Lexa und Clarke

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Lexa saß in ihrem Wohnwagen und dachte an ihre erste Begegnung mit dem blonden Engel am Strand. Sie dachte an die stahlblauen Augen die sich in ihre Netzhaut gebrannt hatten, die blonden Locken fielen leicht über die sonnengebräunten Schultern. Lexa war wie elektrisiert,  sie war so wunderschön! Lexa überlegte fieberhaft wie sie die schöne Frau auf sich aufmerksam machen sollte, da stand die blonde auf, packte ihre Sachen und verließ schnell den Strand. Es sah fast so aus, als würde sie weglaufen wollen. Bevor Lexa ihr folgen konnte, war sie bereits zwischen den vielen Menschen verschwunden. Lexa sah ihr verwirrt hinterher.
Auch Clarke dachte über die schöne junge Frau nach, die sie am Strand gesehen hatte. Ihre braunen Haare kunstvoll geflochten, die grünen Augen bohrten sich in die ihren. Oh Göttin, sie hätte darin versinken können. Verwirrt von diesem durchdringenden Blick und dem plötzlichen Herzklopfen packte Clarke ihre Sachen zusammen und verschwand so schnell sie konnte in ihren Wohnwagen. Drin angekommen lehnte sich Clarke gegen die Tür und atmete tief durch. Sie versuchte irre wirren Gedanken zu ordnen. Sie schloss die Augen und ließ die Begegnung Revue passieren. Der Blick aus den schönen grünen Augen war ihr durch Mark und Bein gegangen, Clarke hatte das Gefühl, diese Augen schauen direkt in ihre Seele. Angst beschlich sie in diesem Moment. Schon lange hatte Clarke ihr Herz verschlossen, ließ sich auf keinerlei Gefühle mehr ein. Zu sehr schmerzte sie die Erinnerung an vergangene Zeiten. Sie hatte ihre langjährige Partnerin durch einen Unfall verloren und seitdem nie wieder jemanden an sich herangelassen. Seit 10 Jahren war sie nun alleine und kam eigentlich ganz gut mit der Situation klar. Sie hatte auch gar keine Zeit, ihr Leben bestand aus Arbeit und ihrem geliebten Flügel . Als Geschäftsführung hatte Clarke schon sehr wenig Freizeit, und die wenige freie Zeit, die ihr noch blieb, verbrachte sie an ihrem Flügel. Clarke liebte ihren schwarzen Flügel über alles und saß oft bis spät in die Nacht und spielte oder schrieb selbst einige Stücke.
Doch plötzlich stand diese braunhaarige Schönheit vor ihr und ihr Herz spielte verrückt. Das durfte nicht passieren! Und doch fühlte sie das leichte kribbeln im Bauch wenn sie an diese grünen Augen dachte. Sie fragte sich, ob sie sie wohl noch einmal sehen würde, bevor Clarke wieder nach Hause musste. Sie überlegte heute Abend auf die Black&White Party am Strand zu gehen, vielleicht würde die dunkelhaarige Schönheit auch kommen. Clarke durchwühlte ihren Koffer auf der Suche nach einem geeigneten Outfit für heute Abend. Nach einigem suchen fand sie was sie suchte. Eine kurze weiße Hose und eine schwarze enge Bluse, die sich weich an ihren Körper schmiegte. Ein bisschen Make up und die Haare schön gemacht, ein paar Spritzer ihres Lieblingsparfüms und schon konnte es Richtung Strand losgehen. Schon von weitem hörte Clarke die Musik und sah die vielen Lichter. Sie ging zur Strandbar, holte sich einen Drink und ließ sich zufrieden in einen Strandkorb fallen und beobachtete die Leute beim Tanzen. Dass sie heimlich jedoch jemand anderen suchte, konnte sich Clarke nicht eingestehen. Sie fragte sich, ob sie noch kommen würde, denn noch hatte sie die andere nicht zwischen den anderen Party Gästen gesehen.
Lexa war inzwischen auch auf der Party angekommen. Ganz in schwarz bewegte sie sich geschmeidig durch die Menge auf dem Weg zur Bar um sich ein Bier zu holen. Als Lexa ihren Blick durch die Leute schweifen ließ, blieb ihr auf einmal fast das Herz stehen. Da im Strandkorb saß die blonde von heute Mittag.
Im selben Moment bemerkte sie auch Clarke, und ihre Blicke verschmolzen miteinander. Wie von einer unsichtbaren Schnur gezogen, bewegte sich Lexa auf Clarke zu und schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. Clarke erwiderte es schüchtern und schaute schnell weg. Lexa setzte sich einfach zu ihr in den Strandkorb. Das verwirrte Clarke sehr, denn sie hatte nicht mehr damit gerechnet, dass sie überhaupt kam. Doch dass von der anderen nichts kam, das verwirrte Clarke doch sehr. Sie versuchte angestrengt nachzudenken was und ob sie was sagen sollte, doch da stellte sie fest, dass es schön war, einfach nur nebeneinander zu sitzen und die Leute zu beobachten. Auch von Lexa kam nichts und so saßen die beiden Frauen schweigend nebeneinander. Beide sahen sich immer wieder verstohlen an, doch keine sagte etwas. Es war auch nicht nötig zu reden, ihre Blicke sagten alles, als sie sich trafen. Lexa stand auf und Clarke erhob sich ebenfalls, beide steuerten die Tanzfläche an. Sie gaben sich dem Rhythmus der Musik hin, jede für sich und doch irgendwie zusammen. Sie lachten sich immer wieder an, Lexa‘s lachen perlte zu Clarke herüber, es war für sie die schönste Melodie von allen. Sie war völlig eingenommen von Lexa , wie sie sich bewegte, geschmeidig wie ein Panther. Sie fing Lexas Blick ein und hielt ihn fest, Clarke vergaß alles um sich herum. Wie in Zeitlupe sah sie Lexa näherkommen, sie blieb dicht vor Clarke stehen und sah ihr in die Augen. Clarke glaubte unter diesem intensiven Blick verbrennen zu müssen! Sie schloss kurz die Augen, um ihre Gedanken und Gefühle zu ordnen, doch als sie die Augen wieder öffnete war Lexa noch näher gekommen, sie legte ihre Hand in Clarke’s Nacken, zog sie zu sich heran und küsste sie. Clarke hielt überrascht die Luft an und wurde stocksteif, als die Berührung von Lexas Lippen wie ein Stromschlag durch ihren Körper jagte! So hatte sich ein Kuss noch nie angefühlt, schoss ihr durch den Kopf, nicht mal mit ihrer verstorbenen Partnerin hatte sie es so empfunden. Es war schön mit ihr ja, aber was sie jetzt bei der braunhaarigen Schönheit spürte war gigantisch. Wie ein Feuerwerk brach der Kuss über sie herein! Es war unglaublich, doch als Clarke sich endlich aus ihrer starre lösen konnte, verließen sie diese herrlichen weichen Lippen wieder. Lexa hatte gespürt wie sich die andere versteifte und den Kuss nicht erwiderte. Traurig sah Lexa ihr in die Augen. Dieser Blick ging Clarke durch Mark und Bein, sie sah wie verletzt sie war und hatte sofort ein schlechtes Gewissen. Doch sie war so überrumpelt von dem Kuss gewesen, dass sie gar nicht anders reagieren konnte. Lexa drehte sich um und ging Richtung Meer davon...

Lexa und Clarke Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt