Türchen 15

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Ziemlich verstört sah ich Aro an, als sich dieser wieder von mir löste und auf seinen Platz zurück ging. Marcus neben mir bekam sich jedoch nicht mehr ein vor Lachen.

Ich war zu verstört, um ihn böse anzusehen.

,,Entschuldige. Aber ich habe schon so darauf gehofft, dass du irgendwann mal jemanden findest und jetzt sagt ihr mir, dass du endlich jemanden gefunden hast und dass du, also wirklich du, Caius Volturi, ein Mädchen liebst. Das war gerade so schön... Natürlich wäre es auch vollkommen in Ordnung, wenn ihr mir gesagt hättet, dass du einen Jungen...", begann Aro einfach drauf los zu schwafeln.

,,Es reicht.", unterbrach ich ihn hastig. Er hielt inne und sah mich wieder entschuldigend an.

,,Gut, wie gedenkst du dann vorzugehen, Bruder?", wollte Aro nun wissen. Ich machte meinen Mund auf, um ihm zu antworten, als er mich schon wieder unterbrach.

,,Seid ihr eigentlich zusammen?"

Ich ließ meinen Kopf fallen und seufzte. Natürlich. Nun würden die Fragen kommen. ,,Ja.", murmelte ich dann. ,,Seit wann?", wollte Aro aufgeregt wissen. ,,Seitdem sie weggerannt ist und ich ihr hinterhergerannt bin, um sie zurückzuholen.", antwortete ich. ,,Da habe ich ihr dann auch das erste Mal gesagt, dass ich sie liebe.", fügte ich noch leise hinzu. ,,Und hat sie es erwidert?", fragte er immer noch aufgeregt und klatschte begeistert in die Hände. ,,Indirekt.", fiel mir dann selbst erst auf. Aro klappte der Unterkiefer runter. ,,Indirekt?!?", fragte er dann mit großen Augen. ,,Naja, ich habe es ihr gesagt, sie hat mich angestarrt und dann hat sie mich geküsst.", erklärte ich es. ,,Und was war das für ein Kuss? War das so ein ,Ich dich auch'-Kuss oder war das so ein ,Du tust mir leid, ich dich nämlich nicht'-Kuss?", wollte Aro wissen. ,,Woher soll ich das wissen?", kam es verzweifelt von mir. Langsam kam ich mir vor, wie ein Mädchen mit meinen besten Freundinnen.

Plötzlich kam ein jammernder Laut von Aro. ,,Was ist denn jetzt schon wieder falsch?", fragte ich seufzend. ,,Ich habe mir so sehr gewünscht, dass wenn du das erste Mal ,Ich liebe dich' zu einem Mädchen sagst, dass sie es erwidert...", schmollte er.

Leicht genervt blickte ich zu Marcus, der immer mehr lachte und sich dadurch immer weniger einbekam.

,,Sag mal, was läuft hier eigentlich falsch? Ich mein', okay, Aro du warst schon immer so neugierig, aber seit wann schmollst du bitte und willst so viel über Mädchen wissen und seit wann in Herrgottsnamen, lacht Marcus und auch noch so viel?!?", fragte ich dann verzweifelt, weil mir das langsam hier zu bunt wurde. Waren die jetzt alle übergeschnappt?

,,I-i-ich k-k-kann n-nichts d-dafür...", lachte Marcus und ich musste mich anstrengen, überhaupt etwas zu verstehen. ,,E-e-euer G-Gespräch i-ist e-e-einfach z-zu l-lustig...", lachte er weiter und klopfte sich dabei auf die Oberschenkel.

Weil Marcus so komisch redete und so lachte, begann auch Aro zu lachen und ich sah die Beiden einfach nur noch verstört an. ,,Könnt ihr auch mal wieder aufhören? Wir haben ernsthafte Probleme.", schnaubte ich und schüttelte den Kopf.

Im nächsten Moment saßen die Beiden wieder aufrecht da und pressten die Lippen aufeinander, um nicht zu lachen. Dann wandten sie mir beide ihren Blick zu. Sobald sie mich ansahen, begann sie wieder so zu lachen. ,,N-nein...", lachte Marcus. ,,E-es g-geht n-nicht...", lachte dann Aro.

Kopfschüttelnd schaute ich dem Szenario zu. Marcus klopfte sich immer wieder auf die Oberschenkel und Aro lachte wie ein behindertes Huhn. Dadurch, dass Aro wie ein behindertes Huhn lachte, lachte Marcus immer weiter und weil Marcus immer weiter lachte, konnte auch Aro nicht aufhören zu lachen.

Auf einmal fiel Marcus von der Couch. Einen Moment hielten sie beide inne und sahen erschrocken aus, doch dann begannen sie beide, zu brüllen vor Lachen. Als Marcus so vom Sofa fiel, auf dem Boden lag und lachte, konnte ich auch ein Grinsen nicht mehr unterdrücken.

Die Tür ging auf und Sulpicia und Ruth schauten in den Raum. Sie sahen verwirrt auf das Szenario, das sich ihnen bot.

Marcus auf dem Boden liegend und lachend, Aro, der sich in seinem Sessel hin und her warf und lachte und ich, der noch auf der Couch saß und nicht aufhören konnte, zu grinsen.

,,Was ist denn so lustig?", wollte Sulpicia wissen, die sich nun auf die Sessellehne ihres Mannes sinken ließ. Ruth setzte sich seitlich auf meinen Schoß.

,,A-Aro u-u-und C-C-Caius h-hatten g-gerade e-e-ein G-Gespräch, w-wie z-zwei b-beste F-F-Freundinnen...", prustete Marcus und wand sich auf dem Boden hin und her.

Sulpicia und Ruth sahen mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. ,,Es ging nicht von mir aus. Ich wurde gelöchert.", grinste ich. ,,Kommt, Männer. Jetzt beruhigt euch wieder.", meinte Sulpicia, die grinsend den Kopf schüttelte.

,,G-geht n-nicht, w-wenn A-A-Aro g-gackert, w-wie e-ein H-Huhn...", lachte Marcus. Nun musste auch Ruth lachen und Sulpicia begann ebenfalls.

,,Ich bin im Irrenhaus...", murmelte ich und ließ mich entsetzt gegen die Lehne sinken.

Uncontrollable *Adventskalender*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt