach Hause bringen würde und ließ sich stöhnend auf einen Sitz fallen. Der tiefe Schnitt in seinem Fleisch schmerzte bei jedem Schritt, den er machte und erinnerte ihn in jeder Sekunde daran wie knapp er dem Tod entkommen war.
„Entkommen? Du hast Humor, Floid! Wenn du in diesem Zustand zurück nach Hyrule gehst kann von entkommen keine Rede mehr sein!“
DU LIEST GERADE
Make it Rain, Floid
Fiksi PenggemarLeFloid erzählt also, dass die Narben an seinem rechten Arm von einer verpfuschten OP kommen. Er sagt er weiß nicht, warum er so schlecht schlafen kann und woher diese Liebe zu der Zahl 3 kommt. Er erzählt er wäre ein Einzelkind. Nun, er lügt. Er lü...