Langsam öffnete ich meine Augen wieder und ich fühlte mich träge. Das helle Licht schmerzte in meinen Augen und ich kniff diese wieder leicht zusammen. Jedoch sah ich, als ich sie öffnete, alles viel schärfer und genauer.
Vorsichtig richtete ich mich auf und erhob mich. Ich befand mich in der Gasse neben der Bar und es war schon wieder Tag. Verwirrt tastete ich nach meinem Handy. Es war tatsächlich ein kompletter Tag vergangen. Immer noch verwirrt lief ich los, doch als ich in die Sonne trat, wich ich zurück. Meine Haut begann zu glitzern, wie tausende von Diamanten.
Außerdem hörte ich auch das, was die Menschen draußen auf der Straße redeten und roch so viel auf einmal. Verwirrt griff ich mir an den Kopf und das Bild von roten Augen blitzte vor mir auf. Das war das letzte, was ich gesehen hatte. So unheimliche rote Augen, die ich so noch niemals vorher gesehen hatte. Und es waren ganz sicher keine Kontaktlinsen gewesen.
Langsam blickte ich an mein rechtes Handgelenk, an dem nur noch eine kleine, winzige, silbrige Narbe zu sehen war.
,,Ruth? Ruth, wo bist du?!?", hörte ich plötzlich den unverkennbaren polnischen Akzent meiner besten Freundin. ,,Nika!", rief ich zurück. ,,Ruth?", rief sie verwirrt. ,,Ja! Nika, ich bin hier!", rief ich zurück.
Sie trat in die Gasse und erblickte mich. Verwirrt kam sie auf mich zugelaufen. ,,Was machst du denn hier? Und wo zur Hölle warst du? Ich habe dich nach dem Club und den ganzen Tag gestern gesucht!", meinte sie empört. ,,Ich weiß nicht, was passiert ist...", kam es verwirrt von mir. ,,Sag mal, du hast ja noch die Klamotten vom Clubabend an... War der Typ den du abgeschleppt hast so gut, dass er dir dein Hirn rausgevögelt hat?", lachte sie. ,,Welcher Typ?", wollte ich verwirrt wissen. ,,Der Typ, mit dem du raus bist?", war ihre Antwort darauf. ,,Ich bin alleine rausgegangen.", verwirrt zog ich die Stirn in Falten. Sie war immer noch ein Stück weit entfernt von mir und kam auch gerade nicht näher. ,,Natürlich bist du mit einem Typen rausgelaufen. Er hatte so schwarze kurze Haare und sah verdammt gut aus.", lachte sie. Immer noch komplett verwirrt schüttelte ich den Kopf. Ich war ganz sicher alleine gewesen. ,,Was stehst du eigentlich da hinten im Eck? Komm doch mal da raus.", wollte sie nun wissen. ,,I-ich kann nicht.", meinte ich schnell. ,,Was? Wieso? Ruth, du verhältst dich komisch.", Nika schüttelte den Kopf. ,,Wenn ich in die Sonne gehe, fange ich an, zu glitzern.", sagte ich. ,,Jaja, ist klar. Und ich habe grüne Haare.", Nika rollte belustigt die Augen. ,,Nika, ich sage die Wahrheit. Und ich bin auch wirklich alleine rausgegangen. Ich bin nämlich noch ein bisschen hier rumgelaufen, bis ich dann hier in die Gasse gegangen bin, mich gegen die Wand gelehnt habe und nachgedacht habe. Hier hinten war so ein Klappern und dann bin ich hier hinter gegangen, um zu sehen, ob sich ein Streuner hier verfangen hat oder so. Plötzlich wurde ich von irgendwas gebissen und habe mein Bewusstsein verloren. Das Letzte, was ich gesehen habe, waren rote Augen.", erklärte ich ihr. Irritiert trat Nika auf mich zu und somit auch in den Schatten der Gasse.
Plötzlich stockte sie und starrte mich an. ,,Witzig, Ruth. Du kannst dich selbst verarschen. Nimm die Kontaktlinsen raus.", Nika funkelte mich leicht wütend an. ,,Was für Kontaktlinsen?", ich wurde immer verwirrter. ,,Du bist diejenige, mit den roten Augen hier.", schnaubte Nika wütend und wandte sich zum Gehen. Schneller als ich gucken konnte, schoss meine Hand nach vorne und ich hielt sie am Arm fest. ,,Nika, ich trage keine...", begann ich. ,,Autsch!", rief sie plötzlich. ,,Was ist?", wollte ich irritiert wissen. ,,Du bist eiskalt und hast voll den festen Griff.", meinte sie und versuchte, mir ihren Arm zu entziehen.
Meine Aufmerksamkeit wurde jedoch plötzlich von ihrem Hals angezogen. Ich sah ihre Halsschlagader pulsieren und musste heftig schlucken. Mir stieg ihr Duft in die Nase, der aber viel stärker war, als gewöhnlich, vermischt mit etwas metallischem, bei dem meine Kehle trocken wurde. Wieder musste ich schwer schlucken.
Unbewusst begann ich, sie an mich zu ziehen. ,,Ruth, was machst du da? Du tust mir weh!", Nika sah wieder wütend, aber auch verwirrt aus.
Mit einem Ruck hatte ich sie an mich gezogen. Ich schloss die Augen und im nächsten Moment spürte ich etwas Warmes und absolut göttliches meine Kehle runterlaufen. Gierig schluckte ich und trank immer mehr. Ich spürte diese leckere Flüssigkeit in meinem Mund, meinem Hals und an meinem Kinn. Gierig trank ich immer und immer mehr, bis nichts mehr rauskam. Dann löste ich mich wieder. ,,Tut mir leid... Danke, für das Trinken, was war...", begann ich, während ich die Augen öffnete, doch dann brach ich abrupt ab.
Ich musste einen Schrei unterdrücken und hielt mir die Hand vor den Mund. Vor mir auf dem Boden lag Nika. Ihre Augen entsetzt und voller Schmerz aufgerissen. Sie regte sich nicht und ihre Kehle und ihre Klamotten waren voll mit Blut. An ihrem Hals ein Bissmal.
Entsetzt griff ich an mein Kinn und blickte dann auf meine Hand. Blut klebte an meiner Hand.
Vor Schock sank ich auf die Knie und begann zu schluchzen. Ich saß auf den Knien da, schaukelte vor und zurück. An meinen Händen, meinem Kinn und meinen Klamotten das ganze Blut meiner nun toten besten Freundin.
Hatte ich tatsächlich das Blut meiner besten Freundin getrunken und sie damit getötet? Was war nur mit mir los? Wieso war ich so und wie hatte ich ihre Haut durchbeißen können? Ich war verwirrt und es war einfach nur grauenvoll. Unzählige Tränen liefen meine Wangen runter und ich konnte gar nicht mehr aufhören, zu schluchzen.
Wie konnte sowas passieren? Was war nur mit mir passiert?
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Uncontrollable *Adventskalender*
FanfictionEs war nachts in einer Gasse, als alles startete. Als diese qualvollen Schmerzen begannen und plötzlich dieser Durst startete. Und als sie die Kontrolle verlor. Ruth Hatman war ein ganz normales Mädchen, das einen Urlaub mit ihrer besten Freundin Ni...